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ChatGPT und Co. am Arbeitsplatz: Diese Risiken gilt es zu beachten!
Jörn Steinhauer, digisoolut gmbh

ChatGPT und Co. am Arbeitsplatz: Diese Risiken gilt es zu beachten!

Jörn Steinhauer, B4B Beraterpool-Experte für Prozessdigitalisierung.
Jörn Steinhauer, B4B Beraterpool-Experte für Prozessdigitalisierung. Foto: digisoolut gmbh

Bei der Einführung von KI-Tools wie ChatGPT in Unternehmen ist Vorsicht geboten. Es lauern erhebliche Risiken. Unser B4B-Experte Jörn Steinhauer gibt praktische Tipps, wie Sie diese minimieren können.

„Wenn ich KI-Tools wie ChatGPT bei mir im Unternehmen einführe, was muss ich beachten? Welche Risiken gibt es und wie kann ich diese minimieren?“

Jörn Steinhauer, unser Experte für Prozessdigitalisierung, kennt die Antwort: 

Die Einführung von KI-Tools wie ChatGPT in Unternehmen verspricht Effizienzsteigerungen und innovative Arbeitsprozesse. Aber trotz der zahlreichen Vorteile ist Vorsicht geboten. Die Nutzung von ChatGPT kann erhebliche Risiken mit sich bringen, die sowohl rechtlicher als auch sicherheitstechnischer Natur sind.

Rechtliche Herausforderungen

Datenschutz und DSGVO

Eines der größten Risiken beim Einsatz von ChatGPT ist die potenzielle Verletzung des Datenschutzes. Unternehmen müssen sicherstellen, dass keine personenbezogenen Daten ohne ausreichende Schutzmaßnahmen in das System eingegeben werden. Die DSGVO verlangt, dass betroffene Personen nicht einer ausschließlich durch KI getroffenen Entscheidung unterworfen werden dürfen, die eine rechtliche Wirkung entfaltet. Unternehmen sollten daher klare Richtlinien zur Nutzung von ChatGPT entwickeln und sicherstellen, dass die letzte Entscheidung immer von einem Menschen getroffen wird. Zudem muss beachtet werden, dass die eingegebenen Daten garantiert nicht nur auf europäischen Servern landen und ggf. dort auch verarbeitet oder zum Training der KI verwendet werden.

Urheberrechtsfragen

ChatGPT generiert Inhalte auf Basis von Daten, die während seiner Trainingsphase gesammelt wurden. Dies kann zu unbewussten Urheberrechtsverletzungen führen, wenn generierte Texte bestehenden urheberrechtlich geschützten Werken ähneln. Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle KI-generierten Inhalte vor der Veröffentlichung auf mögliche Urheberverletzungen geprüft werden. Dies kann z.B. durch Online-Tools erfolgen, die Texte nach solchen Verletzungen untersuchen.

Sicherheitsrisiken

Cyberkriminalität

ChatGPT kann von Cyberkriminellen genutzt werden, um Malware oder Phishing-Angriffe zu entwickeln. Die Möglichkeit, bösartigen Code zu generieren, stellt ein inzwischen ein erhebliches Risiko dar. Laut diverser Statistiken werden bereits mehr als die Hälfte alle Angriffe KI-gestützt generiert. Unternehmen müssen daher verlässliche Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um sich gegen solche Bedrohungen zu schützen.

Offenlegung sensibler Daten

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Mitarbeitende versehentlich vertrauliche Informationen in das System eingeben könnten. Diese Daten sind dann möglicherweise unzureichend geschützt und könnten an unbefugte Dritte weitergeleitet werden. Unternehmen sollten daher dringend ihre Mitarbeitenden schulen, um solche Fehler zu vermeiden und ggf. eine Prüfinstanz implementieren, die die Chat-Protokolle kontrolliert.

Organisatorische Überlegungen

Betriebsrat und Mitbestimmung

Die Einführung von ChatGPT kann als „Einführung grundlegend neuer Arbeitsmethoden“ angesehen werden, was ggf. die Beteiligung des Betriebsrats erfordert. Ein Mitbestimmungsrecht besteht insbesondere dann, wenn die KI geeignet ist, Verhalten und Leistung der Mitarbeitenden zu überwachen. Unternehmen sollten daher - falls vorhanden - den Betriebsrat mit einbeziehen und über die geplanten Anwendungen der KI informieren.

Verantwortlichkeit und Haftung

Bei der Nutzung von ChatGPT besteht das Risiko fehlerhafter oder missverständlicher Inhalte. Dies kann problematisch sein, wenn es darum geht, die Verantwortung für solche Fehler zuzuweisen. Unternehmen sollten klare Verantwortlichkeiten definieren und sicherstellen, dass alle generierten Inhalte inhaltlich noch mal überprüft werden.

Ein paar Schritte zur Risikominderung

  • Richtlinien entwickeln: Erstellen Sie klare Richtlinien für die Nutzung von KI-Tools und schulen Sie Ihre Mitarbeitenden entsprechend.
  • Datensicherheitsmaßnahmen ergreifen: Implementieren Sie robuste Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Daten.
  • Juristische Prüfung einführen: Lassen Sie KI-generierte Inhalte vor ihrer Nutzung rechtlich prüfen.
  • Spezialisierte Tools nutzen: Erwägen Sie den Einsatz spezialisierter KI-Tools mit eingebauten Sicherheits- und Compliance-Funktionen.

Fazit

Der Einsatz von ChatGPT im Unternehmen bietet viele Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken. Datenschutzverletzungen, Urheberrechtsprobleme und Sicherheitsbedenken sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen. Durch proaktive Maßnahmen wie Schulungen, klare Richtlinien und umfassende Sicherheitsvorkehrungen können diese Risiken jedoch effektiv gemindert werden. Nur so können die Vorteile von KI-gestützten Tools voll ausgeschöpft werden, ohne in rechtliche oder sicherheitstechnische Schwierigkeiten zu geraten.

Checkliste für die Einführung von ChatGPT im Unternehmen

  • Rechtliche Prüfung: Stellen Sie sicher, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.
  • Datenschutz: Implementieren Sie Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten.
  • Schulung: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im sicheren Umgang mit ChatGPT.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Implementieren Sie umfassende Sicherheitsvorkehrungen.
  • Betriebsrat: Beteiligen Sie den Betriebsrat bei der Einführung neuer Technologien.
  • Verantwortlichkeiten: Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten für die Nutzung von ChatGPT.

Sie haben Fragen zur effektiven Nutzung von ChatGPT an B4B-Experten Jörn Steinhauer oder wünschen eine individuelle Beratung? Dann nehmen Sie jetzt direkt Kontakt auf.

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