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Nicht erst seit der beschlossenen Wende spielt das Thema Energie in der Landkreispolitik eine wichtige Rolle. Beispielsweise sucht der Landkreis Lindau bereits seit Jahren systematisch nach Energie-Einsparungspotentialen und saniert Stück für Stück die eigenen Gebäude energetisch. „Eine Umstellung auf regenerative Energien muss immer einhergehen mit einem sorgsamen Umgang von Ressourcen. Energie darf nicht selbstverständliche Massenware sein,“ betont Landrat Elmar Stegmann. Nun hat er sich mit fünf Vertretern der Kreisgruppe Lindau des Bund Naturschutzes über die aktuelle Energiepolitik ausgetauscht. Das Ergebnis: die Vorstellungen und Forderungen decken sich weitgehend.
Windkraft und Sonnenenergie sind ausbaufähig
Es gibt vier große Bereiche, über die regenerative Energie in einer ausschlaggebenden Größenordnung gewonnen werden kann: Wasser, Biomasse, Solar und Wind. „Bei Sonnenenergie und Windkraft haben wir noch große Potenziale und die Veränderungen im Naturhaushalt sind bei guter Planung beherrschbar,“ so Thomas Frey, Regionalreferent Schwaben des Bund Naturschutzes in Bayern. „Bei allen anderen Formen müssen wir teilweise starke Veränderungen in der Natur in Kauf nehmen.“
Wasser und Biomasse sind ausgeschöpft
In den Bereichen Wasser und Biomasse ist der Landkreis Lindau bereits an seinen Grenzen angekommen. „90 % der Möglichkeiten sind bei der Nutzung von Wasser bayernweit bereits ausgeschöpft.“ so Robert Fischer, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Umwelt im Landratsamt Lindau Ähnlich verhält es sich mit der Gewinnung über Biomasse. „Mais anzubauen, der später nicht verfüttert sondern verheizt wird, halte ich für ethisch bedenklich,“ so der Lindauer Landrat Stegmann.
Dächer für Solarenergie nutzen
Im Bereich der Solarenergie unterstützt der Landkreis alternative Projekte wie die Genossenschaft Bürgerenergie über eine günstige Pacht für die landkreiseigenen Dächer, die für Solaranlagen genutzt werden. Dies soll zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Dass bei der Gewinnung von Solarenergie Freiflächen nicht im Mittelpunkt stehen sollen, sondern die Nutzung von Dächern, darin sind sich sowohl die Vertreter des Landkreises als auch des Bund Naturschutz einig.
Bürgerwindräder für den Landkreis
Intensiv wird derzeit das Thema Windenergie diskutiert. Haben sich noch vor wenigen Jahren die meisten Gemeinden gegen den Bau von Windrädern ausgesprochen, so hat sich diese Haltung mittlerweile geändert. „Der Landkreis Lindau wird nun eine koordinierende Rolle übernehmen,“ so Landrat Elmar Stegmann. „Einzelaktivitäten der Gemeinden würden unser Landschaftsbild zerschneiden.“ Besser sei eine Festlegung von Vorranggebieten für Windkraftanlagen über den regionalen Planungsverband. „Außerdem streben wir Bürgerwindräder an – ähnlich wie bei den Solaranlagen. So kann jeder Bürger vom Erfolg profitieren.“
Energetische Sanierung trotz knappen Haushalten
Die Energiewende stellt gerade auch in den Zeiten von knappen Haushalten die Kommunen auf eine harte Probe. Trotzdem möchte der Landkreis Lindau seiner Rolle als Vorreiter und Vorbild gerecht werden. So wurden in den letzten Jahren die Realschulen in Lindau und Lindenberg sowie die Sankt-Martin-Schule in Lindenberg energetisch saniert. Das Berufsschulzentrum wurde mit einer neuen Heizanlage ausgestattet. In den nächsten Jahren plant der Landkreis Lindau den Neubau der Turnhalle des Valentin-Heider-Gymnasiums, den Neubau der Turnhalle der Realschule in Lindenberg sowie die Generalsanierung der Turnhalle des Bodenseegymnasiums. Auch führt der Landkreis viele Landschaftspflegemaßnahmen zum Klimaschutz durch.
Besser abgestimmter Nahverkehrsplan
Zusätzlich spielt die Mobilität eine große Rolle. „30% unserer Energie verbrauchen wir auf der Straße, den Schienen und der Luft,“ weiß Thomas Frey. Deshalb wird noch in diesem Jahr der neue Nahverkehrsplan des Landkreises vorgestellt, der eine bessere Abstimmung und Vernetzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zum Ziel hat.
„Der Landkreis sollte aber nicht nur Vorreiter sein, sondern auch Mahner zur Energieeinsparung und Energieeffizienz,“ so Erich Jörg, Vorsitzender der Kreisgruppe des Bund Naturschutzes in Lindau. „Gerade auch Wirtschaftsunternehmen müssen für die Idee gewonnen werden.“