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Im Allgäu hat die Konjunktur eine positive Entwicklung genommen. Die Stimmung hat sich aufgehellt, strukturelle Probleme bleiben jedoch ungelöst. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der für die Region sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die künftigen Erwartungen abbildet, ist im Vergleich zur Vorumfrage aus dem Herbst 2022 gestiegen. Er liegt mit 110 Punkten unter dem langjährigen regionalen Mittel von 120 Punkten, aber wieder auf dem Niveau aus dem Frühjahr 2022. Peter Leo Dobler, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren und Ostallgäu, sagt dazu: „Die Allgäuer Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren als sehr robust erwiesen. Entscheidend ist nun, neben der akuten Krisenbewältigung auch die strukturellen Herausforderungen in Deutschland anzupacken. Die Wirtschaft trägt mit großer Verantwortung ihren Teil zur Lösung bei, der Staat muss dafür aber die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.“
44 Prozent der regionalen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Das ist ein leichter Rückgang um zwei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorumfrage. Bezüglich der Erwartungen rechnet die Mehrheit mit keiner Veränderung in den kommenden Monaten. 14 Prozent der Unternehmen erwarten in diesem Zeitraum eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Dies sind acht Prozentpunkte mehr als noch im Herbst. Thomas Holderried, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Lindau-Bodensee: „Der Stimmungsblues des letzten Jahres ist vorläufig gestoppt. Der Energieverbrauch der Wirtschaft sinkt und es gelingt den Unternehmen zunehmend, Lieferketten mehr und mehr zu schließen.“
Im Reise- und Gastgewerbe zeigt sich ein diffuses Bild. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage hat sich verschlechtert. Berichteten im Herbst noch 44 Prozent von einer guten Lage, so sind es zu Jahresbeginn nur noch 26 Prozent. Die Erwartungen haben sich jedoch spürbar verbessert. 18 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer Situation – ein Anstieg um 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst. „Die Hotellerie und Gastronomie im Allgäu leidet nach wie vor unter dem anhaltenden Fachkräftemangel, den steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie der reduzierten Inlandsnachfrage. Hoffnung machen die gestiegenen Ausbildungszahlen, vor allem im Oberallgäu“, erklärt Markus Brehm, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kempten und Oberallgäu.
Die strukturellen Probleme bleiben ungelöst. Im Allgäu sind die hohen Energie- und Rohstoffpreise aus Sicht der Unternehmen das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Die weiterhin hohe Inflationsrate drückt auf die Kauflaune der Endverbraucher. Sie wirken sich aber auch auf die laufenden Tarifverhandlungen aus, was wiederum die Arbeitskosten nach oben treibt. Die Folge dieses Risikoszenarios: Die Unternehmen möchten weniger im Inland investieren als im Vorjahr. 22 Prozent der Unternehmen im Allgäu möchten ihre Inlandsinvestitionen senken. Zum Jahresbeginn 2022 lag dieser Anteil lediglich bei 13 Prozent.
„Der Wirtschaftsstandort Bayerisch-Schwaben verliert schleichend an Substanz.“
„Vordinglichste Aufgabe der Politik bleibt es, die Energiepreise auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. Die Preisbremsen für Gas und Strom sind kurzfristig richtig, mittel- und langfristig allerdings weder sinnvoll noch ausreichend“, sagt Andrea Thoma-Böck, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Memmingen und Unterallgäu, und fügt hinzu: „Der Wirtschaftsstandort Bayerisch-Schwaben verliert schleichend an Substanz. Nicht in Form einer Insolvenzwelle, sondern indem die Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb entweder reduzieren oder Investitionen in wettbewerbsfähigere Standorte im Ausland verlagern müssen. Solange wir hierzulande unsere strukturellen Probleme nicht lösen, nimmt diese unheilvolle Entwicklung ihren Lauf.“