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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Die noch ziemlich junge Illerkraftwerk Au GmbH (IKA) (im Juni 2013 gegründete von der Allgäuer Überlandwerk GmbH und der Bayerische Landeskraftwerk GmbH) baut in den kommenden Monaten an der Iller auf Höhe von Sulzberg/Au ein neues Wasserkraftwerk. Der Spatenstich hierfür erfolgte Ende letzter Woche und begründet damit einen weiteren wichtigen Schritt in die Energiezukunft des Allgäus.
Weltweite Neuheit durch den Einsatz der VLH-Turbinen kombiniert mit Stauzielregelung
Die Besonderheit des Kraftwerkes liegt dabei in der zum ersten Mal in Deutschland eingesetzten Technologie der „Very Low Head“-Turbine (VLH). Diese, kombiniert mit einer variablen Stauzielregelung, gilt als weltweite Neuheit. Ein besonderes Merkmal ist auch die hohe Fischverträglichkeit dieser Turbinenart. Durch die langsamen Drehungen sollen die Fische möglichst ungestört flussabwärts schwimmen können. „Es freut uns, dass hier das bayernweit erste naturverträgliche Vorzeigeprojekt errichtet wird. Sollte die Fischverträglichkeit über das umfangreiche Monitoring durch die TU München bestätigt werden, wäre dies der Beleg, dass sich Ökonomie und Ökologie im Bereich der Wasserkraftnutzung verbinden lassen “, so Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerk GmbH.
Neue Technik schonend für die Gewässerökologie
Die Vereinbarkeit von Wasserkraftnutzung und Gewässerökologie weckte auch staatliches Interesse, und wird dadurch ebenfalls von dieser Seite betrieben und gefördert. Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Wasserkraft für den Freistaat Bayern aber auch das Bestreben die Anlagen fischverträglicher zu gestalten: „Über das Förderprogramm BayINVENT unterstützen wir dieses innovative Projekt mit rund 1,3 Mio. Euro mit dem Ziel, unser Wissen in diesem Bereich zu erweitern und die Erkenntnisse auf andere geeignete Standorte in Bayern übertragen zu können. Das Vorhaben verspricht eine neue Dimension in der wirtschaftlichen und zugleich umweltverträglichen Nutzung der Wasserkraft“.
Straffer Energieplan für den Landkreis
Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen für das neue Wasserkraftwerk auf 8,7 Millionen Euro. Die Bauarbeiten begannen Anfang November 2014. Bereits Ende 2015 soll die Wasserkraftanlage ans Netz gehen. Landrat Anton Klotz setzt sich zum Ziel bis zum Jahr 2022, 70% des benötigten Energiebedarfs im Landkreis aus erneuerbaren Energiequellen ziehen zu können. „Ich gebe zu, dass Ziel ist sehr ambitioniert. Dennoch werden wir von dem Beschluss nicht abweichen und das Ziel, trotz aller politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, mit aller Kraft weiter verfolgen“, so Landrat Anton Klotz.