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Platooning: Continental arbeitet an automatisierten Lkw-Konvois
Continental AG

Platooning: Continental arbeitet an automatisierten Lkw-Konvois

Die Continental Hauptverwaltung. Foto: Continental AG
Die Continental Hauptverwaltung. Foto: Continental AG

Weniger Kraftstoff, weniger Platz, mehr Sicherheit – das will Continental durch neue Komponenten und Systeme für die Serieneinführung der elektronischen Deichsel ermöglichen. Diesem sogenannte „Platooning“ stehen jedoch noch rechtliche Rahmen-Bedingungen im Weg.

von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion

Emissionsarmer Verkehr heißt das Ziel von Continental. „Mit Platooning verbraucht der elektronisch mit dem Führungsfahrzeug gekoppelte Lkw dank des sicheren Windschattenfahrens bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff. Selbst das Führungsfahrzeug fährt durch die geringeren Luftverwirbelungen bis zu drei Prozent effizienter“, erläutert Dr. Michael Ruf, Leiter des Geschäftsbereichs Commercial Vehicles und Aftermarket, den Hauptvorteil der Serieneinführung der elektronischen Deichsel.

Abstand zwischen den Lkw soll auf bis zu zehn Meter verringert werden

Die komplexe Technik verfolgt dabei ein einfaches Konzept: Eine interoperable Internetplattform, über die Trucks unterschiedlicher Hersteller und Flottenbetreiber einen elektronischen Konvoi auf der Autobahn bilden können. Brems- und Sensordaten des Führungsfahrzeugs werden via Funk an die folgenden Lkw gesendet. So wird der Abstand zwischen den Fahrzeigen von 50 auf 15 Meter bei 80 Stunden-Kilometern verringert. Laut Experten ist es sogar möglich, dies auf zehn Meter zu reduzieren. Das schrumpft den Platzbedarf der Lkw.

Sicherheit durch Kamera und Radar

„Die Überwachung des freien Raums und die Regelung des Abstand zwischen zwei gekoppelten Fahrzeugen erfolgt durch entsprechende Sensorik aus Kamera und Radar“, erläutert Christian Schumacher, Leiter Kundenprogramme des Geschäftsbereiches Fahrerassistenzsysteme bei Continental in Lindau, die Sicherheitsvorkehrungen. Die Fahrer des Konvois werden dabei von automatisierten Fahrsystemen unterstützt. Geplant ist die Technik für hochautomatisierte Konvois mit einem Führungs-Truck und einem oder zwei an der elektronischen Deichsel hängenden Folge-Lkw.

Kraftstoff-Ersparnis bis zu 9.000 Euro

Sollten nur 50 Prozent der jährlichen Fahrleistung eines Lkw im Konvoi gefahren werden, könnte jeder angekoppelte Lkw seinen Diesel-Verbrauch um jährlich knapp 4.000 Liter reduzieren. So könnten pro Jahr über 9.000 Euro an Kraftstoff-Kosten gespart werden. Außerdem reduziert der Der Flottenbetreiber seinen CO2-Ausstoß so pro Stunde und Konvoi mit drei Lkw um 24 Kilogramm.

„Wichtig ist ein gesetzlicher Rahmen“

Weltweit arbeiten Regierungen derzeit an den gesetzlichen Regelungen des automatisierten Fahrens. „Wichtig ist ein gesetzlicher Rahmen, der die Reduzierung der Mindestabstände innerhalb eines Platoons ermöglicht, wenn die technischen Möglichkeiten in den Lkw gegeben sind“, zeigt Ruf den Regelungsbedarf der Politik auf. „Die Chance auf eine derart große Kraftstoff- und damit CO2-Einsparung darf nicht ungenutzt bleiben. Wir machen jetzt unsere Hausaufgaben bei der Entwicklung serienreifer Systeme und setzen auf rasche Klärung der Rahmenbedingungen. Der rechtliche Rahmen wird die letzte Hürde vor der Einführung des Platoonings sein.“

Continental: Branche sieht noch kein Potenzial imPlatooning

Doch auch bei den Akteuren der Transportbranche muss noch Akzeptanz geschaffen werden. Dies zeigt die Continental-Mobilitätsstudie 2016 unter deutschen und chinesischen Flottenbetreibern. Nur 28 Prozent sehen im automatisierten Fahren eine Chance für die Branche. „Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass wir als Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, bis die offensichtlichen Vorteile der Digitalisierung für Sicherheit und Umweltschutz auch wirklich auf die Straße kommen“, so Continental-Vorstandsmitglied Nikolai Setzer.

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