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Schwierige Zeiten für die SWU, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH
Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Schwierige Zeiten für die SWU, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

© Margit Power - Fotolia.com
Die Energiewende sorgt nicht nur bei den Verbrauchern zu Problemen. © Margit Power - Fotolia.com

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH hatte sich frühzeitig auf die Liberalisierung des Energie-Sektors eingestellt. Durch die Schieflage, in die der Strommarkt derzeitig gerät, sind nun aber auch die SWU bedroht.

Vor etlichen Jahren bereits erweiterten die SWU ihre Investitionen in den Bereich der Stromerzeugung. Die traditionellen Geschäftsfelder Netzbetrieb und Stromvertrieb wurden dadurch ergänzt.

Die Investition war aus damaliger Sicht sinnvoll

„Wir wollten den Fehlbetrag im Bereich der Verkehrssparte ausgleichen und sicherstellen, dass unsere städtischen Gesellschafter weiterhin von Ausschüttungen profitieren“; erklärt SWU-Chef Matthias Berz die strategischen Hintergründe der Entscheidungen bei den Stadtwerken Neu-Ulm/Ulm. Mit Recht hatten die SWU erwartet, dass Beteiligungen an großen Gemeinschafts-Kraftwerken sich als rentabel erweisen würden. Innerhalb der letzten zwei Jahre geriet allerdings der Strommarkt in Schieflage. Die Probleme betreffen nun auch die SWU.

Im Kraftwerk Hamm drohen Verluste

„Die stark beschleunigte Energiewende wird zur Bedrohung für alle Unternehmen, die wie wir in Kraftwerks-Neubauten investiert haben“, so Berz. Beispielhaft zeigt sich diese Entwicklung am Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk im nordrhein-westfälischen Hamm. Die Stadtwerke Neu-Ulm/Ulm sind als Gesellschafter mit 9,4 Prozent an diesem Kraftwerk beteiligt. Anfangs waren die Erträge sehr gut und leisteten einen wertvollen Deckungsbeitrag in der Bilanz der SWU. Anstatt Gewinn drohen jedoch ab 2013 Verluste.

Die SWU müssen Strom unter Preis verkaufen

Die EEG-Strommengen kommen billig in den Strommarkt, da sie bereits von den Haushalten über die EEG-Umlage bezahlt wurden. Dadurch sinken die Börsenpreise für Strom und somit auch die Preise auf dem Großmarkt. Für die SWU heißt das, dass sie auch den Strom aus dem Kraftwerk Hamm billig verkaufen muss. Daher drohen Verluste, für die Drohverlust-Rückstellungen gebildet werden müssen. Diese Tatsache belastet das Jahresergebnis der SWU.

Wo soll der Strom herkommen, wenn die Sonne nicht scheint?

Doch die Stadtwerke wollen diese Entwicklung nicht tatenlos hinnehmen. „Ohne diese Kraftwerke wird die Energiewende ja gar nicht gelingen“, ist Berz überzeugt. „Wo soll der Strom denn herkommen, wenn Windflaute herrscht und sich die Sonne nicht zeigt, wie jetzt im November?“. Die Rahmen-Bedingungen müssten sich zu Gunsten dieser Kraftwerke ändern, so Berz. Solange sich aber auf dem Strommarkt nichts tut, sind die Stadtwerke gezwungen, laufende Projekte zu verlangsamen und sparsam zu investieren.

Die Städte greifen finanziell unter die Arme

Finanziell unterstützt werden die Stadtwerke Neu-Ulm/Ulm von den Städten Neu-Ulm und Ulm. Der Hauptausschuss der Stadt Ulm hat ein Genussrechtsdarlehen in Höhe von 18,7 Millionen Euro empfohlen. Neu-Ulm entscheidet in Kürze über die Höhe seines Darlehens. Das erhöhte Kapital würde es den Stadtwerken erleichtern, einen Kredit aufzunehmen. Dies sei vor allem nötig, um Projekte wie die geplante Linie 2 finanzieren zu können. Das operative Ergebnis der SWU wird 2012 nach den aktuellen Hochrechnungen positiv sein. Erst die bilanzielle Maßnahme der Drohverlustrückstellungen zum Jahresabschluss wird das Bilanzergebnis negativ werden lassen.

Es besteht kein Grund zur allgemeinen Sorge

„Es besteht absolut kein Grund zur Sorge um die Zukunft der SWU als Ganzes“ unterstreicht Berz. Das Projekt „SWU fit für die Zukunft“ soll die Prozesse innerhalb des Unternehmens prüfen und verbessern. So könne die Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke Neu-Ulm/Ulm sichergestellt werden.

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