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Großbritannien setzt auf Fachwissen Made in Germany, oder besser gesagt, Made in Oberallgäu. Britische Architekten wollen das weltweit größte Passivhaus-Projekt der Welt in Norwich umsetzten. Zu diesem Zweck haben sie das Know-how des Oberallgäuer Planungsbüros Herz & Lang angefordert. Die Energieeffizienz-Spezialisten aus Weitnau sollen den britischen Architekten dabei helfen, Fragen zur Passivhaus-Bauweise und Holzbaudetails zu klären. Das Büro ist auch für die Qualitätssicherung zuständig. Das Gebäude wird neun Stockwerke und 250 Wohneinheiten besitzen. Die Fertigstellung des Gebäudes in der Nordöstlich von London gelegenen Stadt ist für 2014 geplant.
Das Resümee überzeugt international
Für Geschäftsführer Dieter Herz, der das Unternehmen zusammen mit Florian Lang leitet, ist das Projekt eine „überaus reizvolle Aufgabe.“ Es ist einer der größten Aufträge in der Geschichte der Firma. Das Passiv-Haus in Norwich ist nicht das erste Großprojekt des Unternehmens. Schon beim Lodenareal in Innsbruck und dem olympischen Dorf für die Winter-Jugendspiele sicherte Herz & Lang die Durchsetzung von Planungskonzepten des Passivhaus-Standards. Auch hier waren sie für die Qualitätssicherung zuständig. Zwischen 2007 und 2012 entstanden hier insgesamt 798 Wohneinheiten in Passivhaus-Bauweise. Durch diese Projekte wurde der Name Herz & Lang in Sachen Passivhausplanung und -qualitätssicherung auch über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Auch in der Holzbau-Erfahrung, so Florian Lang, habe man dank der Holzbauingenieure und Zimmermeister viel Kompetenz vorzuweisen. „Unsere Passivhaus-Kompetenz in Verbdingung mit der großen Erfahrung in der Holzbau-Planung machen uns für den Auftraggeber in England so interessant und wertvoll“, erklärt Herz.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im englischen Trend
Es mag vielleicht im ersten Moment überraschen, dass das größte Passiv-Energiehaus in Großbritannien gebaut wird. Das Land ist nicht gerade für seine energiesparende Bauweise bekannt. „Aber dort findet ein massives Umdenken statt“, versichert Herz. Gestärkt von der EU-Gebäuderichtlinie, wonach der Energieverbrauch von Wohnbauten ab 2018 stark reduziert werden muss, bildet sich in Großbritannien langsam ein Trend zum energieeffizienten Bauen. „Der Passivhausstandard ist die ideale Basis für ein solches 'Nearly-Zero-Energy-Building'“, betont Herz. Er stellte in seinen Gesprächen mit den Verantwortlichen von Broadland Housing fest, dass die Bauherren großen Wert auf Nachhaltigkeit legen. „Und Nachhaltigkeit wird in England ganz eng mit der Holzbauweise verbunden, vielleicht sogar noch enger als bei uns.“ Herz und Lang wünschen sich, dass auch im Allgäu mehr Großbauprojekte aus dem nachwachsenden Rohstoff angestoßen werden. „Gerade im Wohnbau gib es hier noch einen großen Nachholbedarf. Die nötigen Kompetenzen in der Planung und der Ausführung sowie die entsprechende Produktqualität sind im Allgäu zweifelsohne vorhanden“, erklärt Lang. Die wachsende Zahl an sechs- bis achtgeschossigen Gebäuden, die in Deutschland und Europa aus dem Boden sprießen, sprechen für die bisher ungenützten Möglichkeiten des modernen Holzbaus.