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Wieder einmal war das große Live-Event, die Allgäuer Gründerbühne in der kultBox Kempten, ausverkauft. 500 Gäste verfolgten die Präsentationen von fünf Start-ups, die in den kommenden Jahren auch außerhalb des Allgäus Aufmerksamkeit erzeugen könnten. Zusammen mit der Jury stimmte das Publikum über die beste Gründungsidee ab. Die Entscheidung fiel nicht leicht: Zwei Innovationen dienen letztlich dem Allgemeinwohl.
Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle verwies auf eine lange Tradition technologischer Impulse. Bereits 1898 sei in Kempten mit der Inbetriebnahme des weltweit ersten Dieselmotors in der Zündholzfabrik Innovation vorangetrieben worden. Diese weiterhin zu fördern, sei in Politik und Gesellschaft verankert. „Vergangenes Jahr hat autarkize auf der Bühne gewonnen, diese Woche ist die Serienproduktion in Biessenhofen gestartet“, berichtete Sebastian Kehr, Leiter von Allgäu Digital. Die Gründerszene sei im Allgäu gut aufgestellt. Das zeigen die Pitches der fünf Teams der Gründerbühne 2025 und die Beurteilung der Jury und des Publikums.
Den ersten Platz sicherte sich Nepsos, ein Start-up mit einer Lösung, die exakt dort ansetzt, wo EU-Regulatorik ab 2027 neue Standards verlangt: bei der Reduktion von Bremsfeinstaub. Die vom Gründer Marco Eichberger entwickelte, patentierte Bremsscheibe
Für die Automobilindustrie, die sich auf strengere Vorgaben vorbereitet, ist das Produkt mehr als ein technisches Detail – es könnte zur Pflichtlösung werden. Für Nepsos eröffnet sich damit ein Skalierungsmarkt in Millionenhöhe.
Paltech, Zweitplatzierter und Gewinner des Nachhaltigkeitspreises, setzt auf autonom arbeitende Roboter, die mittels KI Unkraut im Grünland identifizieren, entfernen und direkt nachsäen.
Die wirtschaftliche Rechnung ist eindeutig:
Paltech adressiert nicht nur einen Wachstumsmarkt – Bio-Landwirtschaft –, sondern löst ein strukturelles Problem: den Fachkräftemangel im Agrarsektor. Das Modell über Lohnunternehmer schafft zudem eine skalierbare Vertriebslogik.
YOUL: Ein Plug-and-Play-Stromspeicher, der ohne Elektriker installiert werden kann – interessant für den stark fragmentierten Prosumer-Markt.
Choosely: Eine Matching-App für Schulen und Ausbildungsbetriebe. Der adressierte Fachkräftemangel macht das Konzept relevant, die Skalierung bleibt der kritische Punkt.
ONOX: E-Traktoren mit modularen Batterien – ein Ansatz, der den Eigenstrom landwirtschaftlicher Betriebe in ein operationales Modell übersetzt.
1. Platz – 10.000 €: Nepsos
2. Platz – 5.000 € + 3.000 € Nachhaltigkeitspreis: Paltech
3. Platz – 3.000 €: YOUL
Platz 4 – 500 €: Choosely
Platz 5 – 500 €: ONOX
Die Summen sind überschaubar. Doch der Marketing- und Netzwerkhebel des Wettbewerbs ist für die Finalisten oft wertvoller als das Preisgeld.
Die Gründerbühne zeigt, dass regionale Innovationszentren zunehmend wirtschaftliche Relevanz entwickeln – weit entfernt von München, Berlin oder Hamburg. Die Jury machte deutlich, dass das Allgäu nicht nur Ideen hervorbringt, sondern Geschäftsmodelle, die skalieren können. „Start-ups sind das Rückgrat einer innovativen Wirtschaft. Gerade in einem Markt, der von großen Playern geprägt ist, braucht es mutige Gründerinnen und Gründer“, sagt Jurymitglied Seraphine Wilhelm, Geschäftsführerin Rapunzel Naturkost. Auch Christian Müller, Co-Gründer OMR, zieht ein positives Fazit: „Der Gründergeist im Allgäu überrascht positiv. Das Potenzial abseits der Metropolen ist größer, als viele vermuten.“ Für die Start-ups ist der Wettbewerb ein Sprungbrett, für die Region ein Standortfaktor.