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Landkreis Lindau
Landkreis Lindau

Landkreis Lindau

Der Kauf des Moor-Grundstücks vom Landkreis Lindau soll dem Moorschutz dienen. Der Landschaftspflege-Verband stellt die geplanten Maßnahmen vor.

Insgesamt 9 große Moorkomplexe gibt es im Landkreis Lindau (Bodensee) und jeder einzelne ist ein hervorragender Kohlenstoff-Speicher. Ein Quadratmeter Moor mit einer Dicke von 10 Zentimetern speichert genau so viel CO2 wie ein 100-jähriges Waldstück in gleicher Größe. Mit fortschreitender Klimaveränderung ist das Bewusstsein für diese einzigartigen Ökosysteme gestiegen.

Bayern fördert den Moorschutz

In Bayern ermöglichen spezielle Förderungen im Rahmen des Klimaprogramms 2020 die Umsetzung von wichtigen Renaturierungsmaßnahmen. Im Zuge dessen hat der Landkreis Lindau nun ein Grundstück nahe Untertrogen erworben, das renaturiert werden soll. Auch der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu plant einige Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege der Moore. Landrat Elmar Stegmann hat sich vor Ort in den jeweiligen Mooren über die aktuellen Entwicklungen und Erfolge informiert.

Moore sind stark gefährdet

In der Vergangenheit wurden für den Torfabbau Entwässerungsgräben angelegt, die weite Moorbereiche ausgetrocknet und stark verändert haben. Waren früher Torfablagerungen in unserer Region bis zu 18 Meter dick, so sind mittlerweile nur noch wenige Meter erhalten geblieben. Auch Umwelteinflüsse tragen ihren Teil dazu bei, dass typische Pflanzen und Tiere vom Aussterben bedroht sind. Moore sind über viele Jahrzehnte hinweg zu stark gefährdeten Ökosystemen geworden.

Die Maßnahmen

„Wir haben im Landkreis einige Moorgebiete, in denen sehr bedrohte Pflanzen vorkommen. Das ist für uns ein Glück, da wir so auf verschiedene Fördertöpfe zurückgreifen können,“ weiß Michaela Berghofer, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes. Auch für Streuwiesen will die Diplom-Biologin Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Landwirten vor Ort durchführen, da diese vielen seltenen Pflanzen und Tieren wie beispielsweise bestimmten Schmetterlingsarten eine Heimat bietet. So sind für diesen Herbst eine Streuwiesenpflege im Hammermoos oder Bichlweihermoos vorgesehen oder später im Jahr Entbuschungen im Wildrosenmoos geplant.

Fördermöglichkeiten nur noch bis Ende 2011

Manfred Miller von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Lindau sowie Michaela Berghofer haben Landrat Elmar Stegmann die Biotope vor Ort gezeigt und die bereits durchgeführten und noch geplanten Maßnahmen erläutert. Dabei wurden auch Projekte zur Rettung unserer Moore, die beispielsweise der Bund Naturschutz im Rahmen der Allgäuer Moorallianz durchführt, besichtigt. „Nur noch bis Ende 2011 stehen aus dem Klimaprogramm der Bayerischen Staatsregierung spezielle Mittel zur Förderung der Moore bereit,“ so der Landrat. „Deshalb habe ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen Gebhard Kaiser und Johann Fleschhut sowie der Allgäuer Moorallianz an Staatsminister Söder gewandt mit der Bitte auch nach 2011 spezielle Fördermöglichkeiten für Moorflächen bereit zu stellen.“

Bitte nicht stören

Auch jeder einzelne ist eingeladen, diese einzigartigen Ökosysteme kennen zu lernen wie beispielsweise das Wildrosenmoos in Oberreute oder über den Moorlehrpfad am Lindenberger Waldsee. „Die Moore brauchen Abgeschiedenheit und Ruhe um sich zu erholen. Besucher sollten deshalb immer auf den ausgezeichneten Wegen bleiben,“ erinnert der Experte von der Unteren Naturschutzbehörde Manfred Miller. Aber auch von den Wegen aus gibt es viel Spannendes zu entdecken.
Weitere Informationen unter: www.allgaeuer-moorallianz.de oder www.landkreis-lindau.de

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