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Bürgerbegehren gegen Luxushotel am Füssener Forggenseeufer startet
Bund Naturschutz

Bürgerbegehren gegen Luxushotel am Füssener Forggenseeufer startet

Blick Richtung Forggensee. Foto: privat
Blick Richtung Forggensee. Foto: privat

Startschuss für das Bürgerbegehren „Wollen wir das: ein riesiges Hotel am Ufer des Forggensee?“ in Füssen. Darum wollen die Initiatoren den Bau eines 5-Sterenhotels am Festspielhaus verhindern.

Am 12. Juni starten der BUND Naturschutz und der Kreisfischereiverein Füssen ein Bürgerbegehren mit dem Titel: „Wollen wir das: ein riesiges Hotel am Ufer des Forggensee?“ Im Zentrum steht die Frage, ob für einen weiteren Ausbau des Tourismus in Füssen das Forggenseeufer weiter bebaut werden soll. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sehen keinen Mehrwert für die Bevölkerung dadurch. Der Arbeitsmarkt für die Hotellerie und Gastronomie sei leergefegt. Außerdem ersticke Füssen schon jetzt im Verkehr.

„Wie ein Kreuzfahrtschiff am Ufer des Forggensees“

„Noch mehr Gäste bringen keinen Mehrwert für die einheimische Bevölkerung. Füssen erstickt heute schon im Verkehr“, begründet Michael Käs, Vorsitzender der BN Ortsgruppe Füssen das Bürgerbegehren. „Das Hotel wäre so wuchtig, dass es wie ein Kreuzfahrtschiff am Ufer des Forggensees wirkt.“ Die Übernachtungen in der Stadt Füssen seien in den vergangenen 15 Jahren ohnehin schon stark angestiegen: von knapp 700.000 im Jahr 2003 auf fast 1,2 Millionen im Jahr 2017. Dazu kommt noch eine ständig steigende Anzahl an Tagesgästen.

„Die Landschaft ist das Kapital des Tourismus“

Auf der anderen Seite stehen die Eingriffe in Natur und Landschaft. „Die Landschaft ist das Kapital des Tourismus im Bayerischen und Allgäuer Alpenraum. Doch diese ist durch ein ständiges Tourismus-Wachstum in Gefahr. Daher braucht es einen Paradigmenwechsel in der Tourismuspolitik. Ein ‚Immer Mehr‘ kann nicht mehr das Ziel sein. Stattdessen ist eine ökologische und qualitative Weiterentwicklung der Bestandseinrichtungen anzustreben“, sagt der BN Landesvorsitzende Richard Mergner bei seinem Besuch in Füssen. Allein das Landschaftsschutzgebiet „Forggensee und benachbarte Seen“ sei in den vergangenen Jahren an 14 Stellen verkleinert worden oder erhielt Ausnahmegenehmigungen.

„Verlust wertvoller Biotope“

„Einmal mehr müsste für ein Bauvorhaben das Landschaftsschutzgebiet Forggensee verkleinert werden. Landschaftsschutzgebiete sind aber dazu da, um die Landschaft vor Eingriffen zu schützen. Wenn bei Investorenanfragen ständig Ausnahmen gemacht werden, wird der Sinn und Zweck eines Landschaftsschutzgebietes ad absurdum geführt“, so der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren, Josef Kreuzer.

„Das Vorhaben würde auch wichtige Fisch-Lebensräume am Ufer der Füssener Ach in Mitleidenschaft ziehen. Solche Kiesufer gibt es um den gesamten Forggensee nur wenige. Eines der größten ist eben die Mündung der Ach. Es käme hier zum Verlust wertvoller Biotope für Kies-Laicher, Jungfische, Muscheln und Krebse“, begründet das Vorstandsmitglied des Kreisfischereivereins Füssen Alexander Beck das Engagement der Füssener Fischer.

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