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Zum Gespräch in den Werkstätten der Ulmer Bildungsakademie trafen sich die Bundestagsabgeordneten Martin Gerster (Wahlkreis Biberach), die Landtagsabgeordneten Martin Rivoir (Wahlkreis Ulm) und Andreas Stoch (Wahlkreis Heidenheim), sowie Anton Gindele (Präsident der Handwerkskammer Ulm) und Dr. Tobias Mehlich (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm). Im Fokus des Gespräches stand die Zukunft der beruflichen Bildung im Handwerk.
Gindele sieht Nachholbedarf bei den Gymnasien
„Die Arbeit der Handwerkskammer und ihrer Einrichtungen ist im Bereich der beruflichen Bildung absolut notwendig“, betonte Martin Gerster während des Besuches in der Bildungsakademie Ulm. „Wir nehmen die Anmerkungen der Handwerkskammer sehr ernst und werden sie auch in Berlin weiter im Fokus haben.“ Präsident Anton Gindele verwies im vorangegangenen Gespräch bereits auf die wesentlichen Aufgaben der Einrichtung, welche neben der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) und der Weiterbildung insbesondere im Bereich der Berufsorientierung junger Menschen liege. „Im gymnasialen Bereich haben wir unbedingten Nachholbedarf“, so Gindele. Er appellierte an die Abgeordneten in ihren Wahlkreisen verstärkt für das Angebot des Handwerks zu sensibilisieren.
Die Abgeordneten dankten den Vertretern des Handwerks für die Unterstützung bei der Gemeinschaftsschule. Präsident Gindele machte deutlich, dass man sich davon auch eine Standortsicherheit im ländlichen Raum erhofft. Der Begriff mache aber nur Sinn, wenn die Gymnasien mit eingebunden seien.
Nachwuchsprobleme sind eine echte Bedrohung für das Handwerk
Gindele verwies im Gespräch auch auf die aktuelle Nachwuchssituation im Handwerk. So verzeichnet die Handwerkskammer Ulm in Ihrem Gebiet einen Rückgang von über acht Prozent an neueingetragenen Ausbildungsverhältnissen, noch seien über 700 Ausbildungsplätze frei: „Der Fachkräftemangel ist im Handwerk angekommen und real.“ Grund für den Rückgang bei den Ausbildungszahlen seien unter anderem der gesellschaftliche Druck und Drang zu weiterführenden Schulen und sogenannten höheren Schulabschlüssen, der auch durch landespolitische Entscheidungen im Schulbereich verstärkt werde.
Duale Ausbildung als Lösungsansatz
Das Thema werde sich aber noch verschärfen, wenn die Duale Ausbildung weiter ins Hintertreffen gerät und beispielsweise zusätzliche Stellen bei den Berufsschulen gestrichen werden. „Die Politik muss sich entscheiden, ob sie den Fachkräftemangel weiter selbst mit produzieren möchte oder ob sie sich gemeinsam mit dem Handwerk für eine Stärkung der Dualen Ausbildung einsetzt“, schlussfolgerte Gindele.