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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
800 Mitarbeiter, 150.000 Quadratmeter Fläche und eine Kapazität von 165.000 Paletten-Stellplätzen: Das Dachser Logistik-Zentrum Allgäu in Memmingen ist einer der größten Dachser-Standorte weltweit. Das Unternehmen hat sich hier auf die Kontrakt-Logistik für Konsum- und Industrie-Güter spezialisiert. Auch temperatur-geführte Lebensmittel in der Business Line Food Logistics werden vor Ort gelagert und distribuiert.
Kälte und Wärme sind essentieller Bestandteil einer modernen Logistik
Pro Tag werden in der Memminger Niederlassung Waren mit einem Gewicht von 2.800 Tonnen bewegt. Kälte spielt hier eine essentielle Rolle. Unter anderem werden Molkerei-Produkte und Schokolade in verschiedenen Temperatur-Bereichen zwischen zwei und 15 Grad Celsius gelagert. Neben Kälte benötigt Dachser aber auch Wärme. Diese ist unter anderem für die Lager wichtig, in denen Produkte für die Verpackungs-Industrie untergebracht sind.
„In der Industrie liegt das größte Einspar-Potential“
Von der Alois Müller GmbH wurde für Dachser jetzt eine neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWKK) eingerichtet. Das Unternehmen setzt dabei auf Gegensätze: Wärme und Kälte. Sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch bringt das neue System viele Vorteile. Über 440 Tonnen CO2 können so pro Jahr eingespart werden. „Die KWKK-Anlage bei Dachser ist ein echtes Vorzeigeprojekt und ein tolles Beispiel, wie effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung für einen Industriebetrieb funktioniert. Gerade hier brauchen wir intelligente und pfiffige Lösungen, wie eben die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Denn in der Industrie liegt das größte Energie-Einsparpotenzial und somit auch eine Riesen-Chance für eine erfolgreiche Energiewende“, so Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. Zusammen mit der e-con AG, einem Unternehmen der Alois Müller Gruppe mit Sitz in Memmingen, hat die Alois Müller GmbH das Projekt geplant und betreut.
Wärme wird erzeugt und dann in Kälte umgewandelt
Mit Erdgas betriebene Blockheiz-Kraftwerk speist Strom in das Dachser-Netz ein. Das Blockheiz-Kraftwerk (BHKW) der Anlage liefert dem Dachser Logistik-Zentrum 70 Prozent des benötigten Stroms und 100 Prozent der benötigten Wärme. Ein Teil der Wärme wird in einer sogenannten Absorptionskältemaschine, die an das BHWK gekoppelt ist, in Kälte umgewandelt. Diese wird bei Dachser zum Kühlen der Hallen genutzt, in denen Lebensmittel gelagert werden. „Kälteerzeugung wird immer interessanter und beliebter. Denn sie macht ökologisch und wirtschaftlich einfach Sinn“, erklärte Norbert Hackmann, Teamleiter bei der Kältetechnik Dresen und Bremen GmbH. Als natürliche Kühlmittel für die Absorptionskältemaschine dienen Ammoniak und Wasser. In der KWKK-Anlage bei Dachser werden so maximal 818 Kilowatt Wärmeleistung zu maximal 540 Kilowatt Kälteleistung.
Neue Anlage bringt auch anderen Unternehmen Vorteile
Zudem ist eine geothermische Brunnenanlage in das Energiekonzept integriert. „Dank des ausgeklügelten Systems sind wir nicht nur eine der größten, sondern wahrscheinlich auch eine der modernsten Dachser-Niederlassungen weltweit und bestens für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet“, so Thomas Henkel, Niederlassungsleiter bei Dachser SE in Memmingen. Nicht nur Dachser, sondern auch die benachbarte Gefro Reformversand Frommlet KG profitiert von dem Energiekonzept: Sie erhält rund 70 Kilowatt aus der KWKK-Anlage von Dachser.