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Für über 20 Prozent der Herzinfarktpatienten jedoch kommt jede Hilfe zu spät, meist, weil sie zu spät gerufen, oder zu spät in Anspruch genommen wurde. Bis jedoch im Ostallgäu der Notarzt gerufen wird, vergeht viel mehr Zeit, als im restlichen Deutschland. Dies haben aktuelle Untersuchungen ergeben. Während außerhalb des Ostallgäus rund zwei bis drei Stunden vergehen, bis der Notarzt gerufen wird, dauert es im Ostallgäu sage und schreibe fünf bis sechs Stunden. Das spricht zwar für die Leidensfähigkeit der Ostallgäuer, kann aber im Falle eines Herzinfarktes das Leben kosten.
Jeder Handgriff sitzt
Ist jedoch der Notarztkontakt erst einmal hergestellt, dann dauert es im Herzinfarktnetzwerk Ostallgäu-Kaufbeuren gerade einmal 85 Minuten, bis zur Wiedereröffnung des dem Herzinfarkt zugrunde liegenden verstopften Gefäßes mittels Herzkatheter im Klinikum Kaufbeuren. „Sogar in städtischen Bereichen liegt diese Zeit oft bei über 90 Minuten“, informiert Dr. Markus Riedl, Sprecher des Herzinfarktnetzwerkes Ostallgäu-Kaufbeuren und leitender Oberarzt am Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren nicht ohne Stolz. „Wir sind in unserem Netzwerk perfekt aufgestellt“, so der Kardiologe. „Jeder Handgriff sitzt. Jeder weiß, was er zu tun hat. Vom Rettungsassistent über den Notarzt bis hin zum Herzteam im Klinikum Kaufbeuren“, bestätigt Riedl die optimale Organisation sowohl draußen beim Patienten vor Ort als auch in der Klinik.
Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren unter den ersten Akkreditierungen
Man arbeite Hand in Hand, um Leben zu retten und dabei möglichst viel an Lebensqualität zu erhalten. Der Zeitfaktor spiele hier eine entscheidende Rolle. Je eingespielter die Teams, je besser die Organisation der Abläufe und das Know-how aller Beteiligten, umso mehr wertvolle Zeit kann zum Wohle der Patienten gewonnen werden. Nicht umsonst war das Herzzentrum Ostallgäu-Kaufbeuren eines der ersten vier akkreditierten Herzinfarkt-Netzwerke bayernweit. Eine Zertifizierung, an die sehr hohe Qualitätsstandards in Bezug auf die behandelnden Ärzte, die technische Ausstattung als auch die organisatorischen Abläufe geknüpft sind. „Ist der Patient erst einmal bei uns in der Klinik angekommen, kann er sich natürlich auch hier auf zertifizierte Behandlungsabläufe verlassen“, versichert der Herzspezialist.
Door-to-balloon-Zeit überdurchschnittlich gut
Vom Eintreffen in der Klinik bis zur Eröffnung des verstopften Gefäßes (die sog. „Door-to-balloon-Zeit“) dauere es gerade einmal 54 Minuten im Durchschnitt. Besser als in den meisten Herzzentren Deutschlands. Denn im Vergleich liegt diese Zeit bei durchschnittlich 60 Minuten. Zwar fordern die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie eine Door-to-balloon-Zeit von unter 60 Minuten, dies wird in Deutschland derzeit jedoch nur bei etwa der Hälfte aller Patienten erzielt. „Wir tun wirklich alles für unsere Patienten“, so Riedl. Man habe die Abläufe bis ins kleinste Detail optimiert, um alles an Zeit herauszuholen, was geht. „Wir könnten jedoch noch mehr Leben retten, wenn die Menschen im Ostallgäu nicht so lange warten würden, bis sie den Notarzt holen“, appelliert der Mediziner nachdrücklich, sich keinesfalls zu scheuen, bei geringstem Verdacht die Nummer 112 anzurufen. „Egal um welche Uhrzeit“, mahnt der Kardiologe. „Lieber einen Fehlalarm riskieren, als das Leben!“ ergänzt Priv.-Doz. Dr. Marcus Koller, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Kaufbeuren und Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren.