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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
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Die gute konjunkturelle Stimmung der schwäbischen Wirtschaft setzt sich auch im Frühjahr 2014 fort. Das ist das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, präsentierte am 19. Mai die aktuellen Zahlen. Im Rahmen einer Pressekonferenz erörterte Kopton die Umfrage gemeinsam mit Dr. Peter Lintner, Geschäftsfeldleiter Standort Monitoring.
IHK Schwaben befragte 516 schwäbische Unternehmen
Der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft geht es weiterhin gut. Lediglich einige Branchen verzeichnen Einbußen bei Nachfrage und Umsatz. Für die Zukunft geben die Unternehmer optimistische Prognosen ab. Es wird mit einer leichten Dämpfung der Investitionsabsichten im Inland gerechnet. Trotzdem gehen die Unternehmen von steigender Nachfrage und positivem Beschäftigungsaufbau aus. Allerdings werden viele Firmen von den aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussionen verunsichert. Vor allem die Rente mit 63 oder die Einführung des Mindestlohns tragen hierzu ihren Teil bei. An der Konjunkturumfrage der IHK Schwaben nahmen 516 schwäbische Unternehmen teil. Kopton betonte, dass die Umfrage in ihrem Ergebnis absolut repräsentativ sei. Dies wurde von Lintner bestätigt: „Für eine repräsentative Statistik hätten sogar 160 Unternehmen gereicht. Wir haben ganz bewusst über 500 Unternehmen ausgewählt. Uns war es wichtig, auf diese Weise der heterogenen Wirtschaftsstruktur Bayerisch-Schwabens gerecht zu werden.“
Kleine Wölkchen trüben den Konjunkturhimmel
Kopton freute sich über die „Hochdruckwetterlage“ der Bayerisch-Schwäbischen Wirtschaft: „Trotz aller negativer Schlagzeilen bietet sich uns ein erfreuliches Bild. Der DAX bleibt stabil. Auch das Russlandgeschäft läuft gut. Es gibt kein Krisenszenario – und dass, obwohl so etwas fast schon erwartet wird.“ Allerdings sieht Kopton die Wetterlage vereinzelt auch getrübt: „Den Unternehmen machen die Energie- und Rohstoffpreise sichtlich zu schaffen. Dabei ist nicht nur das Preisniveau ein Problem: Die Unternehmen werden hauptsächlich durch die Ungewissheit über die Preisentwicklung verunsichert. Wichtige Investitionen werden nicht getätigt, sondern verschoben. Die Unternehmen befürchten zu Recht, dass das EEG seine Versprechen nicht halten wird. Diese Entwicklung bereitet uns Sorgen. Wir müssen aufpassen, dass aus dieser kleinen Wolke keine Gewitterwolke wird.“ Kopton fordert ein Umdenken in der Gesellschaft: „Unsere Wirtschaft muss stabil bleiben. Hier geht es nicht um Industrie versus Bevölkerung oder die Frage, auf wessen Schultern die Energiewende ausgetragen wird. Diese Diskussion ist nicht hilfreich. Die Industrie stellt 40 Prozent der Arbeitsplätze in Schwaben. Wenn diese Unternehmen sich keine Mitarbeiter mehr leisten können, weil die Energiekosten zu hoch sind, haben wir ein echtes Problem.“
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen könnten deutlich besser sein
Auch der Fachkräftemangel stellt für die Unternehmen eine gewaltige Herausforderung dar. 50 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass Fachkräftemangel für sie bereits heute ein Thema ist. Kopton ist sich sicher, dass die Rente mit 63 den Fachkräfteengpass steigern wird. Den Unternehmen gehen nicht nur gut ausgebildete und erfahrene Arbeitskräfte verloren, sondern auch viel Know-how. Der gesetzliche Mindestlohn verschärft diese Entwicklung: „Die Diskussion über den Mindestlohn ist oftmals völlig unreflektiert. Soziale Gerechtigkeit ist unglaublich wichtig, aber auf diesem Wege wird sie nicht erreicht. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ist ein ganz gefährliches Geschäft. Das Durchschnittsalter unserer Auszubildenden beträgt heutzutage 21 Jahre. Wir haben eine Ausnahme des Mindestlohns für alle unter 25 Jahren gefordert, damit das duale Ausbildungssystem nicht gefährdet wird. Wenn junge Menschen sich entscheiden müssen, ob sie für 8,50 Euro die Stunde arbeiten oder für unter 5 Euro die Stunde eine Ausbildung machen, werden sich viele gegen eine Ausbildung entscheiden. Mit dieser Richtlinie setzten die Politiker die Wirtschaft und die Jugendlichen großen Gefahren aus.“