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„Pebbles“ möchte lokalen Erzeugern, Prosumern und Verbrauchern die Möglichkeit bieten, ihren Strom und ihre Flexibilitäten – zum Beispiel die zeitlich verschobene Ladung einer Batterie – aktiv untereinander zu handeln. Eine digitale Plattform verbindet alle Teilnehmer so miteinander, dass sie überschüssigen Strom an andere Verbraucher oder über einen Zwischenhändler an übergeordnete Märkte vermarkten können. Bei lokaler Unterdeckung liefert ein Backup-Versorger zusätzlichen Strom. Über die Plattform legen Nutzer zudem Präferenzen für ihren Strombezug fest und können so etwa die Herkunft des Stromes wählen und maximale Bezugspreise festlegen.
Die Kosten der Energiewende können verringert werden
Projekte wie „Pebbles“ sollen zeigen, wie Stromnetze zukünftig flexibler werden können, um mehr erneuerbare Energien aufnehmen zu können. Lokale Energiemärkte können so den Bedarf an kosten- und zeitintensivem Ausbau der Netze und des Netzengpassmanagements minimieren. Insgesamt haben sie so das Potenzial, die Kosten für die Energiewende zu senken. Aktuell stehen dieser Perspektive jedoch ein starres Netzentgeltsystem und hinderliche regulatorische Rahmenbedingungen entgegen.
Die Akzeptanz für erneuerbare Energien vor Ort steigt
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung in der Gemeinde Wildpoldsried im Allgäu haben die Konsortialpartner die Projektergebnisse vorgestellt. Das Projekt baute einen lokalen Energiemarkt auf, der die regionale Wertschöpfung unterstützte und dabei gleichzeitig die Akzeptanz für erneuerbare Energien erhöhte. Sowohl der private Verbraucher als auch der Erzeuger können erstmals direkt am Energiehandel teilnehmen.
Integration von digitalen Lösungen
Pebbles möchte außerdem zeigen, wie moderne Kommunikationstechnik und digitale Plattformen in der Energiewirtschaft genutzt werden können, um eine Vielzahl dezentraler Energieanlagen kosteneffizient einzubinden. Pebbles nutzt die Blockchain–Technologie, um Transparenz und damit an Vertrauen in die lokale Technologie zu schaffen.
Volkswirtschaftlicher Mehrwert
Das Pebbles Konzept ermögliche laut einer Mitteilung einen verbesserten Abgleich von Erzeugung und Verbrauch auf lokaler Ebene. Das schaffe einen erheblichen volkswirtschaftlichen Mehrwert, indem das Abregeln erneuerbarer Energien und der Netzausbaubedarf, dessen Kosten nach heutigem Ansatz alleine bis 2030 auf über 100 Milliarden Euro taxiert werden, minimiert werden. Die Kosten für Maßnahmen des Netzengpassmanagements betrugen im Jahr 2019 circa 1,2 Milliarden Euro. Durch die Berücksichtigung der Kapazitäten des Verteilnetzes bei der Zuordnung von Angebot und Nachfrage, wie in Pebbles realisiert, können diese Engpässe deutlich reduziert werden.
Die Politik muss handeln
„Wir als Energieversorger sind gefordert, die bestehenden Strukturen kritisch zu hinterfragen und mit neuen Geschäftsmodellen den Energiemarkt der Zukunft mitzugestalten. Die neue Bundesregierung ist parallel dazu aufgefordert, die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für ein neues Marktdesign zu schaffen. Auch die Bundesnetzagentur sollte sich darüber Gedanken machen, ob das Modell der statischen Netzentgelte in dieser Form noch lange Bestand haben kann.“, sagt Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW.
Wie es nach Projektabschluss weitergeht
Zum Ende der Podiumsdiskussion beantwortete Michael Lucke die Frage, wie es nach Projektabschluss weitergeht wie folgt: „Wir hoffen sehr, dass das Thema lokale Energiemärkte in der politischen Bildung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Wir würden uns freuen, wenn wir es schaffen, das Konzept im Stil von Pebbles größer zu machen und zu zeigen, dass dieses Modell beliebig skalierbar ist. Vergleichen wir uns mit dem Bild „Henne oder Ei – wer war zuerst da“, kann ich nur sagen: Wir haben so lange an dieser Idee gearbeitet und haben als Henne gezeigt, dass es geht. Jetzt wollen wir endlich mal ein (regionales) Ei legen. Es darf nicht nur ein Wildpoldsried geben, wir brauchen dies flächendeckend in Zukunft.“