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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Die einen befürworten sie, die anderen sind dagegen. Kaum ein Thema wird in den Medien derzeit vermehrter diskutiert als die Rente mit 63. Neben der oft emotional geladenen Diskussion wird ein Aspekt zumeist vernachlässigt. Die strukturellen Auswirkungen, die dieses Frühverrentungsmodell insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels für die Unternehmen mit sich bringt. Aus diesem Grund hat die IHK Schwaben unter Ihren Mitgliedern eine repräsentative Erhebung zur Rente mit 63 durchgeführt. Beteiligt haben sich rund 500 Firmen aus den Branchen Industrie, Handel, Bau, Transport und unternehmensnahe Dienstleistungen.
IHK Schwaben prognostiziert mehr Fachkräftemangel
„Die Rente mit 63 ist ein höchst strittiges Thema, das unsere heimischen Unternehmen künftig wohl sehr stark beschäftigen wird“, erklärt IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton. Das spiegelt sich auch im Ergebnis der Umfrage wider: Jedes zweite Unternehmen in Schwaben sieht sich nach aktuellem Stand von der Rente mit 63 betroffen. Größtenteils sind es die gut ausgebildeten Facharbeiter, die nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Und das spüren die Betriebe deutlich. Schon jetzt befürchten sie eine weitere Verschärfung des Fachkräfteengpasses. Das ohnehin schon knappe Kontingent an Fachkräften würde durch die neue Rentenregelung weiter schrumpfen. Mit einher geht ein massiver Verlust von Fachwissen, der kurzfristig kaum ausgeglichen werden kann. Auch eine zusätzliche Kostenbelastung und die Einschränkung der unternehmerischen Aktivität werden von den befragten Firmen erwartet.
IHK Schwaben befürchtet negative Auswirkungen auf Wirtschaft
Es werden Lücken entstehen, die es gilt kurzfristig zu schließen. Dazu sehen sich allerdings vier von zehn Unternehmen nicht in der Lage. Besonders betroffen scheinen die Bereiche Dienstleistungen und Großhandel zu sein, denn dort sieht sich die Hälfte der Firmen nicht in der Position, die Lücke möglichst schnell zu schließen. „Diese Tatsache könnte künftig zu Bremseffekten bei der Konjunktur führen“, deutet Herr Peter Saalfrank, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, die Zahlen. „Bei den meisten Firmen wird vor allem eine innerbetriebliche Umorganisation nötig sein, um das personelle Defizit auszugleichen.“ Das sehen auch die Unternehmen so. Ein Großteil gab in der Umfrage an, künftig vermehrtes Engagement in die Aus- und Weiterbildung zu stecken. Aber auch die Einstellung neuer Mitarbeiter und Zeitarbeit wurden als Mittel genannt, um die Lücke schnellstmöglich zu schließen.
IHK Schwaben fordert Rente mit 67
Die Unternehmen in Schwaben sehen Handlungsbedarf, das zeigen die Zahlen. 86 Prozent der Firmen würden eine Korrektur der Rentenpläne befürworten. Dies könnte beispielsweise durch flexible Rentenübergange erfolgen. „Die Rente mit 67 sollte konsequent weiter verfolgt werden“, bestätigt Herr Dr. Kopton. „Allerdings sollten die Firmen hierbei den Fokus verstärkt auf präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen, um die Beschäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter langfristig zu erhalten.“