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Das Handwerk in Ulm braucht wettbewerbsfähige Strompreise
Energiepreis

Das Handwerk in Ulm braucht wettbewerbsfähige Strompreise

Das Backhandwerk ist von überdurchschnittlich hohen Energiekosten betroffen
Das Backhandwerk ist von überdurchschnittlich hohen Energiekosten betroffen. Foto: amh-online.de

Die steigenden Energie- und Erdgaspreise machen sich im Handwerk stark bemerkbar. Der Industriestrompreis soll das lösen und ist eine Stütze für große Industriebetriebe. Kleine mittelständige Unternehmen müssen die erhöhten Kosten jedoch selbst tragen.

Es gibt mehr als 2.000 energieintensive Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee und viele von ihnen leiden unter den aktuellen Strompreisen. Die Handwerkskammer Ulm warnt daher, dass die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums zum Industriestrompreis nur zu Lasten anderer Stromverbraucher und der Steuerzahler umsetzbar wären. Das würde zu einer Wettbewerbsverzerrung führen, wenn industrielle Betriebe begünstigt werden, regionale Unternehmen aber nicht davon profitieren. Nach aktuellen Plänen sollen nur große Industriebetriebe subventioniert werden, die im internationalen Wettbewerb stehen. Die Wettbewerbsfähigkeit aller energieintensiven Unternehmen und Betriebe wird damit aber nicht gefördert.

Manche Branchen stärker betroffen

Im Handwerk sind vor allem Bäckereien, Metzgereien, Mühlen, Textilreiniger und Kfz-Werkstätten von überdurchschnittlich hohen Energiekosten betroffen. Manche Betriebe hatten im vergangenen Jahr noch über Bestandsverträge mit niedrigen Bezugspreisen für Strom und Erdgas verfügt. Jetzt müssen viele die höheren Kosten tragen. „Wir sehen sehr wohl, dass die Industrie unter den derzeitigen Strompreisen leidet – und wir brauchen eine starke Industrie. Unsere Handwerksbetriebe leiden aber auch darunter. Und wir brauchen eben auch ein starkes Handwerk in den Regionen. Das Instrument des Industriestrompreises ist ungeeignet, weil es eine einseitige Subventionierung der Konkurrenz darstellt“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.

Bereits zweite Umlage, die Handwerksbetriebe nicht einschließt

Auch bei der EEG-Umlage profitierten eher große Energieverbraucher von Strompreisreduzierungen. Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe wurden hingegen benachteiligt. „Und die Profiteure waren oft auch noch der inländische Konkurrent der Handwerksbetriebe. Das war skurril und jetzt machen wir den gleichen Fehler erneut“, erklärt Mehlich.

Einheitliches Strommarktdesign als Lösung

Industrieunternehmen sollen laut Ministeriumsplänen bei Börsenstrompreisen über sechs Cent pro Kilowattstunde die Differenz für bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs erstattet bekommen. Für das Handwerk wäre aber ein einheitliches Strommarktdesign für alle wichtig, damit die Energiepreise wieder dauerhaft sinken. Auch eine Reform der Strom- und Energiesteuer würde helfen. „Statt eines Industriestrompreises für einige wenige, wäre es besser, die Steuern auf den Strom zu reduzieren. Das geht schnell, ohne Antrags-, Genehmigungs- und Prüfungsbürokratie und wirkt für alle gleichermaßen.“, erklärt Mehlich.

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