
Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Großes Interesse an dem Thema betriebliche Ausbildung zeigten türkische Unternehmer: Dazu waren sie zu einer durch den Unternehmerverband TÜMSIAD initiierten Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) nach Weingarten gekommen. Ziel war es, sich über duale Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Ihr Interesse an unserem bewährten Ausbildungsmodell freut uns“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Peter Jany in seiner Begrüßung. „Wir sind stolz auf dieses System.“
Bildung ist wichtig – unabhängig von Volksgruppe
Die Veranstaltung dürfe aber keinesfalls als Bevorzugung oder Diskriminierung irgendeiner Volksgruppe gesehen werden, betonte Jany. Bei den jungen Menschen in der Region, die mit allen erdenklichen Schulabschlüssen in eine berufliche Ausbildung strebten, seien nahezu alle Nationalitäten vertreten. In den drei Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis gebe es jedes Jahr rund 2.500 neue eingetragene IHK-Ausbildungsverträge mit Jugendlichen, berichtete Jany. Rund 11 Prozent von ihnen hätten keinen deutschen Pass. Mit einem Anteil von rund 145 Jugendlichen seien die Türken dabei die größte Volksgruppe.
Fachkräftesicherung: Bildung wichtig wie noch nie
Die Ausbildungssituation habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert, so der IHK-Hauptgeschäftsführer weiter. Längst könnten viele Stellen nicht mehr besetzt werden und die jungen Menschen hätten gute Auswahlmöglichkeiten. Vor allem mit Blick auf das Thema Fachkräftesicherung zahle es sich aus, in Ausbildung zu investieren, appellierte Jany an die türkischen Unternehmer. Die IHK-Ausbildungsberater stünden bei allen Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung. Bildung sei auch für türkische Arbeitgeber ein wichtiges Thema, betonte Hasim Aygar, Vorsitzender der TÜMSIAD-Niederlassung Bad Saulgau. Auch türkische Unternehmen sollten die Möglichkeit nutzen und eigene Ausbildungsplätze schaffen. „Auch für uns ist Bildung eine wichtige Angelegenheit. Wir schätzen das Engagement der IHK auf diesem Gebiet sehr“, betonte Aygar. Der Unternehmerverband TÜMSIAD unterhalte verschiedene Niederlassungen in Europa und verstehe sich als ein international ausgerichteter Partner und Interessensvertreter vor allem kleiner und mittelständischer Unternehmen. „Wir sind alle ehrenamtlich tätig“, so Aygar weiter. Die Gemeinschaftsveranstaltung mit der IHK werde als Vorreiterprojekt innerhalb des Netzwerks TÜMSIAD gesehen.
IHK bietet Infos und Ansprechpartner
Von IHK-Ausbildungsberater Clemens Besenfelder erfuhren die türkischen Unternehmer dann unter anderem, über welche berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse ein Ausbildungsbetrieb verfügen muss. Auch über die Abläufe von dualen Ausbildungen in Betrieb und Berufsschule informierte er. Zusätzlich standen der Einsatz und die Leistungsvergütung der Azubis im Fokus. In jedem Betrieb müsse ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fachkräften und Auszubildenden bestehen. „Drei Fachkräfte auf einen Azubi lautet die Vorgabe“, so Besenfelder. Unternehmen, die ihre Ausbildereignung erfolgreich nachgewiesen hätten, erhielten einen Aufkleber, der sie als anerkannten Ausbildungsbetrieb ausweise. Die Ausbildungsberater der IHK bieten allen interessierten Unternehmern eine unverbindliche persönliche Beratung an. Sie helfen bei der Gestaltung des Ausbildungsvertrags und bleiben auch im Falle eines Ausbildungsengagements wichtige Ansprechpartner. Besenfelder: „Die Unternehmer sollen so wenig bürokratischen Aufwand wie möglich haben.“