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Den steigenden Leistungsdruck bekommt schon die junge Generation zu spüren. Ein Großteil der Kinder und Jugendliche überfordert das Niveau und sie fühlen sich durch die schulischen Aufgaben unter Druck gesetzt. Fünf Schulleiter der Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm ergreifen nun Maßnahmen, um die Schüler zu entlasten und sie für ihre Schulen zu begeistern. Gemeinsam stellen Direktoren ein Konzept für eine „angstfreie Lernatmosphäre“ vor, zur Freude von Schülern und Eltern.
Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm unterstützen Schüler
Rund 1.100 Kinder und Jugendliche, die im Landkreis Neu-Ulm wohnen, gehen im benachbarten Baden-Württemberg zur Schule. Darunter sind viele Gymnasiasten, die den fünf heimischen Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm abgehen. „Es gibt viele Schüler, die aufs Gymnasium wollen, man muss sie aber auch wollen lassen“, sagt Dr. Ralf Schabel, der Direktor des Illertal-Gymnasiums Vöhringen-Illerzell. Er und seine vier Schulleiter-Kollegen Dr. Martin Bader (Lessing-Gymnasium Neu-Ulm), Jutta Gruber (Bertha-von-Suttner-Gymnasium Pfuhl), Klaus Schneikart (Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn) und Manfred Schöpplein (Kolleg der Schulbrüder Illertissen) stellten bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Neu-Ulm ein einheitliches Konzept zur Schulentwicklung vor. Eine klare Botschaft für Eltern und Kinder: Habt keine Angst vor dem bayerischen G8, wir wollen euch nicht aussieben, sondern euch auf dem Weg zum Abi stützen und unterstützen! Die Lehrerkollegien der fünf Gymnasien im Landkreis Neu-Ulm verabschiedeten in den zurückliegenden Wochen das Papier, mit dem sie ihre Schulen im Rahmen der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm gemeinschaftlich profilieren wollen.
Schüler im Landkreis Neu-Ulm werden vorgewarnt
Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen soll an der Furcht vor dem hohen Niveau an den Schulen nun begegnet werden. Jubelstürme haben die Pädagogen in den Klassen ausgelöst, als sie unlängst mitteilten, es werde künftig keine unangesagten schriftlichen Lernkontrollen mehr geben. Die berüchtigten Exen (Extemporalien) werden im zweiten Halbjahr des laufenden Schuljahres alle mindestens einen Tag vorher angekündigt. Sind die Erfahrungen damit positiv, wollen die fünf Gymnasien im Landkreis diese Regelung ab dem Schuljahr 2014/15 fest einführen. Zu einer „angstfreien Lernatmosphäre“ sollen auch weitere Beschlüsse beitragen: Wenn Schüler der Unter- und der Mittelstufe verpflichtenden Nachmittagsunterricht haben, bekommen sie an diesem Tag keine schriftlichen Hausaufgaben für den nächsten Tag mehr auf.
Entlastung für die Jüngsten
In der fünften Jahrgangsstufe wird in der Regel höchstens einmal in der Woche nachmittags unterrichtet, wobei es sich hierbei meist um Intensivierungsstunden, Wahlfächer oder Sport handeln soll. Für die Neuzugänge aus der Grundschule, wurde zudem extra ein Übergangsmanagement installiert. Die Gymnasien verfügen über je eine Grundschullehrerin, die als Lotsin die „Kleinen“ an die Hand nimmt und ihnen hilft, sich an die neue Schule mit dem veränderten Umfeld und den gestiegenen Anforderungen zu gewöhnen. Zudem betreuen Mitschüler höherer Klassen als Tutoren Jüngere beim Lernen und vermitteln ihnen korrektes Sozialverhalten.
Bildungsqualität halten, trotz Umstrukturierung
Auch in Sachen individueller Förderung der Schülerinnen und Schüler tut sich an den Gymnasien diesseits von Donau und Iller einiges: Flexibilisierungsjahr, zusätzliche Intensivierungsstunden, Förderung in Kleinstgruppen, persönliche Lernberatung sowie Nachmittagsbetreuung. Darüber hinaus soll ein „intensives und behutsames Vorgehen bei der Einführung der Fremdsprachen“ den Übertritt ans bayerische Gymnasium erleichtern. Unter all den Hilfen und Erleichterungen für die Schülerinnen und Schüler soll freilich die Bildungsqualität nicht leiden. „Das klingt nach der Quadratur des Kreises“, räumt Direktor Schabel ein; er ist aber zuversichtlich, dass beides gelingen wird. Die Übertrittsquote zum Gymnasium liegt ihm zufolge im Landkreis Neu-Ulm bei 36 Prozent. Der bayerische Durchschnitt beträgt 40 Prozent. „Wir haben also noch deutlich Luft nach oben“, konstatiert Schabel. Diese Lücke wollen er und seine Lehrerkolleginnen und -kollegen schließen. Jetzt müssen nur noch die Eltern der gegenwärtigen und zukünftigen Grundschüler mitspielen.