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von Sebastian Scheiel, Online-Redaktion
Die Geschichte des Kaufbeurer Stadtteils Neugablonz spiegelt die deutsche Nachkriegsgeschichte und Flüchtlingsproblematik wieder. Neugablonz ist eine von fünf bayerischen Vertriebenengemeinden. Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich auf dem Gelände einer ehemaligen Sprengstofffabrik 18.000 Vertriebene aus der Region Gablonz in Tschechien an. Insofern bietet es sich an, dass der Kaufbeurer Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung, in Neugablonz stattfindet. „Die Erinnerung an dieses Leid, das auch viele unserer heutigen Kaufbeurer Bürgerinnen und Bürger noch erfahren haben, ist mir ein persönliches Anliegen“, so Oberbürgermeister Bosse. Daher lädt Bosse am 14. September 2014 alle interessierten Menschen zum Neugablonzer Ehrenmal ein. Ab 16 Uhr wird die Gedenkveranstaltung mit musikalischer Umrahmung begangen.
Gedenktag wird 2014 zum ersten Mal begangen
Die Idee, einen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung zu schaffen, stand schon länger im Raum. 2013 konnte sie auf Landesebene konkret vorangetrieben werden. Die Ministerpräsidenten von Hessen und Bayern unterzeichneten zu diesem Zweck am 27. August 2013 eine Proklamation. Dadurch wird der Gedenktag in Bayern und Hessen am 14. September 2014 erstmals begangen. Der Bund zog 2014 nach und führte einen bundesweiten Gedenktag ab 2015 ein. Dieser wird auf den 20. Juni gelegt und knüpft an den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen an.
Gedenktag soll Erinnerung wach halten und demokratisches Bewusstsein fördern
Knapp 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges geraten die Ereignisse immer mehr in Vergessenheit. Auch die Zahl der Zeitzeugen wird weniger. Wie wichtig es ist, sich seiner Geschichte und der daraus resultierenden Verantwortung bewusst zu sein, zeigen aktuell weltweite Ereignisse. Daher möchte der Freistaat Bayern mit diesem Gedenktag einen Beitrag zur allgemeinen Erinnerungskultur leisten. Darüber hinaus soll zu Frieden und Versöhnung gemahnt werden. Auf keinen Fall soll er das Gedenken an andere Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft relativieren.