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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Die deutsche Regierung hat sich zum Ziel gemacht, den Atomausstieg bis 2022 zu bewältigen. Auch Unternehmen müssen auf die Umwälzungen im Zuge der Energiewende reagieren. Denn wenn in acht Jahren kein Atomstrom mehr aus deutschen Steckdosen kommen soll, müssen die Stromlieferanten entsprechend umdenken: So arbeitet RWE derzeit an Plänen für die Errichtung eines Gaskraftwerks auf dem östlichen Gelände des Gundremminger Kernkraftwerks. Konkret seien die Pläne jedoch noch lange nicht, so ein Sprecher.
Gemeinde Gundremmingen ändert Bebauungspläne für potentiellen Bau des Gaskraftwerks
RWE arbeite derzeit an Plänen, die den Bau eines Gaskraftwerks auf dem Gelände des Kernkraftwerks Gundremmingen vorsehen würden, wie ein Sprecher des Atomkraftwerks mitteilt. Damit betreibe das Unternehmen die „nötige Daseinsvorsorge, für die Zeit nach dem Atomausstieg“. Bei der letzten Gundremminger Gemeinderatssitzung wurden deswegen auch die Bauleitplanungen entsprechend geändert. Damit wolle sich RWE „langfristig Optionen freihalten“. Eine „konkrete Entscheidung“ sei damit allerdings noch lange nicht gefällt, wie der Kraftwerks-Sprecher betonte.
RWE hat keine konkreten Pläne zum Bau des Gaskraftwerks in Gundremmingen
Ob und wann das Gaskraftwerk für wie viel Geld gebaut werde, sei jetzt noch nicht absehbar, so der Unternehmenssprecher. Letzten Endes liege es an der Politik. Denn momentan seien Gaskraftwerke aufgrund der gegenwärtig gegebenen Bedingungen auf dem Strommarkt wirtschaftlich kaum rentabel. Im Vergleich zu Atomkraftwerken würden sie die größten Bestehungskosten verursachen. Aufgrund des Stromüberschusses am Markt, der durch den Siegeszug der erneuerbaren Energien erzeugt wurde, stürzt der Großhandelspreis für konventionell erzeugten Strom immer weiter ab.
Bau des Gaskraftwerks in Gundremmingen hängt von politischen Entscheidungen ab
Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie wird 2022 ein großer Teil der gesicherten Kraftwerksleistung wegfallen. In Bayern wird derzeit die Hälfte des gegenwärtigen Stroms durch Kernkraftwerke erzeugt. Nun liege es an der Politik, so der Unternehmens-Sprecher, zu entscheiden, wie die Versorgungssicherheit auch nach der Energiewende gemeistert werden solle. Noch gibt es bei RWE Generation keine Entscheidungen zum Bau des Gaskraftwerks in Gundremmingen. Doch mit dem einstimmigen Zuspruch des Gemeinderats Gundremmingen die Flächennutzungspläne zu ändern, sind die Weichen für die weiteren Planungen bezüglich des Gaskraftwerks gestellt. Wenn die Pläne von RWE voranschreiten, wird entsprechend informiert. Und auch Gundremmingen Bürgermeister Bühler plant für Februar 2015 eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger. Dort soll RWE alle Fragen der Anwohner beantworten.
RWE bekennt sich zu konventionellen Energien – Konkurrenz geht anderen Weg
RWE gilt als zweitgrößter deutscher Stromlieferant. Während sich das Essener Unternehmen zu den konventionellen bekennt und sich „weiterhin entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ aufstellen wolle, wie eine Unternehmens-Sprecherin mitteilte, setzen die drei übrigen großen Stromkonzerne auf eine andere Taktik: Am konsequentesten setzt wohl E.on den unvermeidbaren Strategiewechsel um. Das Management plant derzeit eine Aufspaltung in zwei Unternehmen. Aus Deutschlands größtem Energiekonzern sollen so binnen zwei Jahren zwei Unternehmen werden. Eins wird sich dem bisherigen Kerngeschäft mit konventionellen Energien widmen. Eins dem Geschäft mit den konventionellen Energien, smart-grids und Kundendienstleistungen. Der Grund für die strikte Trennung sei, laut Konzernchef Johannes Teyssen, dass sich die Geschäftsmodelle immer stärker unterscheiden würden. Damit setzt E.on den unabwendbaren Strategiewechsel scheinbar am konsequentesten um. Auch Sprechern von Vattenfall und EnbW zufolge, würden sich die Konzerne auf Bereiche erneuerbarer Energien trimmen.