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vbm: Schwäbische M+E Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen
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vbm: Schwäbische M+E Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen

Die schwäbische Metall-und Elektro-Industrie steht vor Herausforderungen. Symbolbild: Digital Vision / Photodisc / thinkstock
Die schwäbische Metall-und Elektro-Industrie steht vor Herausforderungen. Symbolbild: Digital Vision / Photodisc / thinkstock

Mit Blick auf die bevorstehenden Tarifrunde mit der IG Metall warnt der vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. – vor den Herausforderungen des kommenden Jahres und fordert eine moderate Lohnpolitik, um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze der schwäbischen M+E Industrie zu sichern.

Friedrich Hesemann, Vorsitzender des Vorstands der vbm Region Allgäu und Geschäftsführer der Liebherr-Verzahntechnik GmbH, erklärt: „Die Beschäftigung in der schwäbischen M+E Industrie liegt mit etwa 127.000 Beschäftigten auf Rekordniveau. Das haben wir den erfolgreichen Unternehmen in Schwaben zu verdanken. Voraussetzung dafür sind wettbewerbsfähige Tarifverträge. Wir wollen eine Tarifpolitik, die den Unternehmen Flexibilität in Zeiten zunehmender Internationalisierung bietet.“

Wachsende Arbeitskosten und hoher Preisdruck bedrohen schwäbische Industriestandorte

Die Herausforderungen für die schwäbischen M+E Unternehmen wären groß, warnt der vbw. Dazu Hesemann: „Unserem moderaten Produktivitätswachstum steht ein stetiger Anstieg der Arbeitskosten gegenüber. Hinzu kommt, dass bereits heute die Beschäftigungsentwicklung an den Auslandsstandorten deutlich stärker ist als im Inland. Schon jetzt hat mehr als jedes dritte M+E Unternehmen in Schwaben mindestens einen Standort im Ausland. Bei der Investitionsentwicklung fahren die Unternehmen an ihren Auslandsstandorten einen expansiven Kurs.“

Das bestätigt auch Jürgen Weiß, Vorstandsvorsitzender der vbm Region NordWest Schwaben und Geschäftsführender Gesellschafter der Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG: „Die M+E Industrie steht unter enormem Preisdruck, das gilt insbesondere für die Zulieferbetriebe der Automobilbranche und von Maschinen- und Anlagenherstellern, wie die Weiss Kunststoffverarbeitung. Wir können Zusatzkosten in der Regel nicht an unsere Kunden weitergeben, daher werden Aufträge in den letzten Jahren zunehmend an unserem Produktionsstandort in Ungarn bearbeitet. Hier wachsen wir deutlich stärker als im Inland.“

vbw schlägt flexible Elemente für Tarifabschlüsse vor

Hesemann verdeutlicht: „Die Bedeutung des heimischen Industriestandorts nimmt ab. Umso wichtiger ist es, dass die Tarifparteien sich gemeinsam für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der M+E Unternehmen und damit für die Sicherung der heimischen Arbeitsplätze einsetzen.“

Hesemann hebt in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Flächentarifvertrages hervor: „Er ist ein wichtiges Instrument zur Regelung der Arbeitsbedingungen in der M+E Industrie. Der Anteil der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie, die unmittelbar dem Flächentarifvertrag unterliegen, ging in den vergangenen zehn Jahren von 63 auf 55,5 Prozent zurück. Wenn wir die Tarifbindung in unserer Branche in Schwaben stärken wollen, müssen wir die Tarifverträge attraktiv und flexibel gestalten. Das bedeutet: Wir dürfen den Flächentarifvertrag nicht mit qualitativen Themen überfrachten. Die Tarifparteien müssen sich auf Mindestarbeitsbedingungen konzentrieren und damit auf das Entgelt. Hier müssen wir uns wieder stärker am Produktivitätsfortschritt orientieren. Denn nur das, was wir zusätzlich erwirtschaften, können wir auch verteilen.“

Den Kostennachteil gegenüber dem Ausland können die Unternehmen Hesemann zufolge häufig nur dann ausgleichen, wenn Tarifabschlüsse Öffnungsklauseln und flexible Elemente, beispielsweise Abweichungen bei der Entgelterhöhung, vorsehen.

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