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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Wie zeigen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die „Cosmetic Gallery“ und „Dr. Grandel“?
Ariane Grandel: Sowohl in unserem eigenen Institut, der „Cosmetic Gallery“, als auch im Gespräch mit unseren Kunden oder befreundeten Instituten wurde eines deutlich: Die Gäste freuen sich, dass sie wieder zur Behandlung kommen dürfen. Vor und nach dem Lockdown verzeichneten wir eine deutlich gesteigerte Kaufbereitschaft – unsere Kunden deckten sich sicherheitshalber mit ihren Lieblingsprodukten ein. Für ein Institut ist der Verkauf grundsätzlich unabdingbar und sichert das Einkommen. Ich bin sehr glücklich – und spreche sicherlich für alle Kollegen unserer Branche – wenn ich behaupte, dass wir ein leises Gefühl der „Systemrelevanz“ verspürt haben.
Aus Sicht der Dr. Grandel GmbH, mit allen Absatzmärkten wie Kosmetikinstituten, Apotheken, Reformhäusern, Onlineshop und weiterem waren die Gewinner der letzten Monate ganz klar der Onlinebereich mit Kosmetik und die Nahrungsergänzung in den Apotheken.
Rechnen Sie damit, die Auswirkungen der Krise auch noch in einigen Monaten zu spüren?
Es wird sich zeigen, wie stark die Nachwehen die einzelnen Absatzbereiche treffen. Hier kommt es auch immer darauf an, in welcher Form staatliche Hilfen in Anspruch genommen werden mussten und ob beziehungsweise wie diese zurückbezahlt werden müssen. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Innenstadtlagen in den letzten Monaten gemieden wurden und weniger frequentiert waren. Offensichtlich fühlten sich Konsumenten in Ballungsgebieten unsicherer als in ländlichen Regionen oder am Stadtrand.
Kosmetikinstitute haben stark unter den Auflagen der Corona-Krise gelitten. Wie ist die aktuelle Lage bezüglich der einzuhaltenden Vorschriften?
Im Institut bestanden schon immer Standard-Hygienemaßnahmen wie beispielsweise nach jedem Kunden zu lüften, zu desinfizieren, die Liegen abzuziehen und neu einzudecken. Zusätzlich dazu wurden nun weitere Schutzmaßnahmen eingeleitet. Dazu zählt beispielsweise das Tragen von FFP2 Masken, um Kunden und Kosmetiker zu schützen. Auch wurden Wartebereiche mit Tischen, Stühlen und Getränken seitens des Gesetzgebers untersagt. Die Termine müssen strategisch geplant werden, damit möglichst kein Kunde dem anderen über den Weg läuft. Beratung und Verkauf finden derzeit nur in der Kabine statt und nicht mehr am Regal, die Kaufwünsche werden dann von einem Mitarbeiter am Empfang hergerichtet, sodass im öffentlichen Bereich so wenig Verkehr wie möglich stattfindet. Im Hintergrund wird viel Aufwand betrieben, um die Gäste so gut wie möglich zu schützen und zeitgleich das Wellnessgefühl nicht zu beeinträchtigen.
Sie hatten diesbezüglich eine Petition ins Leben gerufen, um der Kosmetik-Branche Gehör zu verschaffen. Hat diese ihren Zweck erfüllt?
Zum Glück gab es, vor Ablauf der Petition, bereits Lockerungen. Dass die Institute ihren Verkauf wieder aufnehmen durften, hat die gesamte Branche aufatmen lassen. Schritt für Schritt wurden dann Pediküre, Maniküre und letztendlich die Behandlungen wieder erlaubt. Meine Petition war nur ein kleines Puzzleteil in dem Gesamtkonstrukt. Eine Kollegin hat beispielsweise sogar eine Demonstration einberufen, andere haben Positionspapiere erstellt und im Netz zur Verfügung gestellt. Die Beauty-Branche hat sich selbstständig und unmittelbar miteinander vernetzt und gemeinsam Flagge gezeigt. Ein starkes Zeichen für eine Berufsgruppe, die bisher ohne Lobby war.
Erleben Sie nach dem Lockdown einen starken Drang zu mehr Kosmetik oder halten sich Ihre Kunden mit einem Besuch im Institut zurück?
Wir sind bis Ende Januar ausgebucht und führen seitenweise Wartelisten. Ich denke, dass das zeigt, welche hohen Stellenwert Kosmetik in unserer Gesellschaft hat und wie unsere Kunden unseren Hygienestandards vertrauen.
Ist die Beliebtheit der Kosmetik durch Corona zurückgegangen?
Mein Gefühl und auch die Umsätze zeigen genau das Gegenteil auf. Sei es durch mehr Zeit daheim, eine höhere Wertschätzung an sich selbst, einen stärkeren Fokus auf Hautgesundheit, oder, um das Urlaubsfeeling nach Hause zu bringen.