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Indische Gastärzte lernen im Klinikum Memmingen
Klinikum Memmingen

Indische Gastärzte lernen im Klinikum Memmingen

Die indischen Gäste haben viel gelernt - Die neuen Methoden werden den Kranken in Indien zugutekommen, Foto: Klinikum Memmingen
Die indischen Gäste haben viel gelernt - Die neuen Methoden werden den Kranken in Indien zugutekommen, Foto: Klinikum Memmingen

Indien zu Gast in Deutschland. Zwei indische Ärzte besichtigen das Klinikum Memmingen, um von den deutschen Techniken und Behandlungsmethoden zu lernen. Die Mediziner waren aber nicht nur von den medizinischen Methoden begeistert. 

In Indien leben momentan über 1,2 Mrd. Menschen. So eine riesige Masse mit medizinischer Unterstützung zu versorgen birgt eine große Herausforderung für den Staat. Die meisten Einwohner können sich keine Krankenversicherung leisten. In der Tat kommen oft nur die besser gestellten Inder in den Genuss einer hochqualifizierten medizinischen Versorgung. Das Land verfügt aber trotzdem über Kliniken in beispielsweise Mumbai, Kalkutta und Delhi, deren medizinischer Standard durchaus mit dem deutschen zu vergleichen ist. Zwei dieser Kliniken befinden sich in Bangalore, die mit acht Millionen Einwohner die drittgrößte Stadt Indiens ist. Aus diesen Kliniken stammen die Neurochirurgen Dr. Praveen M. Ganigi und Dr. Komal Prasad Chandrachari die nach Deutschland gereist sind, um von den deutschen Methoden zu lernen.

Medizin Made in Germany

Die beiden indischen Mediziner durften in der Unfallchirurgie bei einem Wirbelsäuleneingriff vom Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie des Klinikums Memmingen, Professor Dr. Christian Schinkel, hospitieren. „Uns interessiert, welche Implantate und Instrumente der Professor in seiner Operation verwendet“, erklärte der 38-jährige Chandrachari auf Englisch. Normalerweise arbeitet der Familienvater im ca. 7.500 Kilometer entfernten Bangalore in einem Gesundheitshaus. Nur hat dieses indische Krankenhaus 5.000 Betten verglichen mit den gerademal 500 Betten des Klinikums Memmingen. „Die Implantate sind besser als die in unserer Heimat“, fasst Chandracharis Kollege Ganigi nach dem Eingriff zusammen. „Allerdings bringt es uns wenig, wenn wir die Utensilien und Gerätschaften einfach in einem Katalog bestellen. Wir müssen auch sehen, wie sie angewendet werden.“  Chefarzt Schinkel stabilisierte im Beisein der beiden Gäste die Wirbelsäule mit Schrauben, die in den Wirbel eingebracht und anschließend mit Längsträgern entlang der Wirbelsäule fixiert werden. Die Wirbelsäule des 72-jährigen Patienten konnte danach wieder aufgerichtet werden. „Für mich ist es eine große Ehre, solche gutausgebildeten Chirurgen bei mir zu haben“, so der Chefartzt.

Begeisterung über Methoden und die Region

„Solch eine Zementaugmentation ist mit den Implantaten, die wir in Indien verwenden, nicht möglich“, betonten die Gäste nach dem Abschluss der Operation. Die beiden waren sich über eines im Klaren: „We’ll bring these methods back home!” Die indischen Ärzte waren jedoch nicht nur von Deutschen Fachwissen begeistert. Auch die Region scheint des beiden angetan zu haben. „Memmingen ist eine wunderschöne Stadt! Uns gefallen die historischen Häuser so gut.“ Auch über die deutsche Verkehrsführung waren die beiden zutiefst beeindruckt. In Bangalore sind die Straßen bis auf acht Spuren ausgebaut und trotzdem ist das Straßennetz teilweise vollkommen überlastet. „Der Verkehr läuft hier so geregelt ab. Wir können gar nicht glauben, dass hier auch Unfallopfer eingeliefert werden.“

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