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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Wie haben Sie die Corona-Zeit bisher überstanden?
Guido Reuter: Wir haben die Corona-Zeit bisher gut überstanden. Bis Mitte Oktober hatte sich die Lage im Einzelhandel wieder stabilisiert und wir waren sogar fast auf Vorjahresniveau.
Wie hoch sind die Umsatzeinbußen?
Die Umsatzeinbußen aufgrund der Schließungen im Frühjahr sind bei den Geschäften im Blautal-Center sehr unterschiedlich. Pauschal kann man da keine Aussage treffen. Lebensmittel, Optiker oder beispielsweise Bücher haben kaum Umsatzeinbußen. Bei Bekleidungsgeschäften sieht es da schon anders aus. Hier liegen die Umsatzrückgänge bei rund zehn bis zwanzig Prozent.
Wie bewerten Sie den „Lockdown Light“?
Der Lockdown Light ist grundsätzlich besser als der Lockdown im Frühjahr. Leider sind jedoch die Besucherfrequenzen seit Anfang November um rund 30 Prozent zurückgegangen. Wir hoffen, dass die Infektionszahlen es zulassen, dass baldmöglichst wieder die Gastronomie geöffnet wird und sich die Besucherzahlen wieder erholen.
Hat sich das Kaufverhalten der Kunden in den letzten Monaten verändert?
Das Einkaufsverhalten hat sich dahin gehend geändert, dass der Durchschnitts-Bon gestiegen ist und die Kunden nun gezielter kommen – die Bummelfrequenz fehlt. Spontankäufe, von denen vor allem der Textileinzelhandel lebt, bleiben ebenfalls vollständig aus.
Im Winter ist es gemütlicher im Einkaufszentrum einzukaufen. Ist trotz der Einschränkungen genügend Kapazität vorhanden?
Ja, wir im Blautal-Center haben so viel Platz, wie kein anderes Einkaufscenter in Süddeutschland. Die Mall-Gänge sind mehr als 10 Meter breit, so dass Kunden leicht Mindestabstand halten können. Wir sind gut mit dem PKW zu erreichen, und bieten weiterhin drei Stunden kostenfreies Parken an. Selbst bei einem Ansturm, den wir nicht unbedingt erwarten, haben wir genügend Platz für alle Kunden.
Hat sich das Kaufverhalten der Menschen dahingehend verändert, dass man langfristig ein Aussterben der Einkaufszentren in Betracht ziehen muss?
Sicherlich hat nun auch der letzte Kunde begriffen, wie einfach es ist, seine Waren im Internet zu bestellen. Der Online-Handel ist auch nicht mehr zurückzudrängen und wird in den kommenden Jahren weiter zulegen. Viele Geschäftsmodelle im stationären Einzelhandel hatten jedoch schon vor Corona erhebliche Probleme. Corona wirkt nun wie ein Katalysator. Das heißt, dass in den kommenden Jahren das ein oder andere Geschäft im stationären Einzelhandel schließen wird, da die Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Jedoch wird es auch einige Gewinner der Krise geben und auch der stationäre Einzelhandel wird auch in Zukunft weiterhin eine entscheidende Rolle spielen – allerdings mit weniger Geschäften.
Einkaufszentren haben in der Vergangenheit oft dazu beigetragen, dass kleinere Geschäfte schließen mussten. Werden sich durch Corona wieder vermehrt kleinere Läden in der Innenstadt ansiedeln?
In den kommenden Jahren werden sich die kleineren Geschäfte in den Innenstädten wie eben schon beschrieben wohl eher schwer tun und eventuell sogar schließen müssen. Es wird jedoch immer und überall besondere sowie außergewöhnliche Konzepte geben, die überleben. Daher kommt es in erster Linie darauf an, wie erfolgreich das Geschäftsmodell des kleinen Ladens ist.