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Mehr Sozialarbeit an Unterallgäuer Grundschulen
Landratsamt Unterallgäu

Mehr Sozialarbeit an Unterallgäuer Grundschulen

Jugendhilfeausschuss sprach sich für Sozialarbeit an acht Unterallgäuer Grundschulen aus. Foto: fotolia.de
Jugendhilfeausschuss sprach sich für Sozialarbeit an acht Unterallgäuer Grundschulen aus. Foto: fotolia.de

Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Unterallgäu kam zusammen und sprach sich für die Fortsetzung des Pilotprojekts Sozialarbeit an Grundschulen aus. Das Projekt soll nun auf acht Grundschulen ausgeweitet werden.

von Konrad Dreyer, Online-Redaktion

Erstmals seit den Kommunalwahlen tagte der Jugendhilfeausschuss in neuer Besetzung. Zum Ausschuss gehören nicht nur Kreisräte, sondern auch in der Jugendarbeit erfahrene Frauen und Männer. Diese sind teils beratend tätig, teils jedoch auch stimmberechtigt. Kreisjugendamtsleiter Otto Gaschler verschaffte den Mitgliedern zunächst einen Überblick über die Themen der vergangenen Jahre.

Jugendhilfeausschuss spricht sich für Fortsetzung des Projekts Sozialarbeit an Grundschulen aus

Im Rahmen der Tagung informierte Gaschler über das Pilotprojekt Sozialarbeit an Grundschulen in Pfaffenhausen und Mindelheim. Eigentlich sollte das Projekt dieses Jahr enden. Vertreter der beiden Schulen berichteten über ihre Erfahrungen und machten dem Ausschuss deutlich, dass es sinnvoll sei, dieses Projekt fortzuführen und es auf weitere Grundschulen auszudehnen. Die Verwaltung empfahl, an acht Grundschulen im Landkreis jeweils eine viertel Stelle für die Sozialarbeit zu schaffen. Die Kosten könnten sich der Landkreis Unterallgäu und der jeweilige Schulaufwandsträger teilen. Für den Landkreis Unterallgäu würden damit insgesamt Ausgaben von 60.000 Euro anfallen.

Bedarf an Sozialarbeit an Grundschulen ist hoch

Laut Jugendamtsleiter Gaschler ergab eine Umfrage an zwölf Grundschulen, dass Bedarf an Sozialarbeit besteht. „Von insgesamt 2161 Schülern haben die Schulleiter 200 als stark verhaltensauffällig bezeichnet“, erklärte Gaschler. Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß führte an, dass Kinder aus unterschiedlichsten Problem und Krisensituationen heraus jeden Morgen in die Schule kommen. Ein wesentliches Ziel der Sozialarbeit sei es, diese Schüler in die Schulgemeinschaft zu integrieren und ihnen das Lernen zu erleichtern. An welchen Schulen die Sozialarbeit letztlich eingeführt werden könnte, werde anhand eines Kriterienkataloges vorgeschlagen, so Fuß. Zudem müsse der Schulaufwandsträger noch seine Zustimmung geben. Doch Fuß erklärt, sie habe von einigen bereits positive Signale erhalten.

Hilfe muss möglichst früh ansetzen

Landrat Hans-Joachim Weirather hob hervor, im Unterallgäu blieben nur wenige Schüler ohne Abschluss und auch die Jugendarbeitslosigkeit sei gering. Damit das so bleibt, müsste die Hilfe möglichst früh ansetzen. Schließlich befürwortete der Jugendhilfeausschuss einstimmig, Sozialarbeit an acht Grundschulen im Landkreis einzuführen. Außerdem empfahl der Ausschuss dem Kreistag die Bereitstellung der finanziellen Mittel im Haushalt 2015.

Interventionsmodell gegen häusliche Gewalt wird vermehrt angenommen

Auf der Tagesordnung standen außerdem einige Vorträge von Fachleuten. Sie stellten dem Ausschuss Hilfsangebote im Landkreis vor. So berichtete Sozialpädagogin Christina Übele über das Interventionsmodell gegen häusliche Gewalt „MMUM“. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt des Landkreises Unterallgäu, der Stadt Memmingen und des Frauenhauses Memmingen. In 60 Fällen habe sie seit 2013 bereits beraten. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Ratsuchenden gestiegen. Diese hinge jedoch nicht mit einer höheren Gewaltrate zusammen, so Übele, sondern damit, dass „MMUM“ immer bekannter werde. Außerdem würden sich die Opfer eher trauen, Hilfe zu suchen. Einstimmig beschloss der Jugendhilfeausschuss eine Erhöhung der Vergütung für die Fachkraft.

Weitere Vorträge zu sozialen Projekten

Kreisjugendpflegerin Anna Königsberger stellte das Projekt „Steil“ vor. Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die durch übermäßigen Alkoholkonsum aufgefallen sind. Den nächsten Vortrag hielt Stefanie Wagner. Sie sprach über das Projekt Elterntalk, für das sie die Regionalbeauftragte ist. Dabei werden Laien als Moderatoren geschult und führen Eltern-Gesprächsrunden zu verschiedenen Themen. Wagner berichtete, es gebe mittlerweile auch drei türkische Moderatorinnen und eine russisch sprechende. Sie sei auch weiterhin auf der Suche nach Moderatoren.

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