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Noch bevor sich die Zeitenwende in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik in der Industrie niedergeschlagen hat, verzeichnete Hensoldt nach eigenen Angaben ein deutliches Wachstum. Dabei konnte das Unternehmen seine Position als Anbieter im Bereich der Sensorik und Verteidigungselektronik weiter ausbauen. Mit einem Auftragseingang in Höhe von 1.993 Millionen Euro kletterte der Auftragsbestand auf das Rekordniveau von 5.366 Millionen Euro (Vorjahr: 5.092 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse zeigten 2022 ein Wachstum von 16 Prozent auf 1.707 Millionen Euro (Vorjahr: 1.474 Millionen Euro).
Das bereinigte EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahr um 31 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro (Vorjahr: 261 Millionen EUR). Die bereinigte EBITDA-Marge vor dem Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil legte ebenfalls deutlich zu auf 20,4 Prozent (Vorjahr: 19,4 Prozent).
Thomas Müller, CEO der Hensoldt AG, sagt: „2022 war ein folgenreiches Jahr für die globale Sicherheitsordnung und auch für Hensoldt als Unternehmen. Durch den russischen Überfall auf die Ukraine und die damit einhergehende Zeitenwende der deutschen und europäischen Sicherheitspolitik kommt uns als Verteidigungsindustrie eine neue Rolle und besondere Verantwortung zu. Wir müssen die Streitkräfte Deutschlands und die unserer Partner umfassend, zuverlässig und deutlich schneller beliefern, um sie für die neuen Herausforderungen zu ertüchtigen. Hensoldt ist darauf vorbereitet. Das zeigen auch unsere starken Ergebnisse im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Rekord-Auftragsbestand sowie zweistelligem Umsatz- und Ergebniswachstum bei weiter gesteigerter Profitabilität.“
„Den Wert einer leistungsfähigen, innovationsstarken Verteidigungsindustrie verdeutlicht beispielhaft unser TRML-4D-Hochleistungs-Radar, das wir in Rekordzeit für die Luftverteidigung der Ukraine ausliefern konnten. Angesichts des Kriegs in der Ukraine haben wir die Umsetzung unserer Technologie-Roadmap noch einmal beschleunigt. Denn mit der weiteren Digitalisierung unserer Sensorik, der fortschreitenden Integration Künstlicher Intelligenz und der Entwicklung ganzheitlicher, integrierter Lösungen bieten wir die Technologien an, auf die es heute und in Zukunft mehr denn je für die Verteidigung unserer Freiheit ankommt“, ergänzt Müller.
Christian Ladurner, CFO der Hensoldt AG, sagt: „Im Geschäftsjahr 2022 haben wir einmal mehr gezeigt, dass sich unser konsequenter Umsetzungsfokus auszahlt. Wir haben komplexe Großprojekte wie das Eurofighter-Radar der nächsten Generation und das luftgestützte Signalaufklärungssystem Pegasus mit Hochdruck vorangetrieben und erste Projektmeilensteine bereits in Umsatz und Cashflow umgewandelt. Dabei arbeiten wir kontinuierlich an unserer operativen Exzellenz und haben gesamtwirtschaftliche Risiken wie die Inflationsdynamik sehr gut im Griff. In Summe konnten wir 2022 einen sehr erfreulichen bereinigten Free Cashflow vor Steuern und Zinsen realisieren und unseren Verschuldungsgrad weiter deutlich auf 1,2x senken. Ich freue mich, dass wir als Ergebnis unserer erfolgreichen Arbeit mit 0,30 Euro pro Aktie eine spürbar höhere Dividende vorschlagen können.“
Im Herbst 2022 hat das Unternehmen das erste von zunächst vier TRML-4D-Radaren für das Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM in die Ukraine geliefert. Anfang 2023 erhielt Hensoldt bereits einen Auftrag für zwei weitere TRML-4D-Radare für die Ukraine. Auch zur European-Sky-Shield-Initiative, dem von Bundeskanzler Scholz ins Leben gerufenen gemeinsamen Luftverteidigungssystem, kann dieses Radar einen Beitrag leisten.
