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Am Montag haben die Beschäftigten der Gersthofer Backbetriebe offiziell erfahren, dass die Großbäckerei für immer geschlossen bleibt. Vor den Werkstoren gab es daraufhin eine Kundgebung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kurz NGG. Die NGG forderte zusammen mit den Mitarbeitern von Serafin, ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen. Fast 500 Menschen sind durch die Schließung arbeitslos geworden.
Siebenstelliger Betrag für die Mitarbeiter
Am Mittwoch hat Serafin unserer Redaktion mitgeteilt, dass sie bereit sind, einen siebenstelligen Betrag bereitzustellen, um die Folgewirkungen auf die Mitarbeiter abzumildern beziehungsweise eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft finanzieren zu können.
Gewerkschaft rechnet nicht mit Abfindungen
Die NGG hat am selben Tag angekündigt, dass die Mitarbeiter nicht mit einer Abfindung rechnen können. „Die Arbeitnehmer und ihre Familien stehen ohne Arbeit da, ohne Absicherung und das kurz vor Weihnachten. Die Lohnerhöhung wurde nicht bezahlt. Der Betrieb hat über drei Millionen Euro Insolvenzgeld kassiert. Das steht jetzt den Arbeitnehmern nicht mehr zur Verfügung. Nicht einmal der Lohn für die erste Dezemberwoche soll bezahlt werden. Ab 10. Dezember gibt es Arbeitslosengeld. Im Januar werden viele ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Für Abfindungen hat der insolvente Betrieb kein Geld“, äußert sich Tim Lubecki, Geschäftsführer der NGG.
Mitarbeiter demonstrieren am Donnerstag
Daher veranstaltet die NGG am Donnerstag ab 15 Uhr eine Demonstration unter dem Motto „Wir wollen unser Geld zurück!“ in der Augsburger Innenstadt. Die Beschäftigten von Lechbäck und den Gersthofer Backbetrieben sind aufgerufen, daran teilzunehmen. Bereits am Montag gab es vor den Werkstoren eine Kundgebung.
Gewerkschaft sieht die Schuld bei der Unternehmensführung
Die Gewerkschaft kritisiert die neue Unternehmensführung von Serafin. „Die Geschäftsleitung hat den Marktrend verschlafen und sich bei der Verhandlungen mit Aldi verzockt. Das sollen jetzt die Beschäftigten ausbaden. Eine ordentliche Abfindung und ein guter Sozialplan ist das Mindeste, was die Arbeitnehmerverdienen. Hier ist die Mutterfirma Serafin gefragt, die in der sozialen Tradition der Augsburger Unternehmerfamilie Haindl steht“, so Lubecki.
Gersthofer Backbetriebe kam nicht mehr gegen Billigware an
Serafin begründet die Schließung damit, dass der Trend bei den Großkunden und Handelsketten hin zu kostengünstigeren Aufbackstationen geht. Der Markt für Backwaren in Deutschland befinde sich derzeit in einem rasanten Umbruch. Frische, hochwertige Backwaren, wie sie die Gersthofer Backbetriebe herstellten, werden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) immer weniger nachgefragt.