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Therme Oberstdorf: Wirkt sich Corona auf den Baubeginn aus?
Interview

Therme Oberstdorf: Wirkt sich Corona auf den Baubeginn aus?

Eine Visualisierung der neuen Therme Oberstdorf. Foto: Auer Weber Assoziierte GmbH, Stuttgart

Die Oberstdorfer Therme wird neu gebaut. Max Feldengut, Projektkoordinator Neubau Therme, verrät im Interview, wie es mit den Planungen vorangeht, wann die Therme wieder für Besucher öffnen soll und wie Oberstdorf davon profitieren soll.

B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Im Jahr 2018 wurde die alte Therme Oberstdorf zurückgebaut, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Wie sind Sie mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden?  

Max Feldengut: Die Planungsprozesse kommen gut voran und trotz der Herausforderungen, die ein solch spezieller Bau wie eine Therme mit sich bringen, sind wir im aktuellen Zeitplan. Der Bauherr befindet sich beinahe im täglichen Austausch mit einem sehr erfahrenen Planungsteam aus Architekten, Fachplanern, Projektsteuerern und Betriebsberater. Aktuell befinden wir uns in der Entwurfsplanung und die ersten Gedanken zu Farb- und Materialwahl, Gastronomie- und Saunakonzept, Lichtdesign und Freianlagenplanung wurden bereits zu Papier gebracht.

Wie wirkt sich die Pandemie auf Ihren Planungs-Fortschritt aus? 

Die Corona-bedingten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen haben dazu geführt, dass der Großteil aller Planungsbesprechungen online stattfinden. Die Auswirkungen auf den Rahmenterminplan zu Beginn des Jahres sind im Verhältnis zum Gesamtterminplan nur marginal.

Die Corona-Krise bringt für viele Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten mit sich. Wieso bewerten Sie es als wichtig, trotz Krise weiter zu investieren?

Für die Kurbetriebe Oberstdorf wie auch für alle anderen touristischen Leistungsträger vor Ort bedeutet das Corona-bedingte Beherbergungs- und Reiseverbot große finanzielle Einschränkungen. Dennoch hält der Tourismus in Oberstdorf an der Qualitätsstrategie fest und investiert so in den Erhalt, beziehungsweise die Qualitätssteigerung seiner touristischen Infrastruktur. Neben dem zukunftsorientierten Ausbau der Bergbahnen soll auch das Leuchtturmprojekt „Neubau Therme“ eine wesentliche Qualitätsverbesserung für die Zukunft darstellen. Oberstdorf muss wettbewerbsfähig bleiben und im Sinne einer regionalen Stärkung der Angebote auch der Konkurrenz aus den angrenzenden Nachbarregionen wie dem Vorarlberg oder Tirol gewachsen sein.

Darüber hinaus verzeichnen wir eine zunehmende Multioptionalität der anreisenden Gäste nach Oberstdorf, das bedeutet, es gibt nicht mehr den klassischen Skifahrer oder Wanderer, sondern vielmehr Mischformen und eine Vielfalt an Bedürfnissen – zu denen auch Wellness mit Sauna und Therme dazu gehört. Mit dem Neubau passen wir uns also aktuellen Bedürfnissen an und wollen auch zukünftige Trends im Gesundheitstourismus einbeziehen.

Was würde es für Sie bedeuten, wenn Corona und die damit einhergehenden Maßnahmen sich weiter verlängern?  

Die Jahre 2020 und 2021 stehen ganz im Zeichen der Planung. Weder Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung noch Ausführungsplanung sind von Einschränkungen betroffen. Bis zum projektierten Baubeginn sind ausführende Firmen sicher den Umgang auf der Baustelle gewohnt und Hygienekonzepte haben sich bewährt. Lieferschwierigkeiten von Baumaterial, Einrichtungsgegenständen, Technik und Ausstattung würden frühestens 2022 zu zeitlichen Konsequenzen führen.

Welcher Unterschied zwischen der alten und neuen Therme wird den Besuchern als erstes ins Auge stechen?

Das erste was dem Besucher ins Auge fallen wird ist die Architektur. Die alte Therme war natürlich im prägenden Stil der 1970er erbaut. Über 46 Jahre hinweg wurde die alte Therme immer wieder erweitert und hat die jeweiligen Baustile des Jahrzehntes adaptiert. Die neue Therme soll durch eine deutlich modernere Architektur bestechen. Eine durchwegs natürliche Materialwahl wie etwa das Holz der Fassade soll den regionalen Akzent unterstreichen. Das Angebot im inneren der Therme orientiert sich an den heutigen Bedürfnissen der Bade- und Saunagäste. Wasserflächen mit dem Fokus auf Erholung, Entspannung und Regeneration, Liege- und Ruheflächen, gastronomisches Angebot sowie Saunaangebote mit Panoramablick in die Allgäuer Bergwelt.

Wie wichtig sind Alleinstellungsmerkmale, um sich von der regionalen Konkurrenz abzuheben?

Zwischen Bodensee und den Königsschlössern in Füssen gibt es zahlreiche Bade-, Wellness- und Saunaangebote auf hohem Niveau. Das direkte Einzugsgebiet der neuen Therme ist jedoch allein auf Grund der geografischen Lage Oberstdorfs wesentlich geringer. Aber auch im Radius von 45-Fahrminuten gibt es tolle Mitbewerber, die alle ihr Alleinstellungsmerkmal haben. In der Konzeptentwicklung der neuen Therme war man sich nicht zuletzt auf Grund einer Marktanalyse und Gästebefragung relativ schnell einig über die Besonderheit der neuen Therme Oberstdorf: Bergpanorama, Regionalität und Qualität statt Überangebot. So entstand bereits im Architektenwettbewerb der Gedanke einer Dachterrasse im Saunabereich mit Panoramablick in die Allgäuer Bergwelt und einem Infinity Pool, sozusagen als Bergseeerlebnis.

Wann kann mit einer Öffnung der Therme gerechnet werden? 

Nach aktuellem Rahmenterminplan, der einen reibungslosen Ablauf voraussetzt, ist der Baubeginn auf Herbst 2021 projektiert. Mit etwa über zwei Jahren Bauzeit und einer Probephase der Anlage möchten wir die ersten Gäste im März 2024 begrüßen.

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