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Für den Werksverkehr Allgäuer Unternehmen spielt der Flughafen Memmingen schon lange eine Schlüsselrolle: Wenn es um schnelle Transfers zwischen Standorten geht, wenn Servicetechniker oder Ersatzteile kurzfristig zu Kunden gelangen müssen, dann ist die Runway in Memmingerberg der perfekte Standort für zuverlässige Verbindungen. In wachsendem Umfang ist der Airport auch Start- und Zielpunkt für die sogenannte Business Aviation. Flüge in eigenen Maschinen von Unternehmen, überwiegend aber gechartertes Gerät, sind im Punkt-zu-Punkt-Verkehr innereuropäisch unterwegs.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand, macht Flughafen-Geschäftsführer Ralf Schmid deutlich: „Unternehmen wollen ihre Fach- und Führungskräfte effizient und zeitsparend reisen lassen. Das ist, gerade bei selten frequentierten Routen, mit Linienflügen kaum darstellbar. Gerade wenn es darum geht, morgens hin und abends zurückzufliegen und dazwischen ausreichend Zeit für die Arbeit oder Gespräche zu haben, ist Business Aviation eine wirtschaftliche Alternative mit hoher Zeitersparnis.“ Das trifft nach seinen Beobachtungen auch für einige innerdeutsche Ziele zu, vor allem dann, wenn diese von den großen Flughäfen weiter entfernt sind.
Eine Entwicklung am Markt spielt dabei dem Flughafen Memmingen zusätzlich in die Karten: Die Vielflieger-Programme der „legacy carrier“, sprich: klassischen Fluggesellschaften, haben im Lauf der Zeit viel von ihren Vorteilen eingebüßt. Gleichzeitig sind die kleinen Annehmlichkeiten für Vielflieger an einem überschaubaren Airport wie Memmingen viel besser darstellbar als an den großen Hubs. Parken fast direkt am Terminal, kurze Wege vom Check-in bis zum Gate verbunden mit einem buchbaren Fast-Lane-Service – alles Vorzüge, die an einem langen Arbeitstag mehr zählen als einige abstrakte Meilen auf dem Konto.
Da es sich in vielen Firmen inzwischen herumgesprochen hat, dass Mitarbeiter es genießen, mit der „Lounge Card“ neutrale Lounges an vielen Flughäfen nutzen zu können, wird der Flughafen Memmingen auch in diese Richtung aktiv. „Wir arbeiten derzeit nicht nur an den Plänen für ein Parkhaus, das den Weg zum Terminal ins Trockene verlegt“, sagt Schmid. „Auf absehbare Zeit wird auch an unserem Airport eine Lounge bestehen, zu der man sich den Zugang buchen kann.“
Parallel zur Business Aviation wird man in Memmingen auch weiter an einem attraktiven Linienflugplan arbeiten. Schon jetzt bestehen an mehreren Tagen der Woche Verbindungen nach London, Sofia, Skopje, Belgrad, Banja Luka und Bukarest. Die Bedienung von Budapest an bisher vier Tagen zeigt, so Schmid, eine vielversprechende Entwicklung, die ebenfalls in eine dichtere Frequenz münden könnte. „Wir verstehen Business Aviation genau so wie unsere Kunden“, sagt der Flughafen-Chef. „Wir bieten Flüge dorthin, wo es Geschäft gibt.“
