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von Christine Weigl, Online-Redaktion
Im Brauereigasthof Laupheimer in Westerheim-Günz fand kürzlich eine spannende Debatte zum Thema „Genuss mit Geschichte? Die Wirtshauskultur in Bayern im Wandel“ statt. Im Rahmen eines Pressegesprächs diskutierte Ulrich Brandl, Präsident des bayerischen Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, mit dem schwäbischen Bezirksvorsitzenden Johann Britsch und dem bayerischen Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek. Christa Bail, die Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Westheim, Susanne Schewetzky, die Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Kettershausen und Martin Laupheimer, Eigentümer des Gasthofs Laupheimer, vervollständigten die Gesprächsrunde. „Das Wirtshaus ist eine Institution mit langer Tradition in Bayern. Es ist Teil unserer gelebten bayerischen Kultur. Es ist ein Ort der Begegnung, des Austausches und auch der Unterhaltung, es übernimmt viele wichtige soziale Funktionen", so Brandl.
„Wo die Wirtschaft stirbt, stirbt der Ort“
Doch in den letzen Jahren scheint die bayerische Wirtshaustradition immer stärker an Bedeutung zu verlieren. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hat zu diesem Thema eine Studie veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass in den letzen Jahren gerade in den Dörfern und auf dem flachen Land immer mehr Wirtshäuser schließen mussten. Das Verschwinden der Wirtschaften trifft die betroffenen Orte im Kern: „Wo die Wirtschaft stirbt, stirbt der Ort“, so die Grundaussage der wissenschaftlichen Studie.
Wirtshauskultur in Kempten
Im Allgäuer Brauhaus „Zum Stift“ im Kempten ist es gelungen, die Wirtshauskultur in die Moderne zu übertragen. Das Wirtshaus im Kemptener Stadtzentrum zieht sowohl auswärtige Gäste und Bustouren an, als auch Alteingesessene. Kemptener Originale kommen zum Bier trinken und Karten spielen. Die Stammtische sind immer gut besetzt. Zukunftssorgen müsse man sich in der Wirtschaft, die seit 1980 existiert, nicht machen, so Ramona Lerpscher, Mitarbeiterin beim Allgäuer Brauhaus „Zum Stift“: „Die Älteren gehen, die Jüngeren kommen.“
Lösungsvorschlag: Mehrwertsteuer senken
Der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes und CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek sagte, die Politik müsse die Rahmenbedingungen für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur auf den Prüfstand stellen: „Ich denke, es gibt hier durchaus noch Luft nach oben, um die Betreiber von Dorfwirtschaften zu unterstützen. Zunächst sollte der Gesetzgeber bei der Umsatzsteuer ansetzen.“ Holetschek und die CSU-Landtagsfraktion wollen einen Antrag auf dem Weg bringen, indem sie die Vereinheitlichung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie auf 7 Prozent fordern.