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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Die Metallarbeitgeber in Ulm, Biberach und dem Alb-Donaukreis wollen keine tarifliche, vom Arbeitgeber bezuschusste Teilzeit für Weiterbildung, wie sie die IG Metall aktuell fordert. „Angesichts des hohen Engagements unserer Betriebe bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter ist das nicht nur überflüssig. Die IG-Metall-Forderung ist auch nicht fair für alle Beschäftigten. Und sie geht am Bedarf der Betriebe vorbei“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer der SÜDWESTMETALL-Bezirksgruppe Ulm.
Bereits bestehende Weiterbildungs-Zuschüsse
„Metall- und Elektrobetriebe der Region investieren im Schnitt 630 Euro je Mitarbeiter und Jahr in Weiterbildungsmaßnahmen", so Götz Maier. Rund zwei Milliarden Euro werden laut ihm von der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) jährlich in Bildung und Qualifizierung gesteckt. Rund die Hälfte des Geldes in Weiterbildung. Er betonte auch, dass alles, was dabei betrieblich erforderlich sei, im Rahmen bezahlter Arbeitszeit organisiert wird. Darüber hinaus gebe es bereits tarifliche Regelungen zur persönlichen Weiterbildung. So könnten Beschäftigte für ihre Weiterbildung bis zu fünf Jahre aus dem Betrieb ausscheiden – mit Wiedereinstellungszusage. Auch Weiterbildung in echter oder verblockter Teilzeit sei bereits möglich. „Das wird in der betrieblichen Praxis auch intensiv genutzt. Und wenn absehbar ist, dass die zusätzliche Qualifikation anschließend im Betrieb benötigt wird, unterstützen dies die Arbeitgeber häufig freiwillig mit Zuschüssen oder bei der Organisation“, sagte Maier.
Tariflich festgelegte Zuschüsse schädigen dem Betrieb
Er warnte jedoch davor, weitere Ansprüche und finanzielle Zuschüsse für Weiterbildung tariflich festzuschrauben. Die IG Metall fordert einen Teilzeitanspruch für Weiterbildung, wobei das Teilzeitentgelt ähnlich wie bei der Altersteilzeit aufgestockt werden soll – durch Zuschüsse vom Arbeitgeber und der gesamten Belegschaft. Dabei sollte aber beachtet werden, dass mehr Teilzeit zu weniger Arbeit und weniger Arbeitsvolumen führt, rechnet Maier vor. Auch fehlt es den Betriebe der SÜDWESTMETALL Gruppe so an ausreichend Flexibilität, um mit solchen Ansprüchen umgehen zu können: „Leider verteufeln Gewerkschaften und Betriebsräte aber oftmals alle zur Verfügung stehenden Instrumente wie Zeitarbeit, Befristungen oder sogar Teilzeit. Deshalb ist die Forderung nach mehr Teilzeitansprüchen ohne entsprechende Kompensationsmöglichkeiten beim Arbeitsvolumen und bei der Flexibilität nicht fair für die Betriebe.“
Kein Verständnis für außerbetriebliche Weiterbildung
Absolut kein Verständnis zeigte der Geschäftsführer von SÜDWESTMETALL dafür, Weiterbildungen zu bezuschussen, die im Betrieb nicht benötigt werden. „Wenn sich für drei frei werdende Technikerstellen zwölf Mitarbeiter weiterbilden lassen, gibt es im Betrieb hinterher nur Ärger, Frustration oder überqualifizierte Mitarbeiter, die sich wegbewerben. Letztlich haben dann Arbeitgeber und Kollegen dafür mit bezahlt, dass sich jemand für eine Karriere beim Wettbewerber attraktiv gemacht hat. Das ist weder sinnvoll noch fair.“