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Seit 27 Jahren sind die ukrainischen Stadt Tschernihiw und Memmingen Partner. Die Zusammenarbeit soll nun gerade wirtschaftlich betrachtet intensiviert werden, kündigte Oberbürgermeister Manfred Schilder an. Unternehmer aus Memmingen und der näheren Umgebung waren daher zu einem wirtschaftlichen Gedankenaustausch mit ukrainischen Vertretern der Politik, der IHK und von Unternehmen in Tschernihiw eingeladen.
„Geschäftsbeziehungen zum beiderseitigen Nutzen“
Beim ersten ukrainisch-deutschen Unternehmergesprächs im Rathaus erklärte der OB: „Bisher hatten wir vor allem eine Bildungspartnerschaft und einen kulturellen Austausch. Bei unserem letzten Besuch in Tschernihiw wurde deutlich, dass das Interesse an einem Aufbau von Geschäftsbeziehungen zum beiderseitigen Nutzen groß ist.“ Vladyslav Atroshenko, Oberbürgermeister der 300.000-Einwohner-Stadt Tschernihiw, sicherte Memminger Unternehmen, die in Tschernihiw investieren wollen, die Hilfe der Politik zu.
Bisher kein Arbeitsplatz durch Partnerschaft entstanden
„Wir werden jede Art von Unterstützung leisten“, betonte Atroshenko. „In 27 Jahren ist kein einziger Arbeitsplatz aus unserer Städtepartnerschaft heraus geschaffen worden.“ Fachkräfte gebe es in Tschernihiw, viele würden allerdings nach Polen abwandern. Als Stadtoberhaupt stehe er in der Verantwortung, seine Heimatstadt weiterzuentwickeln. „Ich bin um jeden Arbeitsplatz froh“, erklärte er weiter.
Erstes konkretes Projekt bereits im Blick
Als Beispiel stellte Atroshenko eine mögliche Zusammenarbeit der Stadt mit der ebe Europa GmbH vor, einem Hersteller von Elektrobussen in Memmingen. In Tschernihiw gebe es für den öffentlichen Personennahverkehr 75 Oberleitungsbusse, allesamt veraltet. In den nächsten Jahren stehe ein Kauf von rund 20 Elektrobussen an. „Zusätzlich zur Lieferung von Elektrobussen muss eine Infrastruktur für die Wartung geschaffen werden“, erläuterte Atroshenko. Zudem würde er sich längerfristig eine Produktion in Tschernihiw wünschen. „Die Überleitungsbusse gibt es in vielen Städten, der Markt für Elektrobusse ist da. Wir sind bereit, in das Projekt so richtig einzusteigen.“
Ukrainische IHK sichert Hilfe zu
Auch die deutschen und ukrainischen Industrie- und Handelskammern (IHK) sicherten den deutschen Firmen Unterstützung zu. Der Präsident der IHK Tschernihiw, Kostynatyn Ivanov, erläuterte, dass die IHK zahlreiche praktische Dienstleistungen anbietet wie Zollanmeldungen oder Zertifizierungen. Für Firmen aus Memmingen stehe er jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.
Im- und Export steigen
Durch die Auseinandersetzungen um die Krim hatten die Wirtschaftsbeziehungen mit der Ukraine 2014 einen starken Rückgang erfahren, erklärte Markus Anselment, Regionalgeschäftsführer der IHK Memmingen/Unterallgäu. „Dies hat sich mittlerweile geändert“, betonte er. Der Export von Bayern in die Ukraine sei 2016/2017 um 24 Prozent gestiegen, der Import aus der Ukraine nach Bayern sogar um 33 Prozent. „Das Wirtschaftsgespräch war sehr wichtig, um Unternehmer aus Memmingen und Tschernihiw zusammenzubringen und Investitionsmöglichkeiten auszuloten.“