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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Mehr Frauen in Führungspositionen! Kaum einen Leitspruch wiederholt die Wirtschaft derzeit öfter. Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm haben 2010 das Projekt „Frauen in Führungspositionen“ ins Leben gerufen. An der zweiten Staffel nahmen insgesamt 56 weibliche Fachkräfte aus 22 bayerischen Unternehmen teil. Etwa 40 Prozent der Teilnehmerinnen hatten zum Projektende eine anspruchsvollere Position als zum Projektstart. In Schwaben engagierten sich im Rahmen des Projekts die Diehl AKO Stiftung & Co. KG in Wangen mit zwei Mitarbeiterinnen und die GeWiS Drehteilefertigungs GmbH in Adelsried mit einer Mitarbeiterin. Jetzt startet die dritte Staffel des Modellprojekts „Frauen in Führungspositionen – ein unternehmensorientierter, überbetrieblicher Ansatz“
bayme vbm fördern mit Projekt Frauen in Führungspositionen
„Damit geben wir eine zeitgemäße Antwort, wie die Unternehmen das große Potenzial von qualifizierten Frauen in den Betrieben noch besser nutzen können. In den Unternehmen gilt das Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Um dies zu erreichen, ist neben unternehmerischen Anstrengungen und Veränderungen der beruflichen Rahmenbedingungen individuelle Förderung weiblicher Führungskräfte notwendig“, erklärt Stefan Greiffenberger, Vorstandsvorsitzender der bayme vbm Region Augsburg.
Was bayme vbm von der Politik fordern
bayme vbm sprechen sich für mehr Flexibilität in Betreuungseinrichtungen, mehr Betreuungsplätze in Großstädten und ein flächendeckendes Angebot an Ganztagesschulen aus. So solle die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht und damit auch ihr Weg in die Führungsetagen geebnet werden. „Wir brauchen keine Quoten, sondern echte Chancen zur Verwirklichung der Berufskarriere von Frauen. Darüber hinaus müssen mehr Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe begeistert und die weiblichen Führungskräfte gezielt gefördert werden. Genau da setzt unser Projekt an“, so Greiffenberger.
bayme vbm gegen gesetzliche Einstellungsquote für Frauen
In der Vergangenheit wehrten sich zahlreiche Unternehmen gegen eine gesetzliche Einstellungsquote für Frauen. Viele begrüßten im Jahr 2000 die Lösung von Ex-Kanzler Gerhard Schröder, der sich mit Vertretern der Wirtschaft auf freiwillige Lösungen verständigte. Auch die Flexi-Quote, die 2011 von der damaligen Familienministerin Kristina Schröder ins Leben gerufen wurde, fordert von den Unternehmen keine Verbindlichkeiten, sondern freiwillige Selbstverpflichtung. So kann die Wirtschaft sich hinsichtlich der Frauenquote eigene Ziele setzen und ist verpflichtet einmal im Jahr öffentlich über Fortschritte in dieser Sache Bericht zu erstatten.
SPD-Politikerin legt Gesetzentwurf zur Frauenquote vor
Kritisiert wurde Kristina Schröder für ihre Pläne bereits von Ex-Arbeits- und Familienministerin Ursula von der Leyen. Von der Leyen sprach sich für einen gesetzlich verankerten Frauenanteil von 30 Prozent für Vorstände und Aufsichtsräte aus. Auch der amtierenden Ministerin in diesem Ressort sind Schröders Pläne nicht ausreichend. Deswegen legte sie im März 2014 gemeinsam mit Justizminister Heiko Maas einen Gesetzentwurf zur Frauenquote in der Wirtschaft vor. Auch im Koalitionsvertrag haben SPD und Union den Plan festgelegt, bis 2016 an allen börsennotierten Unternehmen eine 30-Prozent-Quote für die Neubesetzung von Aufsichtsratsposten vorzuschreiben. Bereits ab 2015 soll es verbindliche Vorgaben zur Frauenförderung geben.
20,5 Prozent der Kontrolleure in Dax-Konzernen sind Frauen
Vergangene Woche wurde zum dritten Mal der Statusbericht zur freiwilligen Selbstverpflichtung von den Dax-30-Unternehmen veröffentlicht. Insgesamt steigt der Trend deutlich nach oben. Dennoch geht aus dem 17-seitigen Bericht auch hervor, dass in etlichen Unternehmen seit 2011 noch nicht viel geschehen ist. Scheinbar tun sich Unternehmen wie beispielsweise Adidas, Thyssen-Krupp aber auch Volkswagen schwer, ihre selbstgesteckten Ziele in Sachen Frauenquote zu erreichen. Von den 30 Prozent sind viele noch weit entfernt. Derzeit sind insgesamt 20,5 Prozent der Kontrolleure in den Dax-Konzernen Frauen. Der Politik wird das kaum genügen, wie auch der Gesetzesentwurf von SPD-Politikerin Schwesig unter Beweis stellt.