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„Das Unterallgäu hat im zweiten Jahr der Pandemie arbeitsmarktlich eine sehr gute Entwicklung eingeschlagen. Anfänglich waren die Corona-Folgen noch abzulesen an der hohen Zahl von Menschen im Bezug von Kurzarbeitergeld sowie höheren Arbeitslosenwerten. Der Markt hat jedoch von Monat zu Monat Fahrt aufgenommen“, sagt Frau Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Spätestens mit der zweiten Jahreshälfte schlug sich der Trend auf die Zahlen aus.
Waren 2019 durchschnittlich 1.490 Bürger im Monat arbeitslos gemeldet, stieg diese Zahl 2020 auf 2.049 Personen an und lag 2021 bei 1.895: 405 Personen mehr als 2019. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Unterallgäu 2019 1,8 Prozent, 2020 2,4 Prozent und 2021 2,2 Prozent: die Annäherung im Jahr 2021 an die Vorkrisenzeit zeigt sich. „Die Vorkrisenwerte wurden bei der Arbeitslosenquote noch nicht ganz erreicht, nähern sich diesen aber stark an, und im Monat Oktober erreichte der Kreis Unterallgäu als erster im Agenturbezirk bei der Arbeitslosenquote eine Eins vor dem Komma“, resümiert Amtmann.
Alfred Falger, Geschäftsführer des Jobcenters Unterallgäu, verdeutlicht dazu die Herausforderung für Arbeitslose in Zeiten der Pandemie. „Corona hat unsere Klientel noch stärker beeinträchtigt als andere Personengruppen. Unsere Kunden haben oft mit vielfältigen persönlichen und wirtschaftlichen Problemlagen zu kämpfen, die sich durch Corona noch verschärft haben. Oft benötigen sie engmaschige, persönliche Beratung – dies war während der Lockdowns nicht immer vollumfänglich möglich.
Die Zahl der offenen Stellen für das Unterallgäu lag im Dezember bei 1.561 und damit um über 500 Stellen höher als im Dezember des Vorjahrs. Im Dezember 2021 suchten die Unternehmen im Unterallgäu am häufigsten Mitarbeiter in den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung (534 Stellen), Verarbeitendes Gewerbe (270 Stellen) und Baugewerbe (154 Stellen) sowie im Handel incl. Kfz-Instandhaltung und -reparatur (123 Stellen). Damit verbessern sich zwar die Bedingungen für Arbeitssuchende. Die Herausforderung für Arbeitgeber steigt jedoch, qualifizierte Fachkräfte zu erhalten.
Aufgrund vieler coronabedingt ausgefallener Praktika fiel vielen Schülern in diesem Jahr die Berufswahl schwerer und es entschieden sich noch mehr als üblich für den Besuch weiterführender Schulen. Dieser Trend macht den Betrieben zusätzlich zu schaffen. Im Schnitt kamen auf einen Bewerber um einen Ausbildungsplatz exakt 1,91 Ausbildungsstellen. Am 30. September standen 20 noch auf Ausbildungssuche befindlichen Jugendlichen 129 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Hier zeigt sich erneut das akute Fehlen von Nachwuchskräften im Unterallgäu.
Auch 2021 blieb das Kurzarbeitergeld das wichtigste Instrument, um den Unternehmen zu ermöglichen, ihre Mitarbeiter zu halten und im Frühsommer den Betrieb sofort wieder hochfahren zu können. Bezogen im April 2021 im Kreis Unterallgäu 554 Firmen für 4.082 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld, waren es im Juli nur noch 200 Betriebe für insgesamt 1.168 Mitarbeiter. Daran lässt sich ein Rückgang des Bedarfs erkennen.