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Overtourism (deutsch: Übertourismus) lautet das Schlagwort bei Diskussionen über die Tourismusindustrie. Das weltweite Phänomen hat auch Bayern erreicht. Wenn Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Neuschwanstein überrannt werden, kommt es zu Übertourismus.
Tourismusziele sollen nicht überlaufen werden
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger möchte im Sinne von Mensch und Natur Bayerns hochattraktive Tourismusziele davor bewahren, dass sie überlaufen werden. „Bayern ist ein Premiumstandort für den Tourismus und bietet Orte und Sehenswürdigkeiten, von denen unsere Mitbewerber nur träumen können. Mittel- und langfristig haben aber weder die Menschen vor Ort noch die Gäste etwas davon, wenn die Ziele überlaufen sind. Darum wollen wir mit unserer Tourismuspolitik noch weiter in die Breite gehen und möglichst viele unserer hervorragenden Ziele bewerben. Denn Bayern hat überall viel zu bieten. Sanfter Tourismus im Einklang mit Mensch und Natur nützt am Ende allen Beteiligten.“
Bayerisches Zentrum für Tourismus entsteht in Kempten
Der Minister verweist zudem auf das Bayerische Zentrum für Tourismus, das in Kürze gegründet und an der Hochschule Kempten angesiedelt sein wird. Aiwanger: „Einer der Schwerpunkte wird dort sein, wie wir so genannten Overtourism vermeiden und unsere Gäste besser auf hochwertige Alternativziele aufmerksam machen können.“ Ebenso verweist der Minister auf die vierte UNWTO Euro-Asian Mountain Tourism Conference, die Anfang März in Berchtesgaden und Bad Reichenhall stattfinden wird.
„Dass diese wichtige Konferenz erstmals in Deutschland ist und dann auch noch nach Bayern kommt, zeigt, wie wichtig der Tourismusstandort hier ist. Dort wollen wir uns mit unserem Ansatz für einen nachhaltigen, naturverträglichen und barrierefreien Qualitätstourismus gegenüber der Welt präsentieren“, so Aiwanger.
Umfrage zum Übertourismus von der Hochschule Kempten
Welche Maßnahmen zur Einschränkung von Besucherzahlen und zur Lenkung von Touristenströmen sollten aus Sicht der Reisenden selbst ergriffen werden? Antworten auf diese Fragen gibt eine deutschlandweite repräsentative Befragung unter 1.973 Personen, die die Hochschule Kempten in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen GfK SE im November durchgeführt hat.
Massentourismus ist auch in Deutschland verbreitet
„Zu viele Touristen, überlaufene Ferienziele, mehr Touristen als Einheimische, Belästigungen für die Einheimischen“ sind die Begriffe, die jeder Sechste in Deutschland mit dem Schlagwort „Overtourism“ verbindet. Selbst schon Phänomene von Massentourismus erlebt, hat jeder zweite Urlauber in den letzten drei Jahren.
Schloss Neuschwanstein ist auch betroffen
„Menschenmassen, Warteschlangen und überteuerte Preise“ rangieren dabei vor „erhöhtem Verkehrsaufkommen, Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung“. In Deutschland werden neben den Großstädten Berlin 35 Prozent, München 22 Prozent und Hamburg 18 Prozent auch Sehenswürdigkeiten in ländlichen Regionen wie beispielsweise Schloss Neuschwanstein (16 Prozent) in Zusammenhang mit Massentourismus genannt. Nur 2 Prozent der Urlauber geben an, daher künftig auf Urlaub verzichten zu wollen, jeder Vierte überlegt den Urlaub anderswo zu verbringen.
34 Prozent akzeptieren Besuchobergrenzen
46 Prozent wollen eventuell in der Nebensaison verreisen oder Orte und Sehenswürdigkeiten in Nebenzeiten besuchen 44 Prozent, wenn im Tagesverlauf weniger Andrang herrscht. Jeder Fünfte will interessante Orte besuchen, wenn auch nur einmalig. Um die Besucherzahlen an stark frequentierten Orten einzuschränken, akzeptieren 34 Prozent der deutschen Urlauber die Einführung von Besucherobergrenzen für überlaufene touristische Attraktionen.
Dem Verhängen von Bußgeldern für Fehlverhalten von Touristen wie beispielsweise Alkoholmissbrauch und Herumpöbeln stimmen 31 Prozent zu. Eingriffe in die Preisgestaltung scheint ebenfalls eine Maßnahme zu sein. So kann sich jeder fünfte Urlauber dynamische Preismodelle in Abhängigkeit nach Tageszeit und Wochentag vorstellen und 11 Prozent sogar die Einführung von Eintrittspreisen für stark besuchte Städte und Tourismusorte. Keine Notwendigkeit für Maßnahmen zur Einschränkung von Besucherströmen sieht ein Viertel der befragten Urlauber.