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Lehrlingsmangel: HWK Ulm wirbt um junge Migranten
Handwerkskammer Ulm

Lehrlingsmangel: HWK Ulm wirbt um junge Migranten

Nuray Siraz berät türkische Jugendliche in Ausbildungsfragen. Foto: Handwerkskammer Ulm
Nuray Siraz berät türkische Jugendliche in Ausbildungsfragen. Foto: Handwerkskammer Ulm

Dem deutschen Handwerk gehen die Lehrlinge aus. Gerade in Zeiten des drohenden Fachkräftemangels ist das ein großes Problem. Die Handwerkskammer (HWK) Ulm bemüht sich, diesen Entwicklungen gegenzusteuern. Vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund will die HWK mit speziellen Beratungsangeboten für Handwerksberufe begeistern.

von Christine Weigl, Online-Redaktion

Das Handwerk gewinnt verstärkt Jugendliche mit Migrationshintergrund. Dies ist das Fazit der Handwerkskammer Ulm nach mehr als einem Jahr spezieller Ausbildungsberatung für türkische Jugendliche. Insgesamt wurden 24 junge Mädchen und Jungen im Großraum Ulm direkt in eine duale Berufsausbildung vermittelt. 66 weitere stehen aktuell an der Schwelle zu einer Ausbildung im Handwerk. Die gezielte Ausbildungsberatung für türkische Jugendliche ist eine von vielen Maßnahmen, mit denen die HWK Ulm dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken will.  

Deutschlandweit hunderte Lehrstellen nicht besetzt

Jedes Jahr sinkt die Zahl der Jugendlichen, die sich nach dem Schulabschluss für eine Lehre im Handwerk entscheiden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Durch die geburtenschwachen Jahrgänge ist die Zahl an potentiellen Auszubildenden ohnehin schon geringer als in den Jahren davor. Außerdem ziehen mehr und mehr junge Menschen ein Studium einer Ausbildung vor. Sie tun dies in der Hoffnung auf einen besseren Arbeitsplatz. Schließlich haben traditionelle Handwerksberufe, wie etwa Bäcker, häufig mit Imageproblemen zu kämpfen. Das hat zur Folge, dass bundesweit jedes Jahr hunderte Lehrstellen frei bleiben. Um diesem Negativ-Trend entgegenzuwirken, werben die Handwerkskammern deutschlandweit offensiv um junge Schulabgänger. Lange wurden Jugendliche mit Migrationshintergrund dabei vernachlässigt. Durch gezielte Förderprojekte wie die Ausbildungsberatung für türkische Jugendliche, welche die Handwerkskammer Ulm anbietet, soll sich das jetzt ändern.

Ausbildungsberatung für türkische Jugendliche ist erfolgreich

„Gerade für junge Menschen mit Migrationshintergrund ist das handfeste Arbeiten in kleinen, menschlich geführten Betrieben eine hervorragende Perspektive“, so Nuray Siraz. Sie ist zuständig für die Ausbildungsberatung und hat in den vergangenen Monaten über 1.300 Elternkontakte aufgebaut. „Diese von den Chancen und Möglichkeiten einer dualen Ausbildung zu überzeugen, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor“, weiß Siraz. Hier müsse stetig für das deutsche Bildungssystem, seine Ausbildungsberufe und seine Anlaufstellen sensibilisiert werden. Dafür wurde in 21 Veranstaltungen geworben, die unter anderem auch mit den religiösen Vertretern vor Ort durchgeführt wurden. Nuray Siraz erklärt: „Diese sind bei Besuchen in der Familie oder bei entsprechenden Einzelterminen ein wichtiger Partner.“

Handwerkskammer Ulm kooperiert mit Firmen und Schulen

Positiv überzeugt zeigt sich Siraz auch vom zunehmenden Engagement von Betrieben und Schulen. Über 500 Firmen und 50 Schulen hätten bereits ein Kooperationsinteresse gezeigt: „Das Potential der Jugendlichen muss weiter erkannt werden. Schließlich wächst nicht jeder Jugendliche zweisprachig auf.“ Dies ermögliche auch den Mitgliedsbetrieben eine ganz neue Perspektive.

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