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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Die Tourismus-Branche zählt nicht von ungefähr zu den weltweit größten Wirtschaftszweigen. Nach Angaben der Welttourismusorganisation erzielte die Touristik im Jahr 2014 einen Gesamtumsatz von etwa 1030 Milliarden US-Dollar. Mit weltweit mehr als 100 Millionen Beschäftigten ist die Branche in vielen Regionen zu einer der wichtigsten Beschäftigungsgrundlagen geworden. Auch die Bodenseeregion hat sich inzwischen längst einen Namen als Touristen-Magnet machen können. Beim 4. Tourismusforum der Bodenseeregion in Langenargen wurden überraschende Ergebnisse einer aktuellen Studie vorgestellt.
Bodenseeregion erforscht Wirtschaftsfaktor Tourismus
In Auftrag gegeben wurde die Tourismus-Studie von den IHKs rund um den Bodensee, der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH (IBT) und dem Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB) e.V. Sinn und Zweck der Nachforschungen beschreibt Prof. Dr. Ing. Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben, wie folgt: „Bei der Beauftragung der Studie ging es uns in erster Linie darum, den Wirtschaftsfaktor Tourismus am Bodensee grenzübergreifend zu untersuchen. Wir wollten wissen, welche Auswirkungen der Tourismus auch für andere Branchen mit sich bringt und wer in welcher Form vom Tourismus profitiert. Dabei war es für uns entscheidend zu wissen, welchen Faktor der Tagestourismus spielt.“
Tourismus in Bodenseeregion erwirtschaftet 3,8 Milliarden Euro
Eine gut laufende Tourismusbranche wirkt sich positiv auf den gesamten Wirtschaftsraum aus. Das ist auch in der Bodenseeregion nicht anders. Nicht nur der Einzelhandel oder das Handwerk profitieren vom florierenden Tourismus wie Dr. Bernhard Harrer, Vorstand des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif e.V.), erklärt: „Mit 1,9 Milliarden Euro profitiert das Gastgewerbe am stärksten von den Ausgaben der Touristen. Gut eine Milliarde Euro fließt in die Kassen der Einzelhändler, aber auch eine große Zahl der Dienstleistungsbetriebe rund um den See wird gestärkt, denn auf sie entfallen 875 Millionen Euro.“ Die Bodenseeregion hat dem Tourismus einen Gesamtbruttoumsatz von 3,8 Milliarden Euro zu verdanken. Das dwif leitet daraus 60.000 Arbeitsplatz-Äquivalente im Untersuchungsgebiet ab. Auf den deutschen Teil der Bodenseeregion entfallen insgesamt 60 Prozent der ermittelten Brutto-Umsätze.
Tagestouristen bringen Einzelhändler am Bodensee 800 Millionen Euro
Ganz besonders Tagestouristen spielen eine entscheidende Rolle für den Bodenseetourismus. Diese geben laut Studie pro Kopf und Tag durchschnittlich 27,50 Euro aus. Sie sind es auch, die den größten Teil ihrer Ausgaben im Einzelhandel tätigen: Rund 800 Millionen Euro spülen sie in die Kassen der Einzelhändler. Die Übernachtungsgäste geben dagegen mit rund 230 Millionen deutlich weniger im Handel aus. „Die vergleichsweise große Bedeutung des Tagestourismus sollte für uns Ansporn und Warnung zugleich sein. Gerade Tagestouristen legen Wert auf schnelle Reisezeiten. Die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur am Bodensee auf Straße und Schiene ist aber unzureichend“, gab IHK-Hauptgeschäftsführer Jany zu bedenken.
Verbesserte Infrastruktur am Bodensee für mehr Tagestouristen
Die Industrie- und Handelskammern rund um den Bodensee sind sich einig: Die Fernstraßen müssen bedarfsgerecht ausgebaut und die Schienenstrecke rundum elektrifiziert werden. Damit bestünde weiteres großes Potenzial für noch mehr Tagestouristen. „Wenn man bedenkt, dass laut der aktuellen dwif-Studie rund 350 Millionen Euro pro Jahr allein an Mehrwertsteuer durch den Bodensee-Tourismus generiert werden und die Touristen darüber hinaus weitere Verkehrsabgaben zu leisten haben, darf man schon erwarten dass die Anrainerstaaten mehr in die Infrastruktur investieren“, fordert Jany.