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„Lohnt es sich für mein Unternehmen, in nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren? Und wie kann ich vom Zugang zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz profitieren?"
Unsere Expertin für nachhaltiges Management, Sandra Braeucker von NAMACON, antwortet:
Lange wurde Nachhaltigkeit vor allem als Kostenfaktor betrachtet – ein ethisches Sahnehäubchen, das man sich leisten konnte, wenn es wirtschaftlich gut lief. Diese Sicht wurde längst abgelöst. Immer mehr zeigt sich: Nachhaltige Geschäftsmodelle sind neben ihrem Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Planeten Treiber für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und neue stetig kreisende (!) Umsatzpotenziale.
Unternehmen, die frühzeitig auf nachhaltige Technologien, Materialien oder Lieferketten umstellen, profitieren gleich mehrfach: Sie sichern sich langfristig den Zugang zu knapper werdenden Ressourcen, senken ihre Betriebskosten und erschließen neue Märkte – etwa durch klimafreundliche Produktlinien oder zukunftsorientierte Dienstleistungen.
Eindrucksvoll stellen Unternehmen, wie SIEMENS Healthineers oder BMW ihre Kreislaufwirtschafts-Strategien auf den KReTa (Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienz-Tage Bayern) in Nürnberg 2025 vor. Der Wert der Wertstoffe ist erkannt. Immer weniger Rohstoffe mit immer unsicheren Zugängen bietet der Weltmarkt. Die Unternehmen ringen um Rücklauf-Sicherung, dem neuen Platz am Ressourcen-Tisch, um nach Aufbereitung zu nahezu Neupreisen wieder anzubieten. Das geht? Klar, funktioniert doch alles wie neu.
Laut einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) können produzierende Unternehmen durch Energieeffizienzmaßnahmen im Schnitt 20 bis 30 % ihrer Energiekosten einsparen – in energieintensiven Betrieben mitunter sogar deutlich mehr.
Hinzu kommen Materialeinsparungen durch zirkuläres Design, verbesserte Prozesse und Digitalisierung. Weniger Input, weniger Abfall, geringere Kosten – und schon gleiche Produktqualität.
Nicht nur steigende Energiepreise, sondern auch Lieferengpässe, Extremwetter oder politische Instabilität zeigen: Unternehmen, die sich resilient aufstellen, reduzieren Abhängigkeiten und sichern ihre Lieferfähigkeit. Wer z. B. auf regionale Wertschöpfung oder Erneuerbare Energien aus Eigenproduktion setzt, kann geopolitische Risiken aktiv managen.
Die Geiger-Unternehmensgruppe mit Sitz in Oberstdorf zeigt eindrucksvoll, wie Kreislaufwirtschaft im Bauwesen funktioniert. Statt Baustoffe nach dem Prinzip „Abreißen und Entsorgen“ zu behandeln, setzt Geiger konsequent auf Rückbau, Wiederverwertung und Materialkreisläufe. Ein zentrales Geschäftsfeld ist das Baustoffrecycling – jährlich werden Hunderttausende Tonnen mineralischer Abfälle aufbereitet und als hochwertige Sekundärrohstoffe wieder in den Bauprozess eingespeist.²
Dabei profitiert das Unternehmen mehrfach: Zum einen sinken die Entsorgungskosten deutlich. Zum anderen wird durch die regionale Wiederverwendung von Materialien der CO₂-Ausstoß durch Transport reduziert.
Zusätzlich steigt die Resilienz gegenüber Preis- und Lieferengpässen am Rohstoffmarkt – ein enormer Wettbewerbsvorteil, gerade in volatilen Zeiten.
Ein weiterer Pluspunkt: Geiger investiert aktiv in digitale Stoffstromsysteme und KI-basierte Aufbereitungstechnologien, um Recyclingprozesse noch effizienter zu machen. So wird Nachhaltigkeit zur technologischen Innovation – und zu einem wirtschaftlichen Erfolgsfaktor.
Die globale Landkarte der Chancen verschiebt sich. Regionen mit Zugang zu Recycling-Technologien, seltenen Rohstoffen oder günstiger Energie (z. B. Sonne, Wind, Wasser, Wasserstoff) gewinnen geopolitisch an Einfluss. Der kluge Einsatz von KI-Technologien kommt dazu. Nachhaltigkeit wird damit zur Standortfrage. Bayern ist besonders im Raum Schwaben ausgezeichnet aufgestellt und bietet wissenschaftliche Unterstützung und Projektzugang für alle wesentlich betroffenen Bereiche, regenerative Energien, KI (auch in der Produktion), Rohstoffeffizienz, Klimaresilienz, Umweltkompetenz und Innovation, für KMU.
Ja, das Wettrennen um neue Märkte läuft immer und längst, keine Frage. Technologien sind in Deutschland vorhanden, das Know-how ist da. Entscheidend ist das Mindset – es steuert sowohl die Investitionsbereitschaft von Banken, Fördergebern und Risikokapitalgebern als auch die Veränderungsbereitschaft der noch vorhandenen Belegschaft (dazu in meinem Beitrag Mitte Juni 2025 viel Handfestes!). Ich bin überzeugt: Wer nachhaltige Geschäftsmodelle als Zukunftsmodelle begreift, gestaltet nicht nur mit – er gehört zu den Gewinnern.
Sie haben Rückfragen an Expertin Sandra Braeucker oder wünschen eine tiefergehende Beratung? Dann nehmen Sie jetzt direkt Kontakt auf.