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von Konrad Dreyer, Online-Redaktion
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für Jugendliche ein wichtiger Schritt. Oftmals ist er nicht ganz leicht. In Kaufbeuren hat sich deshalb das „Netzwerk Bildungsberatung“ dieses sensiblen Themas angenommen. Initiiert wurde das Netzwerk vom nun auslaufenden Bundesprogramm „Lernen vor Ort“. Das Projekt läuft bereits seit Herbst 2012 und rund 20 Beratungsstellen und andere Akteure nehmen daran teil. Dazu gehören auch Vertreter der Agentur für Arbeit und Beratungslehrer allgemeinbildender und weiterführender Schulen. Auch spezialisierte Beratungsstellen wie der Jugendmigrationsdienst beteiligen sich an dem Projekt. Vor Kurzem fand nun ein „Bildungsberatertreffen“ in den Räumlichkeiten der Volkshochschule Kaufbeuren e.V. (vhs) statt.
Engagement um einen guten Übergang zwischen Schule und Beruf geht weiter
Bereits zum sechsten Mal fand das „Bildungsberatertreffen“ statt. „Trotz des Auslaufens von ‚Lernen vor Ort‘ herrschte bei allen Anwesenden Einigkeit darüber, weiterhin gemeinsam aktiv in der Mitgestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf zusammenzuarbeiten“, zog Lutz Tokumaru, Projektleiter von Lernen vor Ort ein Fazit. Damit das Projekt auch nach der Einstellung von „Lernen vor Ort“ im Herbst weitergehen kann, steht ab September das Bildungsbüro im Kaufbeurer Rathaus zur Verfügung. Tokumaru wird hier von der Bildungskoordinatorin Daniela Hiemer personell unterstützt.
Beratungsgespräche drehen sich meist um die Aus- und Weiterbildung
Zum Auftakt der Veranstaltung zeigte Jürgen Wendlinger, stellvertretender Leiter der vhs, wie sich die Bildungsberatung in den letzten Jahren entwickelt hat. Aktuelle Statistiken machten dabei deutlich, dass sich die zentralen Fragen in der Beratung immer wieder um die Themen Aus- und Weiterbildung drehen. Auch Deutschprüfungen und das Thema Einbürgerung sind häufig Inhalt der Beratungen. So besteht auch eine große Gruppe der Ratsuchenden aus Migranten.
Jugendliche bekommen wichtige Informationen vom „Netzwerk Bildungsberatung“
Generell steht jedoch der Übergang von der Schule ins Berufsleben im Vordergrund: „Allein rund 100 Beratungen drehten sich im Jahr 2013 um diesen sensiblen Bereich“, betonte Wendlinger. Dabei erstreckte sich der Themenreigen über ein weites Feld. Das Nachholen von erforderlichen Schulabschlüssen war genauso Teil der Beratungen, wie die Kompetenzfeststellung bei Jugendlichen und Hilfen bei der Entscheidungsfindung und Ausbildungsplatzsuche. Für Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten interessierten sich die Ratsuchenden ebenfalls. „Auch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in Deutschland kommt häufiger zur Sprache“, berichtete Wendlinger.
500 freie Stellen sind derzeit in der Lehrstellenbörse zu finden
Bernd Kabitschke, Ansprechpartner der Lehrstellenbörse bei der IHK Schwaben, zeigte den aktuellen Stand der IHK Lehrstellensituation auf. Auch auf die Situation bei der Lehrstellenvermittlung ging er ein: „Erfreulich ist, dass es momentan rund 500 freie Ausbildungsplätze gibt, die online in unserer Lehrstellenbörse zu finden sind.“ Laut Kabitschke konnten 2013 zusätzlich knapp 600 Jugendliche in eine Ausbildung vermittelt werden. Dafür sind weit über 1000 Beratungsgespräche sowohl mit den Jugendlichen als auch mit Firmen geführt worden.
Viele Vorschläge und Anregungen für einen guten Übergang ins Berufsleben
Den anschließenden Rückblick auf die bisherige Arbeit der Bildungsberatung nutzten die Anwesenden zur Diskussion einiger Fragestellungen. In erster Linie ging es hierbei um die Frage, wie der Übergang von der Schule in den Beruf speziell in Kaufbeuren erleichtert werden könne. Dabei stellte sich heraus, dass ein Berufsvorbereitungsjahr für Jugendliche mit Defiziten in der deutschen Sprache erstrebenswert sei. Ein dringliches Anliegen ist es auch, dass es einfacher wird Schulabschlüsse nachzuholen. Auch der Wunsch nach einer besseren Koordinierung aller Ressourcen und Angebote wurde laut. „Die Vernetzung und Verzahnung aller direkt Beteiligten im Übergang Schule – Beruf ist sicherlich eines der Topthemen für das künftige Büro für Bildung und Demografie“, ist Lutz Tokumaru sich sicher. Viele Teilnehmer sprachen sich auch für Fortbildungen für Lehrer und Berater aus. Die jährliche Beleuchtung der Lehrstellensituation wurde ebenfalls als hilfreich angesehen.