Das Familienunternehmen mit Sitz in Oberstdorf wird jetzt in der vierten Generation geführt. Welche Ziele die jüngste Generation für die Zukunft verfolgt, erklärt Pius Geiger im Interview.
Pius Geiger: Bislang umfasste mein Aufgabenbereich vor allem das Flächen- und Liegenschaftsmanagement unseres Familienunternehmens. Zusätzlich zu meiner neuen Funktion als geschäftsführender Gesellschafter obliegen nun auch die Themen Unternehmensentwicklung, Personalstrategie, Marketing und Nachhaltigkeit meiner Verantwortung.
Am meisten freue ich mich auf die wohl größte Aufgabe: Die Gesamtverantwortung zu tragen. Ich bin motiviert, gemeinsam mit Josef Geiger 3 die Strategien und Visionen der Gesellschafter und der Geschäftsleitung vorzudenken und mit der dazugehörigen Mannschaft umzusetzen.
Allerdings. Denn diese Aufgabe ist eine große Herausforderung, denn auch unsere Visionen sind groß. Anspruchsvoll ist es deshalb, weil wir die besten Mitarbeiter an Bord bekommen möchten, um diese Visionen zielgerichtet umsetzen zu können.
Das wichtigste Credo war und ist immer „Behaltet den Frieden“ und „haltet zusammen“. Die Familie hat mir und uns vorgelebt, dass man nach jeder Meinungsverschiedenheit auch wieder zusammenkommen muss. Und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, vertrauenswürdig und respektvoll mit den Mitarbeitern umzugehen und stets ein offenes Ohr zu haben. Und nach all der Arbeit ist es auch wichtig, einfach mal ein Bier zusammenzutrinken!
Es ist eine große Verantwortung das Unternehmen so fortzuführen, dass es gesund an die nächste Generation übergeben werden kann. Nachdem es nun schon zweimal erfolgreich geklappt hat, ist es unser Ansporn, dies auch ein drittes Mal zu schaffen. Und dann bedeutet es eben: Kontinuität und Sicherheit. Das, denke ich, ist eine wichtige Botschaft an unsere Mitarbeiter und deren Familien.
Übergeordnet wollen wir auf die Schwerpunktthemen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit setzen. Das hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschäfte der Einheiten. Oberste Priorität ist für mich dabei ein langfristig, eigenständig erfolgreiches Unternehmen an die fünfte Generation zu übergeben. Ganz persönlich ist mir der Gedanke der Nachhaltigkeit dabei wichtig, da er aus meiner Sicht die wesentlichen Dinge umfasst. Vom sozialen Aspekt her ist es mir wichtig, dass wir weiter zu den attraktivsten Arbeitgebern gehören. Denn nur wenn die besten Mitarbeiter zu uns wollen, können wir auch besser sein und werden. Wenn wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, macht uns das weiter attraktiv. Wenn wir dies erreichen, ist auch die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit gegeben und wir bleiben langfristig eigenständig erfolgreich.
Die neue Verantwortung macht mich in erster Linie sehr stolz. Insbesondere, dass meine Mitgesellschafter sowie die Geschäftsleitung mir das Vertrauen geschenkt und ihre Unterstützung zugesagt haben. Unser Unternehmensbeirat, als verantwortliches Gremium für die Besetzung der Geschäftsleitung, hat ebenfalls „grünes Licht“ gegeben. Somit ist es für mich eine wertvolle Chance und Herausforderung zu gleich. Wenn man damit aufwächst und mitbekommt, welche Freude eine unternehmerische Arbeit machen kann, sieht man die Chancen aber immer größer als die Risiken.