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Um seinen medizinischen Wissensdurst zu stillen, hat Irakli Lashkhi von dem 3000 Kilometer entfernten Georgien im Klinikum Memmingen um ein Praktikum gebeten. Direktor Professor Dr. Albrecht hat ihm sofort für einen Monat zugesagt. Eine Unterkunft im Klinikwohnheim hat er ihm gleich mit organisiert. Die Intention ins entfernte Deutschland zu reisen, liegt schlicht an den fehlenden Möglichkeiten, in Georgien Neues zu lernen. Der junge Arzt bedauert, dass seine Kollegen bisher nichts Derartiges gewagt haben.
Medizinische Unterschiede
Lashkhi hat bereits seine chirurgische Grundausbildung absolviert. Nun will er ausschließlich in der Endoskopie arbeiten. „Am Klinikum Memmingen werden Tumore durch Endoskopie entfernt. In Georgien wird den Patienten der Bauch dafür aufgeschnitten“ erzählt er. Dieser Fortschritt und seine Vorliebe für Bayern waren ausschlaggebende Gründe für seine Wahl.
Eine endoskopische Ausbildung ist in Georgien selten
Nach seinem Studium in der georgischen Hauptstadt Tiflis arbeitet der 35-Jährige inzwischen in zwei Krankenhäusern der Metropole. Bereits sein Vater und Großvater waren Mediziner, er hat sich auf die Endoskopie spezialisiert. Die Seltenheit seiner Ausbildung verspricht ihm bereits jetzt zwei weitere Arbeitsstellen. Lashkhi betont, dass mit Endoskopie den Menschen ohne größere Eingriffe geholfen werden kann. Deswegen möchte er sein Wissen in sein Heimatland einbringen. Er möchte der Klinikverwaltung seiner Heimat helfen, den medizinischen Standard von Deutschland zu erreichen.
Ein guter Arzt braucht Erfahrung und moderne Geräte
Um dieses große Unterfangen umsetzen zu können, hat er Professor Pfeiffer um Hilfe gebeten. Der Professor hat sofort seine Unterstützung zugesagt. Lashkhi ist sich sicher, dass ein guter Arzt lediglich Erfahrung um moderne Geräte brauche. Ihm fehlen jetzt nur noch die Geräte. „In Zukunft wird alles besser“, sagt der junge Arzt im Hinblick auf die neue georgische Regierung. In Zukunft sollen moderne Krankenhäuser mit modernen Geräten entstehen.
Lashkhi freut sich auf seine Familie und die Heimat
Seit einem Jahr nimmt der Mediziner Privatunterricht, um Deutsch zu lernen. Seine Frau und die beiden Kinder vermisst er hier in Memmingen am meisten. Er telefoniert jeden Abend mit ihnen. Ab und zu kehrt er in einer Memminger Bar nach Feierabend ein. „Das deutsche Bier ist super. Der Wein ist allerdings in Georgien besser“, lacht er. Auch das Wetter sei dort besser. Bei seiner Rückkehr herrscht bereits Frühling in Georgien. Auf ein Picknick mit seiner Familie im Kaukasus freut er sich besonders. „Trotz allem liebe ich meine Heimat.“