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Die Versorgung der Industrie mit Rohstoffen ist mit vielfältigen Risiken verbunden. Für Deutschland und Europa spielen insbesondere die starke Importabhängigkeit und ein zunehmend belasteter internationaler Handel eine zentrale Rolle. Geopolitische Spannungen und eine erratische Zollpolitik erschweren den bislang weitgehend störungsfreien Austausch. Eine von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. vorgestellte Studie zum aktuellen Stand der Rohstoffversorgung sollte das Ausmaß dieser Herausforderungen verdeutlichen.
Der Rohstoffrisikoindex weist 31 der insgesamt 54 untersuchten Rohstoffe als kritisch aus. Bei 21 dieser Rohstoffe ist die Förderung stark auf wenige Länder konzentriert. Laut Studie stellt das Halbmetall Antimon das derzeit höchste Risiko dar. Gründe hierfür sind die hohe Abbaukonzentration in politisch riskanten Ländern wie China und Russland, schwindende Vorräte sowie steigende Preise. Antimon wird unter anderem als Legierung für Batterien, in der chemischen Industrie und in der Glasindustrie eingesetzt. Auf dem zweiten Platz des Risiko-Rankings folgt Kobalt, ein weiterer für die Batterieherstellung wichtiger Rohstoff.
Die von der IW Consult GmbH erstellte Studie beleuchtet anhand zweier Fallbeispiele die inländische Rohstoffförderung sowie die Rohstoffsituation der Verteidigungsindustrie. Der Hauptgeschäftsführer der vbw, Bertram Brossardt erklärt, Deutschland verfüge demnach über substanzielle Rohstoffvorkommen, darunter Metalle, Industrieminerale und Energierohstoffe. Diese Potenziale könnten jedoch stärker genutzt werden. Als Voraussetzung hierfür nennt die Studie eine weitsichtige Landesplanung und Raumordnung.
Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen gewinnt die Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa an Bedeutung. Für die Herstellung moderner und leistungsfähiger Ausrüstung ist sie auf ein breites Spektrum an Rohstoffen angewiesen. Bei vielen dieser Materialien ist die Versorgungslage kritisch, da eine hohe Importabhängigkeit besteht. Betroffen sind unter anderem Seltene Erden und Aluminium.
Als besonders riskant beschreibt Brossardt die Abhängigkeit von China. Dort werden zunehmend spezifische Exportkontrollen eingeführt, die sich teilweise gezielt gegen den Einsatz von Rohstoffen in Technologien der Verteidigungsindustrie richten.
Als zentrale Aufgaben für die Europäische Union und die Bundesregierung benennt die vbw das Offenhalten der Rohstoffmärkte sowie die Pflege stabiler Beziehungen zu rohstoffreichen Ländern. Gleichzeitig fordert der Verband den Abbau von Handelshemmnissen und eine stärkere Förderung der Forschung. Ziel sei es, die Verfügbarkeit von Rohstoffen in ausreichender Menge und zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten sicherzustellen, um Engpässe entlang ganzer Wertschöpfungsketten zu vermeiden.