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Während Ryanair bundesweit in der Wintersaison kräftig kürzt, geben sich die Verantwortlichen am Flughafen Memmingen gelassen. „Die Verbindungen bleiben, sie werden lediglich in nachfrageschwachen Zeiten weniger bedient“, erklärt Ralf Schmid, Geschäftsführer des Airports.
Die Meldungen über massive Flugstreichungen, die zuletzt für Aufsehen sorgten, seien differenziert zu betrachten. „Seit der Pandemie reagieren die Fluggesellschaften deutlich sensibler auf Nachfrageschwankungen“, so Schmid. Betroffen seien vor allem die ruhigeren Reisezeiten von Mitte November bis Mitte Dezember sowie von Mitte Januar bis Mitte Februar.
Lediglich eine Verbindung – Riga – entfällt vollständig. Die Flüge nach Tel Aviv ruhen weiterhin aufgrund der Sicherheitslage in der Region. Im Gegenzug kommt mit Lamezia Terme in Süditalien ein neues Ziel in den Winterflugplan.
Laut Schmid fällt der Rückgang am Ende gering ins Gewicht: „Wir rechnen weiterhin mit rund 3,5 Millionen Passagieren im Jahr. Die Kürzungen bedeuten etwa 30.000 bis 40.000 Fluggäste weniger.“ Ryanair behält alle vier in Memmingen stationierten Maschinen bei, auch bei Wizz Air seien lediglich temporäre Anpassungen geplant.
„Das ist für uns Alltag“, so Schmid. Low-Cost-Airlines wie Ryanair oder Wizz Air reagierten flexibel und passten ihre Kapazitäten laufend an. Während die Reduzierungen im Herbst greifen, erwartet der Flughafen rund um Weihnachten wieder ein starkes Plus an Flügen. „Wir gehen davon aus, dass die zusätzlichen Angebote über die Feiertage den Rückgang fast vollständig kompensieren werden.“ Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, können laut Flughafen kostenlos auf alternative Verbindungen umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen. Besonders die Verbindungen aus England und Polen, die viele Skitouristen ins Allgäu bringen, bleiben stabil – teils werden sie sogar ausgeweitet.
Schmid sieht in den Kürzungen auch ein Signal an die Politik. „Die Diskussion um die in Deutschland erhobene Luftverkehrssteuer spielt hier sicher eine Rolle“, betont er. Eine Rücknahme sei „unumgänglich, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht weiter vom internationalen Luftverkehrsnetz abzuhängen“.
Tatsächlich hatte Ryanair der Bundesregierung bereits im Frühjahr angeboten, die Zahl der Passagiere in Deutschland zu verdoppeln – auf 34 Millionen jährlich, sofern die Luftverkehrssteuer abgeschafft und die Flugsicherungsgebühren halbiert würden. Bislang blieb die Regierung bei ihrer Linie.
Während Ryanair bundesweit zwischen vier und 30 Prozent der Flüge in den Wintermonaten streicht, halten viele Regionalflughäfen wie Memmingen an ihrem Kurs fest. „Unsere Aufgabe ist es, Stabilität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten“, so Schmid. Die Kürzungen seien „kein Krisensignal, sondern Ausdruck einer flexiblen Anpassung an die Nachfrage“.