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Die Lindauer Wirtschaft hat keinen Wind in den Segeln
IHK-Konjunkturumfrage

Die Lindauer Wirtschaft hat keinen Wind in den Segeln

Archivbild. Lindau am Bodensee. Foto: stock.adobe.com / Manuel Schönfeld
Archivbild. Lindau am Bodensee. Foto: stock.adobe.com / Manuel Schönfeld

Die regionale Wirtschaft am Bodensee treibt weiter in der Flaute. Nun gerät auch der Arbeitsmarkt in unruhiges Fahrwasser. Warum die Hoffnung auf eine Wirtschaftswende schwindet und welche Risiken Unternehmen besonders belasten.

Der IHK-Konjunkturindex steigt im Herbst 2025 zwar leicht auf 96 Punkte, doch der erhoffte Rückenwind bleibt aus. Die Region verharrt unter der Wachstumsschwelle. „Unsere Unternehmen hier im Landkreis Lindau – ob in der Produktion, im Handel oder im Dienstleistungsbereich – kommen leider nur schwer voran“, sagt Rolf Thomann, Vorstandsmitglied der IHK-Regionalversammlung Lindau.

Die von der Bundesregierung angekündigte Wirtschaftswende bleibt aus Sicht der IHK weiter in der Warteschleife. „Die wirtschaftlichen Bremsklötze spüren wir inzwischen auch bei Jobs und Beschäftigung“, erklärt Thomann.

Wirtschaftliche Erholung bleibt im Nebel verborgen

Von einer neuen Brise ist noch nichts zu spüren: Die erhoffte wirtschaftliche Erholung nach dem Regierungswechsel bleibt aus. Laut Umfrage melden 19 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage. 25 Prozent hoffen auf günstigeren Wind, während 32 Prozent mit raueren Zeiten rechnen.

„Viele Betriebe stehen unter dem Druck von regulatorischen Auflagen, schwacher Nachfrage sowie hohen Arbeits- und Energiekosten. Die wirtschaftlichen Risiken bleiben in allen Branchen hoch“, erklärt Sebastian Gruber, ebenfalls Mitglied im Vorstand der IHK-Regionalversammlung.

Kein sicherer Hafen für den Arbeitsmarkt

Auch der Arbeitsmarkt im Allgäu gerät ins Schwanken. Immer weniger Unternehmen setzen Kurs auf Neueinstellungen. Viele reduzieren daher ihre Besatzung. „Die Krise erreicht zunehmend den regionalen Arbeitsmarkt“, warnt Dorothee Buhmann, stellvertretende Präsidentin der IHK Schwaben.

Zwar scheint die See mit einer Arbeitslosenquote von drei Prozent noch ruhig, doch unter der Oberfläche ziehen Strömungen auf. Neue Jobs entstehen vor allem im öffentlichen Sektor, während die private Wirtschaft vorsichtig manövriert. Der demografische Wandel täuscht zudem über die wahre Tiefe der Wellen hinweg, die den Arbeitsmarkt erschüttern.

Industrie rudert gegen den Strom

Im Landkreis Lindau seien 45 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im produzierenden Gewerbe tätig, 36 Prozent im Dienstleistungsbereich und 19 Prozent im Handel, Verkehr und Gastgewerbe. „Die Industrie ist das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft. Umso schwerer wiegt, dass deren Branchenindex wieder unterhalb der Wachstumsschwelle gefallen ist“, beteuert IHK-Vorstandsmitglied Haußer.

Verantwortlich seien vor allem die hohen Arbeitskosten und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. „Beide Risiken sind hausgemacht und können daher auch selbst gelöst werden“, so Haußer.

Im Sturm der Rahmenbedingungen

Wie bereits in früheren Befragungen bleiben die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen das größte Risiko für die Unternehmen. 63 Prozent nennen sie als Haupthindernis, gefolgt von schwacher Inlandsnachfrage (62 Prozent) und hohen Arbeitskosten (55 Prozent). Energiepreise und Fachkräftemangel zählen weiterhin zu den größten Belastungen, verlieren jedoch leicht an Bedeutung.

„Wenn Beschäftigung in der privaten Wirtschaft zurückgeht, gefährdet das nicht nur den Standort, sondern auch den Wohlstand unserer Region“, betont Thomann. Die Wirtschaft fordere nun konkrete Maßnahmen statt weiterer Ankündigungen: „Deutschland braucht eine grundlegende Entlastung bei Arbeit und Energie, schnellere Genehmigungen und ein Steuer- und Abgabensystem, das Leistung belohnt. Ohne mutige Strukturreformen fällt Deutschland weiter zurück.

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