In den vergangenen drei Jahren hat Hensoldt seine Belegschaft um mehr als 1.000 Mitarbeitende vergrößert. 2022 hat das Unternehmen auch sein Netzwerk strategischer Partnerschaften erweitert – etwa mit Diehl Defence im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung, mit der Theon Sensors SA aus Griechenland zur Entwicklung von Nachtsichtsystemen sowie mit dem israelischen Unternehmen Rafael zur Ausrüstung des Eurofighter mit Fähigkeiten zur elektronischen Kampfführung. Zuletzt schloss Hensoldt Ende 2022 eine strategische Kooperation mit den KI-Spezialisten von 21strategies, um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz für die nächste Generation von Verteidigungssystemen voranzutreiben.
Die Firma konnte sich 2022 nationale und internationale Aufträge sichern. Hierzu zählten ein langfristiger Servicevertrag für den Eurofighter mit einem Vertragsvolumen von 270 Millionen Euro sowie ein Auftrag im Rahmen des Eurofighter Halcon-Programms für Mk-1-Radare mit einem Wert von 175 Millionen Euro. Die Ausstattung der Mehrzweckfregatten F126 mit vier TRS-4D-Radaren erhöhte den Auftragseingang um 168 Millionen Euro, Aufträge über Laser-Entfernungsmesser für den US-amerikanischen Kampfpanzer M1 Abrams um 29 Millionen Euro.
Ebenso gab es einen Auftrag in Höhe von 96 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Demonstrator-Phase 1B für das paneuropäische Future Combat Air System. Insgesamt belief sich der Auftragseingang 2022 auf 1.993 Millionen Euro. Der Auftragsbestand erreichte zum Jahresabschluss 2022 nach eigenen Angaben den Rekordwert von 5.366 Millionen Euro (Vorjahr: 5.092 Millionen Euro).
Im Berichtsjahr stiegen die Umsatzerlöse um 16 Prozent auf 1.707 Millionen Euro (Vorjahr: 1.474 Millionen Euro). Entsprechend bewegte sich das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (book-to-bill ratio) mit 1,2 weiterhin auf hohem Niveau, lag aber unter dem Wert des Vorjahres (Vorjahr 2,2). Das bereinigte EBITDA des Konzerns erhöhte sich 2022 um 31 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro (Vorjahreswert: 261 Millionen Euro). Die bereinigte EBITDA-Marge vor dem Geschäftsvolumen mit geringem Wertschöpfungsanteil beläuft sich dabei auf 20,4 Prozent, eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 19,4 Prozent.
Die Entwicklung von Hensoldt zeigt sich auch in der Finanzlage des Konzerns. 2022 belief sich der bereinigte Free-Cashflow vor Steuern und Zinsen auf 219 Millionen Euro (Vorjahr: 252 Millionen Euro) und übertraf damit die Erwartungen – trotz fortgesetzter Investitionen in das Working Capital mit Blick auf den weiteren Wachstumskurs und die Versorgung mit Komponenten. Diese Entwicklung ermöglichte es, den Verschuldungsgrad weiter zurückzuführen. Er steht per Ende 2022 bei 1,2x (Vorjahr: 1,6x); die Netto-Verschuldung konnte 2022 um weitere 89 Millionen Euro verringert werden.
Aufgrund des Geschäftsverlaufs beabsichtigt der Hensoldt-Vorstand, dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,30 Euro je Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hensoldt hat darüber hinaus die im Vorjahr eingeführte konzernweite ESG-Strategie umgesetzt. Ziel ist es, bis 2035 die CO2 -Neutralität zu erreichen.
Im Dezember 2022 hat Hensoldt eine Anhebung seiner kurz- und mittelfristigen Ziele verkündet. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet das Unternehmen mit Budgeterhöhungen und ersten Aufträgen aus dem Sondervermögen Bundeswehr, weshalb nun ein schnelleres Wachstum des Auftragseingangs und ein Anstieg des Kernumsatzes erwartet wird. Konkret rechnet Hensoldt für 2023 mit einem moderaten Wachstum des Auftragseingangs und einem moderaten Anstieg des Konzernumsatzes. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz soll zwischen 1,1 und 1,2 liegen, die bereinigte EBITDA-Marge vor dem Geschäft mit geringerem Wertschöpfungsanteil bei rund 19 Prozent. Den Verschuldungsgrad plant Hensoldt im Geschäftsjahr 2023 auf unter 1,0x zu senken.