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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
12 statt 13 Jahre bis zum Abitur – das hat die Schulreform den deutschen Gymnasiasten und Gymnasiastinnen gebracht. Die Schüler fangen ein Jahr früher mit ihrer Ausbildung an. Und sie verdienen ein Jahr früher Geld. Davon profitiert die Wirtschaft. Vollständig akzeptiert wurde das Abitur im Schnelldurchlauf allerdings nicht. Kritiker verweisen mitunter auf Leistungsdruck und zu viel Stress. Ein Jahr bis zum Abitur wurde zwar gestrichen, der Stoff jedoch blieb größtenteils unverändert. Das gestrichene Schuljahr verteilt das Kultusministerium auf die Unter- und Mittelstufe. Und so stehen Siebtklässler mit ihrem Wochenstunden-Pensum einem arbeitenden Erwachsenen in nichts nach. Manch einer fordert daher die Rückkehr zum G 9.
vbw möchte G 8 weiter beibehalten
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e.V. warnt vor einer Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. „Das achtjährige Gymnasium hat sich in seiner Grundkonzeption bewährt und durch die Umsetzung neuer Lehrpläne und die Anpassung der Schulstruktur an Attraktivität gewonnen. Eine Rolle rückwärts ins G 9, wie sie derzeit diskutiert wird, bindet Ressourcen, die dringend an anderer Stelle benötigt werden. Beispielsweise beim weiteren Ausbau rhythmisierter Ganztagsangebote oder bei der individuellen Förderung der Schüler. Die Optimierung des G 8 ist das Gebot der Stunde. Ein Systemwechsel würde die schulpolitische Planungssicherheit gefährden und die Gymnasialbildung in Bayern lähmen“, argumentiert vbw Hauptgeschäftsführer Betram Brossardt.
vbw argumentiert mit internationalem Standard
Das Abitur nach zwölf Jahren ist internationaler Standard. Dass hoher Bildungserfolg mit dem G 8 möglich ist, zeigen laut vbw Länder wie Finnland, Kanada oder Japan. „Kürzere Schulzeiten bedeutet nicht schlechtere Leistung. Auch der innerdeutsche Vergleich bestätigt das.“ So liegen Sachsen und Thüringen, seit langem klassische G 8-Länder, im jüngsten Schulleistungsvergleich auf den vorderen Plätzen.
vbw will Unterrichts-Qualität verbessern und G 8 beibehalten
Entscheidend für den Bildungserfolg ist aus Sicht der vbw nicht die Dauer der Schulzeit, sondern die Qualität des Unterrichts. An welchen Stellen das Bildungssystem verbessert werden könnte, macht Brossardt deutlich:„ Wir brauchen erstens den flächendeckenden Ausbau der rhythmisierten Ganztagsschule. Zweitens ist mehr individuelle Förderung nötig. Darüber hinaus sollten drittens die P- und W-Seminare verbessert werden. Und viertens müssen wir mehr bilingualen Unterricht implementieren.“
Viele Bürger fordern besseres Schulsystem
Laut vbw ist die Öffnung zur Lebens- und Arbeitswelt ein richtiger Schritt. G8-Gegner hingegen sehen in den überladenen Stundenplänen und dem Schnelldurchlauf mehr Verluste als Gewinne. Doch in einem sind Kritiker und Befürworter sich einig: Das Bildungssystem muss verbessert werden. Mehr Personal, bessere Leistungsdifferenzierung und entrümpelte Lehrpläne würden für viele auch das G 8 attraktiver machen und den Schritt zurück zum G 9 unnötig.