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Wo es in Bayern um Wasserstoff geht, ist Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nicht weit. Samt seinen Parteikollegen Alexander Hold MdL und des Unterallgäuer Landrats Alex Eder war er deshalb nun bei Magnet Schultz in Memmingerberg zu Gast. Die Einladung hatte Geschäftsführer Dr. Albert Schultz ausgesprochen. Zum einen, um über die Produktion in Memmingerberg zu informieren, zum anderen, um an politischer Stelle für „Technologie-Offenheit und soziale Marktwirtschaft statt ideologischer Verbotspolitik“ zu werben.
Wie werden wir künftig von A nach B kommen? Und wie werden Güter künftig geliefert? Derzeit gibt es drei technologisch prominente Optionen: Den Verbrenner, elektrisch-betriebene Fahrzeuge oder Wasserstoffantriebe. Nun steht der Verbrenner im Ruf, wenig nachhaltig zu sein. E-Fahrzeuge müssen tendenziell lang laden. Und für Wasserstoff-Fahrzeuge ist die Infrastruktur noch nicht da. Was ist also die Lösung? Dr. Albert Schultz möchte diese Frage gern dem Markt überlassen. Er möchte die Frage nach dem richtigen Antrieb nämlich nicht über Verbote oder Förderungen regeln. Sondern die Kunden entscheiden lassen, sodass sich die beste Lösung durchsetzen kann. Ganz plakativ sagte er: „Das Pferd wurde schließlich auch nicht verboten. Und trotzdem hat sich das Auto durchgesetzt.“ Aber ist es wirklich so einfach?
Auch Wirtschaftsminister Aiwanger findet bekanntlich Gefallen an Wasserstoff. Einen Fokus allein auf batterie-betrieben Fahrzeuge sieht er skeptisch, ein Verbot des Verbrenners tut er als „ideologisch“ ab. Beim Empfang von Magnet ließ er sich deshalb genau die Bauteile erklären, die das Unternehmen herstellt. Teilweise kommen die in den Verbrenner-Getrieben von bekannten Marken wie Audi, BMW, VW oder Rolls-Royce zum Einsatz.
Doch außerhalb von den Produktionshallen zeigte der Entwicklungs- und Konstruktionsleiter von Magnet Schultz, Johann Weiß, auch Bauteile, die (noch) nicht die Marktreife erlangt haben. Diese sind speziell für Fahrzeuge mit Wasserstofftechnologie produziert. Auf rein technischer Ebene funktionieren diese Bauteile bereits. Die erste Pilotphase haben sie auch gut überstanden. Dennoch mahnt Dr. Albert Schultz, abzuwarten. Denn noch ist die Region in Sachen Infrastruktur noch nicht weit genug, um komplett auf Wasserstoff zu setzen. Dem stimmte auch Hubert Aiwanger zu. „Transformation ist gut, aber Unternehmen dürfen sich nicht zu schnell transformieren, um nicht am Markt vorbei zu produzieren“, sagte er. Deshalb lobte er Magnet Schultz, dass hier auch für verschiedene Antriebsmöglichkeiten produziert werde.
Hubert Aiwanger und Dr. Albert Schultz verstehen sich augenscheinlich gut. Ihre politischen Ziele sind offenkundig ähnlich. Beide möchten eine liberalere Wirtschaftspolitik und beide machen sich für Innovation stark. Eigentlich müsste einer wirtschaftspolitischen Erfolgsgeschichte also nichts mehr im Wege stehen. Doch das ist leider – wie so oft – zu kurz gedacht. Denn noch immer befindet sich Schwaben in einer wirtschaftlichen Krise. Das weiß auch Hubert Aiwanger – und das bekommt Dr. Albert Schultz zu spüren. Vor schwarzen Szenarien will der Geschäftsführer jedoch keine Panik machen. Vielmehr spielt er mit offenen Karten. Die Lage in Deutschland ist sehr herausfordernd. Trotzdem bleibe er den Standorten in die Region treu – die größeren Investitionen werden aber anderswo stattfinden. Um die sprichwörtliche Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen stellte er deshalb eine klare Forderung an die Politik: Wir brauchen eine pragmatische, nicht ideologische Wirtschaftspolitik“. Hubert Aiwanger stimmte dem zu – und brachte sogleich einen pragmatischen Vorschlag an: In Kürze werde er nach China reisen, um sich dort über Wasserstofftechnologien zu informieren. Dr. Albert Schultz lud er gleich ein, ihn zu begleiten und Geschäfte in Ostasien auszuloten.