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Das Handwerk trug in den vergangenen Monaten erheblich zur positiven Konjunkturlage in Deutschland bei. Es wurde weiter Beschäftigung aufgebaut, wobei sich der Fachkräftemangel im Handwerk verschärfte. Die Geschwindigkeit der Umsatzentwicklung hat sich dabei in den letzten Monaten verlangsamt. Die Prognosen im Handwerk bleiben dennoch ungebrochen zuversichtlich. Dies ergab nun die diesjährige Creditreform Frühjahrsumfrage im Handwerk. Bundesweit beteiligten sich rund 3.100 Handwerksbetriebe an der Creditreform Frühjahrsumfrage.
Ausbauhandwerk und Dienstleistungshandwerk werden besonders positiv beurteilt
Etwa die Hälfte der befragten Handwerksbetriebe (56,4 Prozent) bewertete die Geschäftslage im Frühjahr 2013 positiv und vergab die Noten „gut“ oder „sehr gut“. Dies ist ein nur wenig kleinerer Anteil als im Vorjahr (60,7 Prozent). Nur eine Minderheit (3,4 Prozent) bewertete die Geschäftslage mit mangelhaft oder ungenügend. Mit +53,0 Punkten (Vorjahr: +58,7) bewegt sich der Geschäftslageindikator als Saldo von positiven und negativen Bewertungen auf einem sehr hohen Niveau. Speziell im Ausbauhandwerk und im Dienstleistungshandwerk wird die Geschäftslage derzeit sehr positiv eingeschätzt.
Unternehmen mit Umsatzsteigerung überwiegen auch weiterhin
Die gebremste BIP-Wachstumsrate im Jahresverlauf 2012 macht sich bei den Umsätzen im Handwerk bemerkbar. Die Zahl der Betriebe, die von Umsatzsteigerungen berichten, werden zwar weniger, überwiegen aber weiterhin. So konnten 26,9 Prozent der Befragten (Vorjahr: 35,7 Prozent) ihren Umsatz erhöhen – 15,6 Prozent (Vorjahr: 12,4 Prozent) mussten Einbußen hinnehmen. Im Kfz-Gewerbe sind überwiegend Umsatzrückgänge zu verzeichnen (26,6 Prozent).
Hoher Bedarf an Personal, aber fehlende Fachkräfte
Mitverantwortlich für die gute Arbeitsmarktlage in Deutschland ist das Handwerk. Ein Viertel der Betriebe (25,4 Prozent) hat zusätzliche Mitarbeiter eingestellt – 13,1 Prozent haben einen Stellenabbau vorgenommen. Im dritten Jahr in Folge übersteigt nun schon der Anteil der Firmen, die Personal einstellten, den Anteil der Betriebe, die Personal abbauen mussten. Im Bau- und im Metallhandwerk wurden sogar überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze geschaffen.
Fachkräftemangel macht sich immer stärker bemerkbar
Fachkräftemangel und der gesteigerte Wettbewerb um qualifiziertes Personal machen sich im Handwerk immer stärker bemerkbar. 41,9 Prozent der befragten Betriebe versuchten 2012 vergeblich, Stellen zu besetzen. Meist wird das Fehlen qualifizierter und geeigneter Bewerber bemängelt. 27,2 Prozent der Handwerksbetriebe haben im vergangenen Jahr Auszubildende eingestellt, mit denen sie ihren künftigen Fachkräftebedarf abdecken wollen.
Starker Ausblick: Aktive Personal- und Investitionsplanungen
Die Umsatzerwartungen des Handwerks für 2013 sind recht optimistisch. 28,6 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit Umsatzsteigerungen (Vorjahr: 29,1 Prozent). Mit 10,4 Prozent erwartet etwa jeder zehnte Betrieb einen Umsatzrückgang (Vorjahr: 10,9 Prozent). Handwerksbereiche wie das Nahrungsmittelhandwerk und das Handwerk für den privaten Bedarf könnten vom steigenden privaten Konsum profitieren. Gerade hier ergaben sich überdurchschnittlich optimistische Umsatzprognosen. Gedämpfter sind die Erwartungen hingegen im Kfz-Gewerbe.
Weitere Personalsteigerungen zeichnen sich ab
Die Personalplanungen im Handwerk deuten auf weitere Personalsteigerungen hin. Jeder sechste Betrieb (16,7 Prozent) plant, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Nur 6,6 Prozent der Befragten wollen Arbeitsplätze abbauen. Zusätzliche Arbeits- und Fachkräfte werden insbesondere in den Handwerken für den privaten Bedarf und tendenziell von jüngeren Betrieben benötigt.
Fast jeder zweite Handwerksbetrieb will investieren
Knapp jeder zweite Handwerksbetrieb (49,5 Prozent) plant Investitionen. Gefragt sind vor allem Ersatzinvestitionen. Dabei hat sich der Anteil der Betriebe, die ihren Geschäftsbetrieb erweitern wollen, gegenüber 2012 verringert. Nahrungsmittelhandwerk, Bauhauptgewerbe und das Handwerk für private Dienste weisen derzeit die höchste Investitionsbereitschaft auf.
Höhere Zahlungsmoral bei steigenden Eigenkapitalquoten
Private Auftraggeber wie auch die öffentliche Hand zahlen schneller und zuverlässiger als im Vorjahr. Entsprechend wird das Zahlungsverhalten der Kunden von 55,8 Prozent der befragten Betriebe positiv bewertet. Gleichwohl sind künftig 15,0 Prozent der Handwerksbetriebe von nennenswerten Forderungsausfällen (über 1,0 Prozent bezogen auf den Umsatz) betroffen. Am häufigsten hat darunter das Kfz-Handwerk zu leiden.
Anreize zur besserer Eigenkapitalausstattung
Die Eigenkapitalsituation im Handwerk hat sich weiter verbessert. Mittlerweile erreichen 19,8 Prozent der Betriebe eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme (Vorjahr: 16,2 Prozent). Ein erheblicher Teil der Handwerksbetriebe (36,9 Prozent; Vorjahr: 38,7 Prozent) muss weiterhin als eigenkapitalschwach angesehen werden, da die Eigenkapitalquote unter der Marke von zehn Prozent liegt. Mehr Thesaurierungsanreize, auch steuerlicher Art, könnten helfen, die Eigenkapitalausstattung zu stärken.