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Zweiter Corona-Lockdown

IHK Schwaben erwartet gravierende Folgen im Lockdown

Dr. Andreas Kopton, IHK Präsident. Foto: Archiv/B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Deutschland steht kurz vor einem zweiten Corona-Lockdown. Mit welchen Folgen die IHK Schwaben rechnet und inwiefern mehr Unternehmenspleiten zu erwarten sind, erklärt Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben.

„Die wirtschaftlichen Folgen dieses neuerlichen Lockdowns werden gravierend sein“, stellt Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, angesichts der jetzt beschlossenen Beschränkungen fest. Gerade in der ohnehin stark gebeutelten Hotellerie und Gastronomie, der Veranstaltungsbranche sowie in der Freizeitwirtschaft droht trotz staatlicher Förderung eine Insolvenzwelle.

Konjunkturindex bereits nach erstem Lockdown im freien Fall

Der IHK-Konjunkturindex, also der Gradmesser für die aktuellen und künftigen Geschäftsentwicklung in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft, ging nach dem Lockdown im Frühjahr in den freien Fall. Im Vergleich zum Herbst 2019 um minus 34 auf dann nur noch 84 Punkte. Über den Sommer hinweg hat sich der Index spürbar erholt. Anfang Oktober, stieg der Wert auf 109 Punkte – relativ einheitlich über alle Regionen und mit Ausnahme des Tourismus über alle Branchen hinweg.

Unsicherheit in den verschiedenen Branchen groß

Das Stimmungs- und Erwartungsbild der IHK-Mitgliedsunternehmen zeigt aber auch, wie dünn das Fundament ist, auf dem die wirtschaftliche Erholung zwischen der schwäbischen Donau und den Allgäuer Alpen steht. Die Unsicherheit auch innerhalb der einzelnen Branchen ist groß. „Erzwungene Geschäftsschließungen bedrohen die Unternehmen unmittelbar in ihrer Existenz, ein Wirrwarr unterschiedlicher und sich immer wieder ändernder Regeln zerstört ihre Planungssicherheit und damit die Chance auf schnelle wirtschaftliche Erholung. Beides ist katastrophal für die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen“, betont Kopton.

„Die Wirtschaft handelt sehr verantwortungsbewusst“

Die Unternehmen haben laut IHK Schwaben viel getan, um die Gesundheit der Menschen zu schützen – mit Erfolg, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigt. Es hat basierend auf den deutschlandweiten Meldungen der Gesundheitsämter ermittelt, dass sich nur ein sehr kleiner Teil der Corona-Infizierten beispielweise am Arbeitsplatz oder in Hotels und Restaurants angesteckt haben. „Die Wirtschaft handelt also sehr verantwortungsbewusst und in Sachen Schutzmaßnahmen nachweislich erfolgreich. Dennoch werden jetzt beispielsweise Hotels und Restaurants in einen Lockdown geschickt.“, erklärt der IHK-Präsident.

Staatliche Förderinstrumente sollen angepasst werden

Viele Unternehmen stellten sich laut IHK-Konjunkturumfrage darauf ein, dass sie die Umsatzeinbrüche der Corona-Krise erst im kommenden Jahr, teilweise sogar noch später auffangen können. Die jetzigen Entscheidungen werden trotz zusätzlicher Hilfen des Staates diese Erwartungshaltung weiter eintrüben. „Umso wichtiger ist es, die staatlichen Förderinstrumente wie das Überbrückungsgeld gezielt anzupassen, wie im Falle des Kurzarbeitergelds erfolgt zu verlängern und die außerordentliche Wirtschaftshilfe schnell auszubezahlen. Auch sollte der Staat wie zugesagt auf alle neuen Mehrbelastungen der Wirtschaft verzichten“, erklärt Kopton. „Es bleibt dabei: die Finanzierungsquellen des Staates werden ausschließlich durch eine funktionierende Wirtschaft gespeist.“

„Am Willen und dem Verantwortungsbewusstsein der Wirtschaft fehlt es nicht“

Unbeantwortet bleibt abschließend die Frage, wie viele Lockdowns die Wirtschaft noch verkraften kann. Dazu Kopton: „Statt eines Lockdowns brauchen die Unternehmen differenzierte und umsetzbare Instrumente, wie sie unter Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Lebens ihren Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten können. Denn am Willen und dem Verantwortungsbewusstsein der Wirtschaft fehlt es nicht.“

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