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Das ist der Gewinner der Allgäuer Gründerbühne 2025
Gründer-Szene

Das ist der Gewinner der Allgäuer Gründerbühne 2025

Nepos gewinnt die Allgäuer Gründerbühne 2025.  Auf dem Bild (von links): Sponsorin Heide Becker, IHK Schwaben, Marco Eichberger und Moritz Wuest (Nepos), Sponsor Alexander Geiger, Geiger Facility Management. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff
Nepos gewinnt die Allgäuer Gründerbühne 2025. Auf dem Bild (von links): Sponsorin Heide Becker, IHK Schwaben, Marco Eichberger und Moritz Wuest (Nepos), Sponsor Alexander Geiger, Geiger Facility Management. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff

Bei der ausverkauften Allgäuer Gründerbühne 2025 in Kempten präsentierten fünf Start-ups ihre innovativen Geschäftsideen. 500 Besucher verfolgten das Live-Event in der kultBOX.

Wieder einmal war das große Live-Event, die Allgäuer Gründerbühne in der kultBox Kempten, ausverkauft. 500 Gäste verfolgten die Präsentationen von fünf Start-ups, die in den kommenden Jahren auch außerhalb des Allgäus Aufmerksamkeit erzeugen könnten. Zusammen mit der Jury stimmte das Publikum über die beste Gründungsidee ab. Die Entscheidung fiel nicht leicht: Zwei Innovationen dienen letztlich dem Allgemeinwohl. 

Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle verwies auf eine lange Tradition technologischer Impulse. Bereits 1898 sei in Kempten mit der Inbetriebnahme des weltweit ersten Dieselmotors in der Zündholzfabrik Innovation vorangetrieben worden. Diese weiterhin zu fördern, sei in Politik und Gesellschaft verankert. „Vergangenes Jahr hat autarkize auf der Bühne gewonnen, diese Woche ist die Serienproduktion in Biessenhofen gestartet“, berichtete Sebastian Kehr, Leiter von Allgäu Digital. Die Gründerszene sei im Allgäu gut aufgestellt. Das zeigen die Pitches der fünf Teams der Gründerbühne 2025 und die Beurteilung der Jury und des Publikums.

Der Gewinner der Allgäuer Gründerbühne: Nepos

Den ersten Platz sicherte sich Nepsos, ein Start-up mit einer Lösung, die exakt dort ansetzt, wo EU-Regulatorik ab 2027 neue Standards verlangt: bei der Reduktion von Bremsfeinstaub. Die vom Gründer Marco Eichberger entwickelte, patentierte Bremsscheibe

  • senkt Feinstaubemissionen um über 80 Prozent
  • ist 60 Prozent leichter als Standardmodelle
  • adressiert insbesondere den Wachstumsmarkt Elektromobilität

Für die Automobilindustrie, die sich auf strengere Vorgaben vorbereitet, ist das Produkt mehr als ein technisches Detail – es könnte zur Pflichtlösung werden. Für Nepsos eröffnet sich damit ein Skalierungsmarkt in Millionenhöhe.

Paltech: Effizienzmaschine für die Bio-Landwirtschaft

Paltech, Zweitplatzierter und Gewinner des Nachhaltigkeitspreises, setzt auf autonom arbeitende Roboter, die mittels KI Unkraut im Grünland identifizieren, entfernen und direkt nachsäen.

Die wirtschaftliche Rechnung ist eindeutig:

  • 90 % weniger Arbeitsaufwand
  • 60 % niedrigere Kosten
  • Ganzjährige Einsatzfähigkeit durch autonome Systeme

Paltech adressiert nicht nur einen Wachstumsmarkt – Bio-Landwirtschaft –, sondern löst ein strukturelles Problem: den Fachkräftemangel im Agrarsektor. Das Modell über Lohnunternehmer schafft zudem eine skalierbare Vertriebslogik.

2. Platz Paltech (von links): Felix Schiegg und Sponsor Martin Langenmaier, Sozialbau Kempten. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff
2. Platz Paltech (von links): Felix Schiegg und Sponsor Martin Langenmaier, Sozialbau Kempten. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff

Die weiteren Finalisten

YOUL: Ein Plug-and-Play-Stromspeicher, der ohne Elektriker installiert werden kann – interessant für den stark fragmentierten Prosumer-Markt.

3. Platz YOUL (von links): Norbert Baumann und Sponsor Michael Lucke, Allgäuer Überlandwerk. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff
3. Platz YOUL (von links): Norbert Baumann und Sponsor Michael Lucke, Allgäuer Überlandwerk. Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff

Choosely: Eine Matching-App für Schulen und Ausbildungsbetriebe. Der adressierte Fachkräftemangel macht das Konzept relevant, die Skalierung bleibt der kritische Punkt.

4. Platz choosely (von links): Tobias Stöffel, Dominik Baum, Marius Lieben und Sponsor Michael Weiss (Meckatzer). Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff
4. Platz choosely (von links): Tobias Stöffel, Dominik Baum, Marius Lieben und Sponsor Michael Weiss (Meckatzer). Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff

ONOX: E-Traktoren mit modularen Batterien – ein Ansatz, der den Eigenstrom landwirtschaftlicher Betriebe in ein operationales Modell übersetzt.

5. Platz ONOX (von links): Marco Keppeler, Daniel Hornung, Dominic Koeppl und Sponsor Thomas Herzhoff (Isenhoff).  Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff
5. Platz ONOX (von links): Marco Keppeler, Daniel Hornung, Dominic Koeppl und Sponsor Thomas Herzhoff (Isenhoff). Foto: Allgäu GmbH / Isenhoff

Preisgelder als Anschub

1. Platz – 10.000 €: Nepsos

2. Platz – 5.000 € + 3.000 € Nachhaltigkeitspreis: Paltech

3. Platz – 3.000 €: YOUL

Platz 4 – 500 €: Choosely

Platz 5 – 500 €: ONOX

Die Summen sind überschaubar. Doch der Marketing- und Netzwerkhebel des Wettbewerbs ist für die Finalisten oft wertvoller als das Preisgeld.

Fazit: Das Allgäu schärft sein Innovationsprofil

Die Gründerbühne zeigt, dass regionale Innovationszentren zunehmend wirtschaftliche Relevanz entwickeln – weit entfernt von München, Berlin oder Hamburg. Die Jury machte deutlich, dass das Allgäu nicht nur Ideen hervorbringt, sondern Geschäftsmodelle, die skalieren können. „Start-ups sind das Rückgrat einer innovativen Wirtschaft. Gerade in einem Markt, der von großen Playern geprägt ist, braucht es mutige Gründerinnen und Gründer“, sagt Jurymitglied Seraphine Wilhelm, Geschäftsführerin Rapunzel Naturkost. Auch Christian Müller, Co-Gründer OMR, zieht ein positives Fazit: „Der Gründergeist im Allgäu überrascht positiv. Das Potenzial abseits der Metropolen ist größer, als viele vermuten.“ Für die Start-ups ist der Wettbewerb ein Sprungbrett, für die Region ein Standortfaktor.

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