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Kommentar der Woche von Rebecca Weingarten

Kommentar zum G7-Gipfel: Warum es keinen Grund gibt, dagegen zu sein

Der G7-Gipfel findet am 7. und 8. Juni 2015 auf Schloss Elmau statt. Foto: servickuz / iStock Editorial / thinkstock
Der G7-Gipfel findet am 7. und 8. Juni 2015 auf Schloss Elmau statt. Foto: servickuz / iStock Editorial / thinkstock

Am 7. und 8. Juni ist es soweit: Dann treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Wirtschaftsnationen auf Schloss Elmau. Bereits im Vorfeld sorgten viele Themen für politischen Sprengstoff und öffentliche Kontroversen. Dabei sollten wir eigentlich dankbar sein: Hauptsache, die reden überhaupt miteinander.

Viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten über den G7-Gipfel im bayerischen Bergland geschrieben und gesprochen worden. Allein das ist im Prinzip schon eine Errungenschaft: Die Leute machen sich Gedanken darüber, wofür die hochpolitische Talkrunde gut sein soll, welche Themen auf der Agenda stehen und was danach mit dem passiert, worüber da gesprochen und verhandelt wurde. Mehr Öffentlichkeit können sich demokratisch gewählte Politiker gar nicht wünschen.

Grundsätzlich sollten wir uns auch darüber freuen, dass sie überhaupt miteinander am Tisch sitzen und über gemeinsame Themen sprechen. Seit dem vorigen Jahr erinnern wir uns immer wieder diverser 100. Jahrestage, die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs geführt hatten und im Verlauf seine Eskalation beschleunigten. Damals gab es keine Gipfel unter legitimierten Volksvertretern, allenfalls unverbindliches Geplauder unter absoluten Herrschern. Normalbürger waren da nicht einmal als entfernte, außenstehende Betrachter vorgesehen. Dass ausgerechnet der (wenigstens untereinander) friedliche Dialog der Staatenlenker zu gewalttätigen Demonstrationen führen kann, ist so gesehen ein Treppenwitz der Geschichte.

Zur Erinnerung: Als vor 26 Jahren die Mauer fiel und die Trennung der Welt in Ost und West sich allmählich auflöste, machte bald das Wort „Friedensdividende“ die Runde. Das allerdings von einem Missverständnis begleitet war: Diese Dividende wird nicht nur kassiert, sie wird auch bezahlt. Und zwar von allen, die diesen Frieden genießen. So gesehen ist der Aufwand für den Gipfel von Elmau ein Betrag, über den wir uns nicht aufregen sollten - sondern ihn einpreisen in das Budget für eine bessere Welt.

Gegen den Gipfel an sich kann ernsthaft keiner etwas haben. Wenn uns die Themen nicht passen, die dort auf dem Tisch liegen, müssen wir uns fragen, ob wir die richtigen Leute hingeschickt haben. Allerdings entscheidet dabei noch immer die Mehrheit, ob richtig oder falsch. Was uns als Wähler indes nicht davon abhalten sollte, zu überprüfen in welchem Maß der „Vorstand“ seinen Auftrag erfüllt. Ein Geschäftsbericht zum Gipfel? Dringend erforderlich. Dann haben wir auch eine Grundlage für die nächste Hauptversammlung an der Wahlurne.

von Rebecca Weingarten

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